Seite 2: Wutbürger Online - Massenproteste in Eve Online

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Alle Macht dem Volke

Auch ich habe ordentlich Wut im Bauch. Da wird eines meiner langjährigen Lieblingsspiele offensichtlich vom Kommerz zerfressen, und ich soll das einfach so schlucken? Zumindest ein Angestellter von CCP sieht das wohl genauso, anders lässt sich nämlich kaum erklären, dass innerhalb weniger Tage ein interner Newsletter und eine peinliche E-Mail an die Öffentlichkeit gelangen. Doch der virtuelle Sitzstreik, die ausufernden Protest-Threads im offiziellen Forum und die zahlreichen Drohungen mit Abo-Kündigungen zwingen CCP schließlich zu einer ausführlichen Reaktion. Auch in Reykjavik spricht sich herum, dass man diese Krise nicht aussitzen kann, sondern lösen muss. Und zwar schnell.

Zunächst entschuldigt sich die PR-Chefin, und CCP lädt die Mitglieder des Spielerrats zu einer Krisensitzung in den Firmensitz ein. Dort diskutieren die Spieler zwei Tage lang mit den Verantwortlichen und geben anschließend gemeinsam eine Pressekonferenz. Das Resultat: CCP versichert, dass es auch in Zukunft keine »Pay to Win«-Vorteile in Eve Online geben wird. Für Echtgeld sollen sich lediglich Komfortfunktionen kaufen lassen, die man sich auch erspielen kann -- wenn man entsprechend Zeit investiert. Außerdem wird der von vielen Spielern liebgewonnene Schiffshangar zurückkehren, wenn auch voraussichtlich nicht in ganz identischer Form. Statt in den Kapitänsquartieren herumzulungern, wird man aber wieder mit seinen Schiffen spielen können. Dazu entschuldigt sich CCP nochmals für die schlechte Kommunikation im Vorfeld von Incarna und gelobt Besserung für die künftigen Erweiterungen.

Seit Incarna können Sie Ihr Schiff nur von den Kapitänsquartieren aus betrachten. CCP verspricht nach den Protesten aber, den vormals gewohnten Schiffshangar zumindest annähernd wieder herzustellen. Seit Incarna können Sie Ihr Schiff nur von den Kapitänsquartieren aus betrachten. CCP verspricht nach den Protesten aber, den vormals gewohnten Schiffshangar zumindest annähernd wieder herzustellen.

Bei den Micro-Transactions legt CCP also eine ähnlich plötzliche Kehrtwende hin wie die deutsche Regierung beim Atomausstieg, die Proteste haben gefruchtet. Wieder zeigt sich, dass der »Sandkasten« Eve Online mehr mit dem echten Leben gemeinsam hat als die meisten Online-Konkurrenten. Denn Eve lebt wie kaum ein anderer Titel von der Interaktion der Spieler, von Geschäft und Betrug, von Politik und Intrige. Proteste in Foren(Demonstrationen), Überlastung des Servers (Sitzblockaden) sowie Abo-Kündigungen (Parteiaustritte) entfalten ihre Wirkung ganz wie im echten Leben – nur dass es online schneller geht.

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