Nach umfangreichen Patches haben wir World of Tanks erneut geprüft und die Wertung entsprechend angepasst. Die neue Wertung finden Sie im Wertungskasten. Einen neuen Meinungskasten zum Nachtest lesen Sie im Fazit. Den ursprünglichen Test-Text finden Sie hier.
Das grundlegende Spielprinzip von World of Tankshat sich trotz vieler Neuerungen nicht verändert. Zwei Mannschaften mit jeweils 15 Panzern aller Nationen versuchen sich gegenseitig auszuschalten oder Flaggenpunkte zu erobern. Dabei erfüllt jedes Fahrzeug eine eigene Rolle auf dem Schlachtfeld: Schwere und mittlere Kampfpanzer tragen die Hauptlast des Angriffs, während Jagdpanzer mit ihren mächtigen Geschützen aus der zweiten Reihe zuschlagen.Leicht bewaffnete Späher markieren Ziele für die eigene Artillerie und jagen die Lafetten des Gegners, die es aus ihren Verstecken heraus Granaten hageln lassen.
Zu den Standardgefechten kommen endlich auch zwei weitere Spielmodi, die einen unserer ursprünglichen Kritikpunkte hinsichtlich der Monotonie der verfügbaren Spielmodi zumindest teilweise ausräumen. »Angriff« versetzt eine Mannschaft in die Rolle des Angreifers, während die andere am Missionsziel startet und sich als Verteidiger eingraben kann.
Allerdings artet der Angriff oft in Frust aus, wenn der Gegner uns aus gedeckten Positionen mit Jagdpanzern und Artillerie ins Kreuzfeuer nimmt, während unsere Späher sich erst noch vorarbeiten müssen und wir deshalb mühsam und regelrecht »blind« einen Hang hinaufkriechen. Dass unser Team koordiniert vorgehen muss, um den Vorteil der Verteidiger auszuhebeln kann dabei aber auch motivieren, weil wir uns jeden anschließenden Sieg hart verdient haben.
In „Begegnungsgefechten“ verlagert sich das Geschehen weg von den üblichen Angriffsrouten und Verteidigungsstellungen und auf einen Flaggenpunkt in der Kartenmitte, der von beiden Teams erobert werden kann. Wer untätig bleibt, verliert zuerst die Sicht und dann die Kontrolle über das Zielgebiet, weshalb sich solche Gefechte mit Abstand am dynamischsten spielen.
Wer möchte, kann die beiden neuen Spielmodi aber auch komplett links liegen lassen und sich auf die Standardgefechte konzentrieren. Um nicht in die entsprechenden Partien geworfen zu werden, legen wir in den Spiel-Einstellungen fest, ob wir für »Angriff« oder »Begegnungsgefecht« überhaupt in die Warteschlangen kommen oder nicht.
Die verflixte Sammelwut
Nach der Schlacht, am besten natürlich einem Sieg, erhalten wir für unsere Leistungen Münzen und Erfahrungspunkte. Wie hoch die Belohnung ausfällt, hängt nicht nur von Abschüssen, sondern auch von Unterstützungsaktionen, Flaggeneroberungen oder dem Stufenunterschied zwischen uns und den Zielen ab, die wir erwischt haben. Dank der inzwischen sehr detaillierten Gefechtsauswertung sehen wir genau, wo wir uns gut geschlagen und wie die anderen Mitspieler abgeschnitten haben.
Geld und Erfahrung fließen in den Ausbau unserer Panzer und den Kauf neuer Stahlkolosse. Die Jagd nach verbesserten Ketten, Türmen, Motoren und Kanonen ist dabei ein echter Motivationsfaktor und erzeugt die aus Rollenspielen bekannte Suchtspirale: »Nur noch die paar Gefechte, dann zahl ich’s ihnen mit der dicken Wumme heim!«.
Für ungeduldige oder viel beschäftigte Spieler kann es sich deshalb lohnen, für echtes Geld auf einen Premium-Account aufzurüsten. So erhalten wir nicht nur mehr Münzen und Erfahrungspunkte und kommen dementsprechend schneller im Spiel voran. Für echtes Geld lassen sich außerdem Goldmünzen kaufen, die wir für den Kauf von besonderen Panzermodellen oder durchschlagskräftigerer Munition benötigen.
Zusätzlich können wir unser Erspartes auch in den Kauf oder die Miete von Tarnfarben und Erkennungszeichen investieren.Während die Anstriche für Winter-, Wüsten- und Waldlandschaften tatsächlich unsere Tarnwerte erhöhen, dienen die Embleme und Flaggen rein dekorativen Zwecken. Trotzdem trägt die Individualisierung des eigenen Fahrzeugs zur Motivation bei – wir fahren nicht irgendeinen Panzer, sondern unseren eigene, kampferprobte Stahlschildkröte.
Veteranen in rumpelnden Kisten
Beim Erreichen der höchsten Erfahrungsstufe können wir unserer Fahrzeugbesatzung Spezialfähigkeiten zuweisen, die wir je nach unserem bevorzugten Spielstil auswählen. Soll unser Kommandant ein Warnsignal geben, wenn uns ein Gegner ins Visier nimmt oder im Fall einer Verletzung für ein anderes Crewmitglied einspringen können? Soll der Richtschütze besonders viele kritische Treffer austeilen oder unser Geschütz auch in angeschlagenem Zustand noch genau abfeuern können?
Auch wenn manche Fähigkeiten wie die schnellere Reparatur fast überall zum Standard gehören, lässt sich so unsere Taktik immer weiter verfeinern. Theoretisch kann die Crew auch so lange die Schulbank drücken, bis sie jede verfügbare Fähigkeit beherrscht. Weil der Zeitaufwand dafür aber immer weiter ansteigt, sollten auch Alleskönner in spe gut überlegen, wo ihre Prioritäten liegen.
Um Chancengleichheit zwischen Premium-Nutzern und normalen Spielern herzustellen, experimentieren die Entwickler mit der Premium-Munition herum, die nun auch mit der Spielwährung eingekauft werden kann. So können wir für den Notfall immer ein, zwei besondere Granaten mit mehr Durchschlag einpacken, um unsere Chancen gegen hochstufige und schwer gepanzerte Gegner besser angreifen zu können. Da die Premiumgranaten mit jedem Schuss Gold oder eine beträchtliche Summe Münzen fressen, bedeuten sie in den Zufallsgefechten keinen großen Vorteil. In den Clanwars dagegen spielt die Munition eine größere Rolle, weil sich viele ebenbürtige Panzer begegnen und jede Möglichkeit, die Siegchancen zu verbessern, zählt.
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