»Wir freuen uns EAs Abo-Service nächstes Frühjahr auf Steam zu bringen und Spielern erneut Zugang zu EA-Spielen zu gewähren«, antwortet EA auf unsere Frage, warum das Unternehmen zu Steam zurückkehrt. Allein dieser Satz verrät schon viel über die Prioritäten des Publishers. Der Abo-Service wird hier an erster Stelle genannt, noch vor dem Zugang zu einzelnen EA-Spielen über Steam.
Aktuell ist der Trend zu solchen Abo-Diensten deutlich spürbar: Egal ob Playstation Now, Uplay+, Xbox Game Pass oder eben Origin Access: Fast jeder große Publisher bietet bereits einen solchen Service an.
Allerdings bringen Abos das Problem mit, dass man sich in der Regel nicht alle zulegen kann - immerhin kostet jeder Dienst meist zwischen 5 und 15 Euro im Monat. Entscheidend ist also, sich wie Netflix bei Filmen und Serien als beliebtester Abo-Dienst durchzusetzen, weil man das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet, am bequemsten zu erreichen ist oder schlicht die beste Auswahl mitbringt. Und genau das hat EA offenbar mit der Steam-Rückkehr vor - das Netflix für Spiele anbieten.
Wir haben EA zum Thema befragt und analysieren auf Basis der Aussagen uns gegenüber, sowie eines Interviews mit dem Kollegen von GamesIndustry.Biz, was die Rückkehr von EA auf Steam bedeutet - und was sie mit Abo-Services zu tun hat.
Mehr Reichweite und weniger Zersplitterung
Steam bringt den entscheidenden Vorteil einer riesigen Reichweite mit. Laut Statista verzeichnet Valves Plattform im September 2019 stolze 14,15 Millionen gleichzeitige Spieler - aber keinen eigenen Abo-Service. Für EA ist das die Chance, ihren Service auf Steam zu etablieren und die eigene Community zu erweitern, wie das Unternehmen uns gegenüber verrät:
"Die Spieler sollen das spielen können, worauf sie Lust haben, wo sie wollen. Wir erweitern unsere Community indem wir sie dort abholen, wo sie schon sind und unsere Spiele samt Abo auf Steam bringen."
Steams große Reichweite ist aber nicht der einzige Grund für die Rückkehr. Wie Senior VP Mike Blank gegenüber GamesIndustry.Biz verrät, will EA auch einen Abo-Service etablieren, der auf allen wichtigen Plattformen verfügbar ist. So fällt der Aufwand für den Spieler möglichst gering aus.
Er kritisiert, dass sich die Plattformen nach EAs Weggang von Steam auf dem PC immer weiter aufgespalten haben. Aktuell sorgt das bei den Spielern merklich für Frust, wenn man sich die Kritik am Epic Store oder dem Rockstar Launcher anschaut.
»Der beste und bequemste Abo-Service überlebt«
Allerdings denkt EA dabei natürlich auch an den eigenen Erfolg. Blank glaubt, dass die Industrie früher oder später einen Punkt der Abo-Müdigkeit erreichen wird. Der Abo-Service, der dann überlebt, wird ihm zufolge derjenige sein, der am bequemsten zu erreichen ist - nämlich auf allen Plattformen:
"Ich denke, dass wir uns ein bisschen im Wilden Westen befinden aktuell, wo ständig neue Abo-Services auftauchen. Aber in der Realität abonniert nicht jeder Spieler jeden Service, und nicht jeder Abo-Dienst setzt sich durch.
Die, die übrig bleiben, werden die beste Spielerfahrung bieten, das reibungsloseste Spielerelebnis und die bequemste Möglichkeit zu spielen, sowie die größte Verbindung zwischen Spielern und der Plattform, auf der sie spielen wollen. Ich bin ehrlich gesagt der Meinung, dass EA hier eine einzigartige Möglichkeit bietet und eine einzigartige Position im Spielemarkt innehat. EA bringt eine große Bandbreite an Spielen mit, verfügbar über eine große Anzahl von Plattformen."
EAs Abo-Service Origin Access, beziehungsweise EA Access, ist dann auf PS4, Xbox One und PC - konkret über Origin und Steam - erhältlich, während andere Abo-Services wie Uplay+ an einen Launcher oder wie der Xbox Game Pass an nur zwei Plattformen - PC und Xbox One - gebunden sind.
Was deutsche Entwickler vom aktuellen Abo-Trend halten, erfahrt ihr übrigens in diesem Video:
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