Wolfenstein: The New Order im Test - Der beste Blazkowicz

Unser Test zeigt: So gut war die Serie noch nie! Wolfenstein: The New Order spielt sich wie ein klassischer Shooter, ohne dabei altbacken zu wirken.

Wolfenstein: The New Order - Test-Video zur Shooter-Neuauflage Video starten 8:10 Wolfenstein: The New Order - Test-Video zur Shooter-Neuauflage

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Kostenlos bei Epic
Ab dem 2. Juni 2022 gibt es Wolfenstein: The New Order für eine Woche im Epic Store geschenkt! Als reines Singleplayer-Erlebnis mit Story-Fokus hat sich durch Updates so gut wie nichts an dem Spiel geändert, deshalb präsentieren wir unseren ursprünglichen Test von 2014 von Petra nochmal auf prominent in unserem News-Ticker!

Es ist ein ziemlich gutes Jahr, dieses 1960. Die berühmten Liverpooler Pilzköpfe treten das erste Mal unter dem Namen The Beatles auf und legen den Grundstein für eine beispiellose Karriere, John F. Kennedy wird amerikanischer Präsident und Kroatien (damals noch Teil von Jugoslawien) mausert sich peu à peu zu einem beliebten Urlaubsziel. In der Welt des Ego-Shooters Wolfenstein: The New Order heißen die Beatles »Die Käfer«, und sie singen vom blauen U-Boot, die USA gibt's nicht mehr, und in Kroatien klopfen Gefangene Steine oder lassen sich vom Gefängnisarzt zu Tode foltern.

Das Totenkopf-Regime hat den Krieg gewonnen und sich wie ein Geschwür über den Globus gelegt. Unterdrückung, Angst und Schrecken bestimmen das Dasein. Karl & Karla singen dazu den Tophit »Tapferer kleiner Liebling«. Gott sei Dank ist die Welt von William B.J. Blazkowicz eine fiktive. Noch deutlich fiktiver übrigens als beispielsweise die berühmte Alternativweltgeschichte »Vaterland« von Robert Harris, in der Deutschland den Zweiten Weltkrieg gewinnt. Denn auch wenn das Totenkopf-Regime in Wolfenstein: The New Ordernatürlich eine Nazi-Diktatur darstellen soll, so ist es doch eine recht fern von einer möglichen Realität. In Captain Blazkowicz' Geschichte verlieren die Alliierten den Krieg gegen gigantische Stampfmaschinen und Roboterhunde, die nicht von Hitler, sondern von General Totenkopf befehligt werden.

Keine Hakenkreuze über Steam
In der deutschen wie in der österreichischen Version des Spiels fehlen Hakenkreuze und sonstige verfassungsfeindliche Symbole. Wer darauf aus irgendwelchen Gründen nicht verzichten möchte und auf eine Importversion setzt, der schaut in die Röhre. Der Publisher Bethesda hat The New Order nämlich obendrein mit einem Region-Lock versehen, importierte Spiele laufen auf einem hiesigen Steam schlicht nicht. Und ohne Steam geht's nicht. Warum Bethesda bei den Vorkehrungen allerdings auch Österreich in Sippenhaft genommen hat, ist uns nicht ganz klar, Hakenkreuze und SS-Runen unterliegen dort keinem Verbot. Sei's drum, wir können versichern, dass die fehlenden Symbole keinerlei Abbruch für den Spielspaß bedeuten. Leider geht so aber auch die herausragend gute englische Tonspur flöten, vermutlich melden sich die Totenkopftypen im Original ein ums andere Mal mit Hitlergrußähnlichem.

Als Trost: Die deutsche Tonspur ist auch herausragend gut. Vor allem dann, wenn man sie hört. Was leider nicht immer der Fall ist. In Momenten, in denen das Spiel so richtig aufdreht, wird das Gesagte von Explosionen, Flugzeugrotoren, Geballer oder Musik überlagert. Nicht so stark wie bei den Konsolenversionen, aber doch so stark, dass wir zu Untertitel raten.

Versagen und Kapitulation

Wenn Wolfenstein eins nicht ist, dann zimperlich. Hier rückt B.J. einem Totenkopf-Kommandanten mit einer Kreissäge auf die Pelle. Wenn Wolfenstein eins nicht ist, dann zimperlich. Hier rückt B.J. einem Totenkopf-Kommandanten mit einer Kreissäge auf die Pelle.

1960 also. Dabei geht die Geschichte von B.J. schon viel früher los. 14 Jahre früher während des letzten, verzweifelten Sturms der Amerikaner auf das Hauptquartier von General Totenkopf, um genau zu sein. Hach, die Logik von Videospielen ist manchmal so erfrischend simpel, dass wir uns wünschten, sie würde auch fürs echte Leben gelten: Töte den bösen Herrscher, und alles wird gut. Blazkowicz und Kameraden versagen 1946 leider kläglich, Totenkopf überlebt, nichts wird gut.

B.J. fängt sich eine Kopfverletzung ein, es verschlägt ihn in eine Nervenheilanstalt, er dümpelt die kommenden Jahre im selig ignoranten Wachkoma vor sich hin. So muss er nicht miterleben, wie die USA nach einem Atomangriff kapitulieren, London optisch in Berlin 2 verwandelt wird und Musikkombos wie Karl & Karla ... ach, besser nicht daran denken. Erst ein übler Schockmoment holt Blazkowicz zurück. Kaum wieder unter den Denkenden schnappt er sich auch schon eine Knarre, um das zu beenden, was er vor 14 Jahren angefangen hat.

In London muss B.J. drei Helikopter klauen. Die sind allerdings gut bewacht. Unter anderem von Robotern. In London muss B.J. drei Helikopter klauen. Die sind allerdings gut bewacht. Unter anderem von Robotern.

Überraschung!

Wenn sich B.J. in der Nervenheilanstalt aus seinem Rollstuhl schält, haben wir das Schlimmste längst hinter uns. Die ersten circa 20 bis 30 Minuten von Wolfenstein: The New Orderfallen unter »uninspirierter Schlauch-Shooter mit stumpfen Moorhuhneinlagen«. Wenn der Held sich aber aus den Schützengräben hinein in Totenkopfs Burg gekämpft hat, startet ein großartiges, überraschendes Abenteuer, das nicht ein einziges Mal langweilt oder ermüdet. Gut platzierte Tempowechsel, die Möglichkeit zu schleichen, ein umfangreiches Waffenarsenal, anspruchsvolle Schießereien, viele versteckte Goodies und abwechslungsreiche Schauplätze halten den Spaßfaktor durchgängig unerwartet hoch.

Ja, unerwartet. Wir wussten zwar schon, dass The New Order nach einem mauen Anfang aufdrehen würde, dass es aber konstant so gut bleibt, damit hatten wir nicht gerechnet. Und damit, dass man es ohne große Anstrengung in einem Rutsch durchspielen kann, auch nicht. Dabei ist es übrigens nicht mit fünf oder sechs Stunden getan. Auf zehn bis zwölf sollte man sich schon vorbereiten, wenn man nicht allzu viel von dem verpassen will, was die Entwickler abseits der direkten Routen zum jeweiligen Ziel eingebaut haben. Kleiner Tipp in diesem Zusammenhang: Wenn B.J. das erste Mal das Hauptquartier betritt, dann sollte man ihn dringend ins Bett schicken. Aber wirklich ganz dringend!

Wolfenstein: The New Order - Panzerhund Edition
Die Collector's Edition zu Wolfenstein: The New Order heißt »Panzerhund Edition« - und enthält kein Spiel. Stattdessen befinden sich in der Packung ausschließlich Merchandise-Artikel, darunter ein Artbook, Postkarten, Aufnäher, eine Panzerhund-Statuette und ein Steelbook für das Spiel, das aber extra erworben werden muss. Die Panzerhund-Edition ist auf 5000 Exemplare limitiert. Was in der Packung alles enthalten ist, zeigt die Galerie unten. Die Collector's Edition gibt es nur im Bethesda Store und kostet etwa 75 Euro.

» Verlosung: Panzerhund Edition zu gewinnen!

Wolfenstein: The New Order - Boxenstopp-Video zur Panzerhund-Edition Video starten 10:21 Wolfenstein: The New Order - Boxenstopp-Video zur Panzerhund-Edition

1 von 5

nächste Seite


zu den Kommentaren (2)

Kommentare(149)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.