Wie tief müssen Spieler in die Tasche greifen, um sich einen neuen Titel zu kaufen? Das Thema ist sicher kein neuer, aber trotzdem ständiger Begleiter. Erst letzten Monat hat Ubisoft angekündigt, dass ihre Next-Gen-Spiele für die Konsolen künftig 80 Euro kosten sollen.
Jetzt hat Steam seine Preisempfehlungen angepasst. Den Entwicklungsstudios soll es somit erleichtert werden, den US-Dollar-Preis auf die 39 von Valve unterstützten Währungen umzumünzen. Besonders hart hat es die türkische Lira und den argentinischen Peso erwischt, aber auch der vorgeschlagene Euro-Preis kommt nicht ungeschoren davon.
Was steht da genau?
Die von Valve vermittelten Preisempfehlungen sollen Studios helfen, den Preis für ihr Spiel in anderen Ländern mit anderen Währungen festzulegen. Wenn ein Entwickler also beispielsweise schon festgelegt hat, dass sein Spiel 20 US-Dollar kosten wird, kann die Preisempfehlung von Steam helfen, die Summe für norwegische Kronen oder Hong Kong-Dollar einzuschätzen.
Was sind die neuen Preisempfehlungen?
Wie SteamDB zusammenfasst, ist die prozentuale Preissteigerung je nach US-Summe unterschiedlich. Für den Euro bewegt sich der Wert hauptsächlich knapp unter 20 Prozent.
Die ehemalige Preisempfehlung für ein 60-Dollar-Spiel besagte einen Euro-Preis von 50 Tacken, mit einem nun 18-prozentigen Anstieg empfiehlt Steam nun aber 59 Euro.
Damit sind wir aber noch recht glimpflich davongekommen, wenn man es mit der türkischen Lira vergleicht. Die muss nämlich einen Anstieg von 454 Prozent ertragen – die ursprünglichen 92 Lira für ein 60-Dollar-Spiel sind nun auf satte 510 Lira gestiegen. In Argentinien wurde die neue Preisempfehlung sogar um 485 Prozent erhöht.
Werden die Spiele also bald teurer?
Ob die Preise nun auch bald genau so steigen werden, ist alles andere als sicher. Letztlich sind das nämlich nur Empfehlungen von Valve, das letzte Wort hat am Ende immer noch das Studio.
Die aktuellen AAA-Spiele zeigen außerdem, dass sich große Entwicklerstudios ohnehin kaum an diese Empfehlung richten. Nehmen wir Call of Duty: Modern Warfare 2 als aktuelles Beispiel: Der US-Preis liegt bei 70 Dollar, das wäre laut der ursprünglichen Steam-Empfehlung also hierzulande 59 Euro. Mit der neuen Anpassung wären es zwar nun 68 Euro, das kommt aber noch immer nicht an den tatsächlichen Preis von 70 Euro heran.
Für die PlayStation 5 kostet der Shooter übrigens 80 Euro. Wenn ihr mehr zu den Preis-Unterschieden zwischen Konsole und PC wissen wollt, schaut doch mal hier vorbei:
Bei kleinen Indie-Projekten kann die neue Preisempfehlung aber sehr wohl Auswirkungen haben. Die haben nämlich oft nicht die Zeit und die Ressourcen, um sich mit allen 39 Währungen auseinander zu setzen und eigenständig einen fairen Preis zu bestimmen. Sicher ist das aber ebenfalls nicht, weil diese natürlich ebenfalls selbst entscheiden, wie hoch der Preis letztlich ausfallen soll.
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