Seite 2: Wunderkiste PC (Teil 1) - Die wichtigste Spieleplattform der Welt

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Die Nutzung

Man kennt das: Ein Spiel geht an einer Stelle nicht weiter, weil man partout nicht weiß, was man machen soll. Wo in internetlosen Zeiten noch hartes Grübeln und im schlimmsten Fall die Aufgabe folgten, reicht heute die Tastenkombination ALT plus TAB und eine kleine Online-Suche, um an des Rätsels Lösung zu gelangen. Gesetzt den Fall, man spielt am PC und nicht an einer Konsole.

Auf Valves Vertriebsplattform Steam gibt’s nicht nur große Mainstream-Produktionen, sondern auch preiswerte Casual Games wie Puzzle Quest 2. Auf Valves Vertriebsplattform Steam gibt’s nicht nur große Mainstream-Produktionen, sondern auch preiswerte Casual Games wie Puzzle Quest 2.

Während eine Konsole im Regelfall nur dem Spielen dient (Verknüpfungen mit sozialen Netzwerken sind zwar möglich, aber ohne zusätzlich erworbene Tastatur gestaltet sich der Facebook-Austausch über Konsolen eher krampfig), kann der PC noch immer mehr. In erster Linie gilt er natürlich nach wie vor als Arbeitsinstrument. Mittlerweile nutzen 61 Prozent der Beschäftigten in Deutschland einen Rechner für ihren Job, der Anteil in den Privathaushalten liegt deutlich höher. Private Rechner mit Internetzugang werden hauptsächlich für den E-Mail-Austausch und fürs Shoppen eingesetzt. Wo jedoch das Internet ist, sind die Spiele nicht weit.

Allein zehn Millionen Deutsche, rund 12% der Bevölkerung, sind bereits bei Facebook registriert, vor allem bei Jugendlichen gehört der Austausch über soziale Netzwerke zum Alltag. Die Hauptplattform dafür ist nach wie vor der PC, und der taugt nebenbei auch zum Spielen, wie selbst unerfahrene Nutzer schnell herausfinden. Laut einer Erhebung der VuMA (Verbrauchs- und Medienanalyse) nehmen 28 Prozent der Internet-Nutzer an Online-Spielen teil. Viele davon tummeln sich beispielsweise in den momentan so beliebten Browserspielen und Social Games wie Farmville. Selbst die Vätergeneration, die den PC zum Briefetippen angeschafft hat, reagiert durchaus erfreut, wenn sie Minesweeper und Solitair im Windows-Ordner entdeckt. Und zahlreiche Familien haben bereits die Erfahrung gemacht, dass die Mutter nach zaghaftem Erstkontakt mit Bejeweled-Klonen und Wimmelbild-Spielen nur noch schwer vom Bildschirm wegzubekommen ist. In den USA, so hat die Entertainment Software Association erhoben, sind 26% aller Spieler älter als 50 Jahre.

Der uneingeschränkte Internetzugang des PCs macht ihn zu einem nicht versiegenden Quell für Spiele aller Art: Flashspiele, Free- oder Shareware-Programme, Casual Games, so genannte Skill Games (Internetspiele um Geld) oder die zahllosen Free2Play-MMOs. Verbreitung und Vielfalt sind enorm, der Zugang zumeist simpel. Dementsprechend viel werden Browser Games und Co genutzt. Wie vielfältig die gerade so hippen (zum Teil) kostenlosen Browserspiele sind, fasst das Entwickler-Urgestein Sid Meier (Civilization) zusammen: »Es ist ein Bereich, in dem wir immer noch die Regeln entdecken. Das Ganze erinnert mich an die frühen Jahre der Spieleentwicklung, als wir experimentieren und viele neue Dinge ausprobieren konnten.« Sid Meier werkelt gerade an einer Online-Variante von Civilization. Für Facebook.

Die Siedler-Serie bleibt dem PC treu und setzt mit Die Siedler Online auf einen im Browser spielbaren Ableger. Die Siedler-Serie bleibt dem PC treu und setzt mit Die Siedler Online auf einen im Browser spielbaren Ableger.

Zwar wird auch bei Konsolenspielen experimentiert, aber hauptsächlich in der noch relativ unterrepräsentierten Indie-Ecke. Kleine Produktionen wie das jüngst erschiene, sehr ungewöhnliche Limbo kann man sich flott und für eine übersichtlichen Betrag runterladen. Normale Spiele kosten nicht nur ein beträchtliches Sümmchen mehr, man muss dafür im Regelfall auch nach wie vor in den Laden gehen. Nur wenige große Titel lassen sich bisher über die Konsolen erstehen und herunterladen, während PC-Vertriebsplattformen wie Steam nahezu alle aktuellen Titel zum Download anbieten.

2008 trat Alex St. John, der Erfinder von DirectX, mit einer gewagten Prophezeiung auf den Plan: Er sprach vom Ende der Konsolen in ihrer bisherigen Form, weil die eng begrenzten Spielekisten der schier unbegrenzten Nutzungsvielfalt des PCs wenig entgegenzusetzen hätten. Alan Brack, Producer bei Blizzard, sagt, dass man sich von Spiel zu Spiel neu entscheiden müsse, ob eine Konsolenversion überhaupt sinnvoll sei. Diesen Standpunkt dürfte der Branchenriese Blizzard mit den zahllosen kleineren Entwicklern teilen, die mit ihren Projekten dafür sorgen, dass der PC die lebendigste, weil vielfältigste Plattform ist. 2010 sind Sonys, Nintendos und Microsofts Konsolen dem PC in vielerlei Hinsicht noch um Meilen hinterher. Die Fülle an Möglichkeiten ist es, die ihn nach wie vor zum spannendsten aller elektronischen Spielzeuge macht.

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