Spiele sind, in ihrer grundsätzlichen Funktion, eine Generalprobe aufs Leben unter weitgehend ungefährlichen Bedingungen. Das Leben ist ja bekanntermaßen tödlich. Deshalb lernen wir, wie alle Säugetiere, im und durch das Spiel für den Ernst des Lebens. Löwenjungen raufen zwar im Spiel, aber nicht (nur) zum Spaß. Im Spiel schulen sie ihre Reflexe, werden stärker und wendiger. Bis sie eines Tages bereit sind für das Leben - besser: das Überleben. Life sucks. Aber indem wir spielen, verbessern wir unsere Chancen erheblich.
Aber wie genau funktioniert das eigentlich angewandt auf PC- und Konsolenspiele? Welche Lektionen können Spieler aus Diablo, Call of Duty oder FIFA ziehen? Und auf welche Weise bringt uns das virtuell angeeignete Wissen im echten Leben weiter? GameStar Plus sprach mit Experten wie einem Professor für Gamification und den Entwicklern von Eve Online, um genau das herauszufinden.
Unsere Experten
Prof. Dr. Thomas Voit
Forscht über Gamification als Übertragung motivierender Spielelemente mit Fokus auf der Entdeckung und Beschreibung motivierender Spielmechanismen auf Basis empirischer Daten- und Textanalysen im Kontext von Brett- und Gesellschaftsspielen (Projekt Empamos). Hat viel von Guybrush Threepwood gelernt.
Dr.-Ing. Thomas Bröker
Forscht im Forschungs- und Innovationslabor Digitale Lehre (fidl) und hat seine Dissertation über Eve Online geschrieben und welche ingenieursspezifischen Fähigkeiten im Spiel gelernt werden. Findet an Eve Online faszinierend, dass es auch ganz ohne formale Lehrkraft geht und dem Lernen keine Grenzen gesetzt sind.
Hilmar Veigar Pétursson
Geschäftsführer von CCP Games seit 2004. Hatte seinen erinnerungswürdigsten Moment in Eve Online, als er sich das mit viel Zeit und Mühe erarbeitete Raumschiff seines Freundes geliehen hatte und dieses prompt verlor. Für einen kurzen Augenblick dachte er sich: Ich bin Geschäftsführer von CCP Games - ich könnte jetzt einfach cheaten und das Raumschiff flugs ohne Zeit- und Ressourcenaufwand wiederherstellen. Aber das kam ihm einfach nicht richtig vor. Das hätte das Spiel gesprengt und alles, wofür es steht. Also hat er sich mit viel Zeit und Aufwand das verlorene Schiff wieder erarbeitet. Und es am Ende stolz seinem Freund zurückgegeben.
Lernen in Spielen: Why so serious?
Man könnte ja meinen, dass uns Spiele nur dann was für die Welt außerhalb des Spiels beibringen, wenn sie sich das gezielt zur Aufgabe machen. Wie Serious Games.
Serious Games sind Spiele, die nicht ausschließlich oder primär der Unterhaltung dienen. Hier sollen bestimmte Informationen und Bildung vermittelt werden. Aber: Widersprechen muss sich das nicht. Im Gegenteil: Die Informationsvermittlung funktioniert gerade deswegen so gut, weil sie spielerisch und unterhaltsam stattfindet.
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