Seite 3: Zombies, überall Zombies - Wie die Untoten Videospiele infizieren

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Inhaltsverzeichnis

1

Einleitung
Die uralte Angst vor den Untoten

2

Die ersten Zombiespiele
Die Zombies werden zum Kult
Der Weg zur Massentauglichkeit

3

Die Zombies werden vielfältiger
Die Zukunft der Zombies

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Die Zombies werden vielfältiger

Gegen Ende der 90er-Jahre wurde es dann wieder etwas stiller um die Zombies, was jedoch nicht bedeutete, dass es keine Spiele mehr mit den lebenden Toten gegeben hätte. So bekam die Lightgun-Shooter-Reihe House of the Deadvon Sega im Jahr 2000 zum Beispiel einen ganz besonderen Ableger: The Typing of the Dead.

Diese fetten Brummer warten im Lightgunshooter House of the Dead auf den Spieler.

Wie der Name schon vermuten lässt, müssen wir im Spiel so schnell wie möglich bestimmte Wörter eintippen, um die Zombies zu beseitigen. Böse Zungen behaupten ja, so manch ein Redakteur hätte auf diese Weise endlich das Zehn-Finger-System verinnerlicht.

2006 eröffnete dann Capcoms Dead Rising einen neuen Zombiespiel-Boom und lehnte sich ähnlich wie seinerzeit Zombi an das bekannte Kaufhaus-Zombieapokalypse-Szenario von »Dawn of the Dead« an – ironischerweise wurde das Spiel genau wie das Filmvorbild in Deutschland beschlagnahmt. Mit Rasenmäher und Sitzbänken bewaffnet gilt es, Fotojournalist Frank West durch ein zombiefiziertes Kaufhaus zu begleiten.

Eine neue Ebene des Spiels mit den hirnlosen Hirnfressern erreichte dann der Shooter Left 4 Dead(2008), der nicht nur die Grundlage für Multiplayer-Zombieballereien ist, wie sie seit World at Waretwa in den Call of Duty-Spielen vorkommen, sondern auch auf den neuen Zombietypen aus Resident Evil aufbaut. Und die sind wie die überaus hinterhältigen Smoker oder Witches äußerst flink und nervenaufreibend.

Left 4 Dead gelang es nicht nur, die Hatz auf die Untoten für vier Spieler zu etablieren, sondern das Spiel wartete auch noch mit jeder Menge neuen Zombiearten auf.

Die Liste mit den Spielen, in denen Zombies vorkommen, ließe sich natürlich noch endlos erweitern, da es fast so scheint, als gäbe es keine Spiele ohne die verfaulten Haudegen mehr. Aber wir wollen trotzdem nicht vergessen, dass einige Titel sogar nachträglich noch von Zombies infiziert wurden.

So geschehen etwa bei Read Dead Redemptionmit dem Zusatzinhalt Undead Nightmare, der den ganzen Wilden Westen plötzlich in ein von Zombies überranntes Ödland verwandelt und auch vor der Familie von Hauptheld John Marston nicht Halt macht. Auch das Action-Rollenspiel Borderlandswird dank der Erweiterung Die Zombieinsel des Dr. Ned von den Untoten heimgesucht. Und wer eine kleine Zombiemetzelei für unterwegs braucht, der kann zum Tower-Defense-Spiel Plants vs. Zombiesgreifen, in dem wir mit Hilfe von Pflanzen eine Armee anrückender Untoter aufhalten müssen.

Die Zukunft der Zombies

Was die Zukunft bringt, darüber lässt sich nur spekulieren. So viel ist aber schon sicher: Auch 2013 wird ein überaus zombiereiches Jahr. Schon 2012 hat Telltale angekündigt, eine zweite Staffel der comicbasierten Walking Dead-Serie zu produzieren, außerdem ist ein Shooter zur TV-Serie mit dem Titel The Walking Dead: Survival Instinctin Entwicklung, und erste Gerüchte zu einem eventuellen dritten Teil der Dead Rising-Serie kursieren im Netz.

2013 soll ein First-Person-Shooter zur erfolgreichen Walking Dead Comicverfilmung erscheinen.

Sicher ist auch, dass die Zombies wie viele Dinge im Laufe der Zeit einen ziemlichen Wandel durchgemacht haben: Zuerst nur als hirntote Wiederauferstandene, die uns vor allem die Angst vor dem eigenen Tod verdeutlichten, dann zum typischen Standardgegner in zahllosen Spielen avanciert, als tanzender Sympathieträger auf das Parkett mit Michael Jackson geschickt, mit Viren infiziert und schließlich von Parasiten befallen, um noch schneller und fieser zu sein.

Zombies sind mehr als nur doofes Kanonenfutter, zu dem sie immer noch häufig gemacht werden. Sie sind auch ein Spiegel der Gesellschaft, die in Filmen wie »Dawn of the Dead« kritisiert wird und droht, aus Menschen blinde Konsumzombies zu machen, die in erster Linie an sich selbst denken. Aber ganz ehrlich: Keiner von uns will doch ernsthaft Menschenhirn essen, statt selbst eines zu haben. Oder?