Sexismus bei Riot Games - Schwere Vorwürfe gegen League-of-Legends-Entwickler

Bei den Machern von League of Legends herrsche eine Kultur, in der Frauen regelmäßig gedemütigt werden, prangern mehrere aktuelle und frühere Mitarbeiter an.

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Die Entwickler von League of Legends sehen sich mit schweren Sexismus-Vorwürfen konfrontiert. Die Entwickler von League of Legends sehen sich mit schweren Sexismus-Vorwürfen konfrontiert.

"Mehrere Frauen haben mir anvertraut, dass sie auf der Arbeit sexuell belästigt wurden", schreibt die ehemalige League-of-Legends-Entwicklerin Kristen Fuller auf Twitter. "Dass ihnen auf den Hintern gehauen wurde, dass sie auf Parties begrabscht wurden, dass sie auf Riot-Events vergewaltigt wurden." Sie ist nicht die einzige: 28 weibliche und männliche Riot-Mitarbeiter, ehemalige wie aktuelle, haben mit Kotaku über die Behandlung von Frauen bei einem der erfolgreichsten Entwicklerstudios der Welt gesprochen.

Viele von ihnen zeichnen ein übereinstimmendes Bild: Bei Riot würden Entwicklerinnen systematisch geringer gestellt werden als ihre männlichen Kollegen. Demütigungen und verbaute Karrierechancen seien keine Einzelfälle, sondern Teil der Firmenkultur.

"Kein Respekt für Frauen"

20 Prozent der Angestellten bei Riot sind weiblich - aber der Anteil in der Führungsriege ist nicht einmal halb so groß. Im 23 Köpfe starken Senior-Team sitzen gerade mal zwei Frauen. Welche unerwarteten Probleme Frauen auf der Karriereleiter erleben können, illustriert eine Geschichte aus Kotakus Report: Darin erzählt eine Mitarbeiterin, dass sie monatelang auf eine Stelle als Teamleitern hingearbeitet hätte und sogar schon für die Beförderung eingeteilt gewesen sei. Dies bestätigte auch einer ihrer Kollegen gegenüber Kotaku. Nachdem sie allerdings auf einer Party den Avancen eines älteren Riot-Managers auswich, änderte sich die Lage plötzlich - und die Stelle ging an einen engen Freund des Managers mit drei Jahren weniger Erfahrung. Die ehemalige Jes Negrón erzählte auf Twitter eine ganz ähnliche Geschichte:

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Frauen hätten es enorm schwer, ernst genommen zu werden, so viele der Berichte. Es sei Gang und Gäbe, dass Männer in Meetings einfach lauthals über sie hinwegredeten und nur die lauteste Stimme sich durchsetzt. Während von Männern erwartet werde, dass sie "hungrig" bleiben und sich aggressiv einbringen, würden Frauen oft gar nicht erst eingestellt, wenn sie "zu ehrgeizig" erscheinen.

Eine Entwicklerin namens Lacy erzählt, dass sie einmal die Probe aufs Exempel machte. Nachdem eine ihrer Ideen im Meeting abgelehnt wurde, bat sie einen männlichen Kollegen, ein paar Tage später genau den gleichen Vorschlag noch einmal vorzubringen. "Und siehe da, nächste Woche kam er rein und präsentierte das gleiche wie ich und der ganze Raum so: Oh Gott, das ist fantastisch! Er lief puterrot an und hatte Tränen in den Augen. Sie hatten einfach keinen Respekt für Frauen."

Belästigung betrifft Frauen und Männer

Mehrere von Kotakus Quellen beklagen sich außerdem darüber, von ihren Kollegen oder gar Vorgesetzten auf ihr Äußeres reduziert zu werden. Eine ehemalige Mitarbeiterin sah eine Email-Kette, in der andere Riot-Angestellte sich darüber austauschten, wie es wohl sei, sie "zu penetrieren" - und dass sie eine gute Kandidatin für einen One-Night-Stand wäre, die man danach einfach nie mehr anruft. Eine andere Kollegin sei "als Kompliment" darüber informiert wurde, auf einer Liste der Vorgesetzten zu stehen, mit wem sie gerne schlafen würden.

Auch männliche Riot-Mitarbeiter prangerten sexuelle Belästigung an. Einer erzählte Kotaku, dass ein führender Angestellter ihm regelmäßig an die Genitalien gelangt hätte. "Wenn er in ein Meeting ohne Frauen wanderte, furzte er irgendwem ins Gesicht." Kristen Fuller fügte auf Twitter hinzu, dass ihr Manager auf der Gaming-Messe PAX Gerüchte verbreitet hätte, sie würde ihren Freund betrügen und mit einem Kollegen schlafen.

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