Wolfenstein: Youngblood - Nicht ohne meine Schwester

Im Wolfenstein-Spin-off reisen wir nach Paris und mischen mit zwei jungen Frauen die deutschen Besatzer auf. Nicht in Paris, aber in London haben wir Youngblood bereits vor der E3 ausprobieren können.

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Eine Freischaltoption ist natürlich auch in Youngblood, Waffen im Akimbo-Stil zu führen, also in jeder Hand eine. Eine Freischaltoption ist natürlich auch in Youngblood, Waffen im Akimbo-Stil zu führen, also in jeder Hand eine.

Wenn wir Andreas Öjerfors, Senior Game Designer bei MachineGames, glauben dürfen, dann spielt Wolfenstein: Youngblood nach dem (bislang noch nicht mal angekündigten) dritten Hauptteil der Reihe. Und das bedeutet zweierlei: B.J. wird Teil 3 überleben - und überdies darin die Nazis nicht gänzlich vom Erdenrund vertreiben können.

Denn im Paris der alternativen 80er-Jahre rennen die Typen noch immer rum. Und B.J.s Zwillingstöchter Soph(ia) und Jess(ica) schließen sich in Youngblood dort der Résistance an, um gegen die Besatzer zu kämpfen. Nebenbei und eigentlich hauptsächlich sind die zwei aber dort auf der Suche nach ihrem Vater, der zuvor bei einem Einsatz verlustig gegangen ist und sich wohl in Gefangenschaft befindet.

Und was ist mit den Hakenkreuzen?
Huch, wir haben »Nazis« im Kontext eines Wolfenstein-Spiels geschrieben. Die hießen in früheren Serienteilen ja immer nur »Das Regime«. In Youngblood werden die Gegner aber wohl beim Namen genannt - zumindest, wenn wir einem der letzten Trailer glauben dürfen. Wie es sich mit dem Rest verhält - darüber konnte oder wollte uns Bethesda bisher keine Auskunft erteilen. Gehen wir aber von den Screenshots aus, werden wir auch in Youngblood hierzulande keine Hakenkreuze und dergleichen sehen.

Wir haben Wolfenstein: Youngblood bei einem Presse-Event (die Reisekosten nach London hat Bethesda übernommen) für circa eine Stunde erstmals selbst spielen können. Und das war eine ziemliche Gaudi, das lässt sich schon mal festhalten.

Schwesterlich teilen?

»Dieselsupersoldat, aaaaah!« schreien wir gleichermaßen amüsiert und leicht panisch, während wir wild springend und rutschend normale Soldaten auf den Straßen von Paris umpusten und versuchen, in den Rücken des stark gepanzerten Ungetüms zu kommen. Letzteres ist gar nicht so schwierig, denn das Monstrum hat sich inzwischen auf unseren Mitspieler eingeschossen und interessiert sich aktuell null für uns.

Für die Kampfanzüge können wir unterschiedliche Farben und Muster freischalten. Einer trägt sogar das Design der schwedischen Flagge. Für die Kampfanzüge können wir unterschiedliche Farben und Muster freischalten. Einer trägt sogar das Design der schwedischen Flagge.

Mitspieler? Ja, denn wir haben Youngblood im Koop gespielt, der Titel ist darauf ausgelegt, ihn zu zweit zu erleben. Dass das so gut klappt, hat gleich mehrere Gründe. Hauptsächlich liegt es aber daran, dass der Titel Interaktionen zwischen den beiden Schwestern auf ein Minimum reduziert und die überdrehte Action in den Vordergrund stellt. Komplexe Ressourcenverwaltung à la »Gib mir mal Munition!« oder »Bitte nicht die Rüstung dahinten nehmen, die benötige ich.« entfällt. Die rumliegenden Goodies sind für beide verfügbar. Die Action kommt nur minimal ins Stocken, wenn ein Spieler (oder beide) mal schnell nach einem Level-up oder mit genug aufgesammelten Silbermünzen seine jeweilige Schwester mit neuen Fähigkeiten pimpen oder sich einen neuen Waffenaufsatz gönnen will.

Allerdings rennt man nicht nur mit Knarren im Anschlag nebeneinander her, ein bisschen Interaktion gibt's dann doch. Hin und wieder müssen Türen gemeinsam aufgestemmt werden, manche Stellen erfordern das gleichzeitige Betätigen von zwei Hebeln. Extraleben kann man nur gemeinsam aus Kisten pulen. Und die freischaltbaren Emotes bringen, sobald ausgelöst, beiden Schwestern etwa einen Gesundheits oder Rüstungsboost.

Wolfenstein: Youngblood - Screenshots ansehen

Stichwörter Gesundheit und Rüstung: Youngblood ist wesentlich mehr Arcade als die Titel der Hauptserie. Das merkt man nicht nur daran, dass Gegner nun Gesundheits- und Rüstungsanzeigen über den Köpfen haben, sondern eben auch an solchen Details wie Level-ups und Extraleben. Letztere teilen sich die Schwestern. Geht eine der beiden unter Beschuss zu Boden, können wir sie innerhalb eines Zeitfensters wieder auf die Füße heben. Klappt das nicht, greift eines von in unserer Demo maximal drei Extraleben. Sind alle verbraucht, geht's für Soph und Jess wieder am Anfang des Levels los.

Tut es sehr weh?

Koop und Levels also. Die Frage, ob man problemlos miteinander spielen kann, wenn der etwa der Host höherstufiger ist als der Partner (Client), liegt auf der Hand. Das System sieht folgende Regeln vor: Der Host bestimmt die Gegner-Spawns, der Client den ankommenden Schaden. Es kann also sein, dass uns richtig dicke Dinger wie etwa der stark gepanzerte Dieselsupersoldat ständig begegnen, wenn der Host über unserem Level ist.

Je stärker der Host, desto beeindruckender die Gegner, die uns im Koop begegnen. Je stärker der Host, desto beeindruckender die Gegner, die uns im Koop begegnen.

Allerdings tun die dann nicht ganz so weh. Sollte es für den Client aber noch immer zu anspruchsvoll sein, darf er seinen Schwierigkeitsgrad noch mal individuell nach unten regulieren. Diese Anpassung hat also folglich keinen Einfluss darauf, welchen Schaden der Host einstecken muss. Klingt doch fair.

Nicht nur Koop?

Wir sollen Youngblood allerdings auch allein spielen können. Mit das erste, was Andreas Öjerfors vor der versammelten europäischen Spielepresse zu Youngblood erwähnt, ist, dass er mit den Zwillingen zumeist allein unterwegs ist. Er übernimmt eine, die andere wird von der KI gesteuert. Auf unsere Nachfrage, wie viel die KI denn dann mogeln würde, sagt Andreas, dass sie vor allem darauf ausgelegt sei, nicht zu nerven.

Man könne ihr Ziele vorgeben, sie würde aber auch ohne plausibel reagieren und weder dauernd sterben noch unverwundbar sein. Wie gesagt: Das konnten wir nicht ausprobieren, aber bis zum Release dauert es ja nicht mehr ewig, und im Test werden wir euch darüber selbstredend informieren.

Das hier ist tatsächlich die recht große und luxuriöse Kabine eines Zeppelins, den wir recht früh im Spiel besuchen. Das hier ist tatsächlich die recht große und luxuriöse Kabine eines Zeppelins, den wir recht früh im Spiel besuchen.

Reihenfolge egal?

Dass MachineGames ein Händchen für Charaktere und emotional aufgeladene Momente hat, wissen wir ja inzwischen hinreichend. Dementsprechend sind auch Jess und Soph nicht nur Shooter-Vehikel, sondern zwei Figuren, zu denen wir nach den ersten Zwischensequenzen sofort eine Verbindung spüren.

Der Koop-Trailer zu Wolfenstein: Youngblood lässt uns im Duo aufs Regime los - Video starten 1:48 Der Koop-Trailer zu Wolfenstein: Youngblood lässt uns im Duo aufs Regime los -

Auf dem Event erleben wir beispielsweise, wie die zwei von ihren Eltern auf den Kampf gegen die Nazis vorbereitet werden. Und wie die jungen Frauen ihren ersten Gegner ... nun, töten. Wie gewohnt mischt MachineGames dabei ernste und überdrehte Töne miteinander. Besser noch: Die Übersprungsreaktion, die die Frauen auf dem Monitor zeigen, ist fast ein Spiegel dessen, was wir vor dem Bildschirm erleben.

Spannend bleibt allerdings die Frage, wie sinnvoll das Spiel die Story implementiert. Immerhin werden wir die Missionsreihenfolge frei bestimmen können. Und ebenso spannend: Werden die Nebenmissionen wirklich besser als in The New Colossus? Das zumindest hat Andreas Öjerfors uns gegenüber behauptet. Aber so unter uns: Eine große Kunst wäre das nicht.

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