Seite 2: Watch Dogs Legion im Test: Diese Open World dürft ihr nicht verpassen!

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Hacken, Schießen, Autofahren

Spielerisch knüpft Watch Dogs 3 an den Vorgänger an. Ihr habt stets die Wahl, ob ihr aggressiv, lautlos oder komplett über Hacking vorgeht. Ihr könnt einfach mit der Waffe im Anschlag reinstürmen und losballern. Oder ihr umschleicht Gegner und schaltet sie von hinten aus. Oder ihr nutzt Gadgets wie einen fernsteuerbaren Spinnenroboter, hackt Kameras und lockt Feinde in Fallen, ohne selbst einen Fuß ins Feindgebiet zu setzen.

Alle diese Vorgehensweisen funktionieren und lassen sich jederzeit kombinieren. Allerdings spielt sich eine Mischung aus Schleichen und Hacken am flüssigsten. Schussgefechte steuern sich schon sauberer als im zweiten Teil, gerade mit dem Controller bewegt sich das Fadenkreuz aber träge und macht es so schwer, genau zu zielen. Auch bei Trefferfeedback und Rückstoß spürt man wenig Unterschied - egal ob man mit einer schallgedämpften Pistole oder einer wuchtigen Schrotflinte schießt.

Aggressiv Ihr könnt euch entweder mit Waffengewalt einen Weg zum Ziel bahnen...

Lautlos ... oder Sperrgebiete heimlich mit eurem S pinnenroboter infiltrieren, um Daten zu stehlen.

Auch die Fortbewegung zählt nicht zur Open-World-Oberklasse: Wie in einem Assassin's Creed könnt ihr per Tastendruck über Hindernisse hechten oder an Vorsprüngen hochklettern. Im Gegensatz zu einem eleganten Attentäter, hechten unsere Helden aber gerne mal etwas zu weit oder stolpern ungeschickt von einer Animation in die nächste. Gerade mit dem Controller macht das arcadige Autofahren durchaus Spaß. Allerdings fühlen sich durchschnittlich schnelle Autos eher schwerfällig an, während flotte Sportwagen ein wenig zu sehr wie auf Seife über die Straßen schlittern. Mit beiden Varianten werden Verfolgungsjagden so schnell zur Geduldsprobe.

All diese Mängel fallen beim Spielen aber nicht groß ins Gewicht. Das liegt an der großen Neuerung von Watch Dogs Legion: den Rekruten. Die bringen über ihre Fähigkeiten und Gadgets so viel Leben und Abwechslung ins Spiel, dass sie das Open-World-Gameplay auf eine völlig neue Ebene heben.

Maus/Tastatur oder Controller?

  • Controller: Mit dem Gamepad wechselt ihr schnell und komfortabel zwischen den einzelnen Hack-Tasten, Umgebungs-Ping für Interaktionsmöglichkeiten, Fähigkeiten und mehr. Auch die Fahrzeug-Geschwindigkeit lässt sich angenehmer über den Trigger regulieren. Beim Schießen fühlt sich das Fadenkreuz aber träge an, was das Zielen mühsam macht.
  • Maus- und Tastatur: Die Maussteuerung fühlt sich im Vergleich zum Controller anfangs etwas überladen und fummelig an, weil viele Tasten für Fähigkeiten, Interagieren, Hacken, Scannen und so weiter gebraucht werden. Nach einer Eingewöhnungszeit geht sie aber leichter von der Hand - zumal ihr sämtliche Tasten neu belegen könnt. Das Schießen funktioniert hier wie erwartet am besten, weil ihr genauer zielen könnt.

Hypnose, Saufen und Stillstehen als Skills

Wenn ihr in der Open World unterwegs seid, könnt ihr per Tastendruck die Profile der Passanten abrufen. Da steht dann zum Beispiel, dass die gute Molly Brown eine Magieshow leitet und sich mit Hypnose auskennt.

Wäre die Dame Dedsec abgeneigt, müsste man sie erst hacken, so redet sie aber mit uns und bittet um Hilfe. Das startet eine Rekrutierungsmission, bei dir ihr meist Daten beschafft oder löscht, jemanden hackt, ausschaltet oder befreit. Schafft ihr das, schließt sich die Person euch an. Ihr dürft dann jederzeit in der Open World zu ihr wechseln und ihre Fähigkeiten einsetzen.

Als Hypnotiseurin kann Molly Gegner für uns auf ihre Seite ziehen. Als Hypnotiseurin kann Molly Gegner für uns auf ihre Seite ziehen.

Für Mollys Hypnose finden wir schnell Verwendung: Samt Taschenuhr-Pendel und Fingerschnipsen zieht sie Gegner auf ihre Seite oder versetzt sie in den Tiefschlaf. Ein mächtiger Skill, den wir fast verpasst hätten.

Und es gibt noch so viel mehr: Spione brettern im James-Bond-Stil mit Tarnung und Lenkraketen durch die Stadt, Fußball-Hooligans nehmen betrunken weniger Schaden und rufen Freunde bei Schlägereien zur Hilfe, menschliche Statuen stehen völlig still und lassen so Feinde einfach vorbeilaufen, Bauarbeiter steuern fliegende Cargo-Drohnen und bewegen sich in Arbeitskleidung unbehelligt über Baustellen.

Wie es überhaupt möglich ist, so viele unterschiedliche Helden spielbar zu machen, erfahrt ihr hier im Video-Interview bei GameStar Plus:

Watch Dogs Legion: Wie Ubisoft aus Algorithmen Helden macht - Interview mit dem Creative Director Video starten PLUS 11:33 Watch Dogs Legion: Wie Ubisoft aus Algorithmen Helden macht - Interview mit dem Creative Director

Schweizer Taschenheld

Allein 15 Helden lieferten uns eine große Bandbreite an Skills - und man darf bis zu 40 gleichzeitig rekrutieren. Dann wird euch vermutlich auch die eine oder andere ähnliche Fähigkeit unterkommen. Gerade Hacker können alle meist schneller Daten herunterladen, Drohnen in der Umgebung deaktivieren oder etwas Vergleichbares.

Andere Figuren bringen wiederum nur unwesentliche Talente wie ein besonderes Auto zum Herbeirufen, eine spezielle Waffe oder höheren Widerstand gegen Schaden mit. Insgesamt fällt die Vielfalt bei den Fähigkeiten aber hoch aus. Und viele - wie zum Beispiel die Hypnose oder ein mörderischer Cyber-Bienenschwarm eines Imkers, sind wirklich einzigartig und nützlich. Hinzu kommen noch die uneingeschränkt ausrüstbaren Gadgets. Ihr schaltet neue Varianten über Technikpunkte frei, die es als Belohnung für Missionen oder verstreut in der Welt gibt.

Mit diesem knallharten Cyberimker ist nicht zu spaßen. Mit diesem knallharten Cyberimker ist nicht zu spaßen.

Damit wird euer Vorgehen noch freier: Ihr dürft euch zum Beispiel kurzzeitig unsichtbar machen oder feindliche Drohnen und Geschütze übernehmen - selbst wenn ihr keinen Hacker spielt.

Übermächtige Bauarbeiter

Denkbar lahme Missionsziele wie "Klaue Daten" oder "Hacke Person X" lassen sich darüber auf zig Arten angehen. Nicht überall ist aber jedes Vorgehen möglich, verlasst euch besser nie auf nur eine Strategie. Außerdem wandern eure Rekruten in den Knast oder ins Krankenhaus, wenn sie erledigt werden und sind dann eine Weile außer Gefecht, was euch zum Wechseln zwingt - aktiviert ihr unabhängig vom Schwierigkeitsgrad den Permadeath-Modus, bleiben sie sogar tot.

Ubisoft muss aber noch am Balancing feilen. Bauarbeiter sind mitihren fliegenden Lastdrohnen sehr mächtig und besondere Rekruten wie unsere manipulative Hypnotiseurin sind fast immer eine bessere Wahl als jemand, der nur ein bisschen schneller hacken oder Farbgranaten werfen kann.

Bauarbeiter sind besonders starke Rekruten mit ihren fliegenden Cargo-Drohnen. Bauarbeiter sind besonders starke Rekruten mit ihren fliegenden Cargo-Drohnen.

Mit solchen Figuren spielt sich Watch Dogs Legion auf dem normalen Schwierigkeitsgrad sehr einfach - selbst mit Permadeath. Ein echtes Game Over gibt's nur, wenn ihr wirklich alle Charaktere verliert. Weil der Nachschub an Rekruten endlos ist, kommt man aber nie wirklich in Bedrängnis. Wer das Rekrutensystem ignoriert, hat deutlich weniger Spaß. das ist auch Plus-Redakteur Peter Bathge passiert. In seiner Kolumne erklärt er sein Problem mit Watch Dogs Legion:

2 von 5

nächste Seite


zu den Kommentaren (604)

Kommentare(439)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.