Paradox Interactive hat einmal mehr eine Überarbeitung des 4X-Weltraumstrategiespiels Stellaris angekündigt. Mit Patch 2.2 "Le Guin" (nach Ursula Kroeber Le Guin) werden Wirtschaft, Planeten und planetare Verwaltung komplett auf den Kopf gestellt.
Die bisher vorgestellten Änderungen können in den Entwickler-Tagebüchern zur neuen Wirtschaft und den generalüberholten Planeten nachgelesen werden. Ein grobes Release-Datum gibt es noch nicht und bisher wurde auch noch kein begleitender DLC angekündigt, mit dem Fans von Paradox-Strategiespielen aber fest rechnen dürften.
Neue Wirtschaftsordnung
Die erste Änderung findet unter der Haube statt. Das bisherige Ökonomiesystem wurde von den Software-Ingenieuren bei Paradox neu geschrieben, da viele Elemente fest im Code verankert waren. Schiffe haben beispielsweise stets Mineralien gekostet, die Unterhaltskosten vieler Features waren dagegen über Energie berechnet. Das hat die professionellen Entwickler und Hobby-Modder gleichermaßen beschränkt.
So war es bisher nicht möglich, Völker aus reiner Biomasse zu spielen (Zerg aus Starcraft 2 und Tyraniden von Warhammer 40K lassen grüßen), oder markante Anführer zu haben, die die Ressource Einigkeit produzieren. Mit der Generalüberholung des Codes sind nun viel mehr Freiheiten und damit völlig neue Mechaniken möglich, die schon allein aus einem gewissen Rollenspielaspekt einzigartiger interstellarer Völker Sinn ergeben.
Neue Ressourcen
Bisher kannten Spieler von Stellaris zwei Ressourcen-Typen: Erstens die Standard-Ressourcen, die praktisch jede Rasse benötigt und in Massen produziert. Namentlich sind das Nahrung, Mineralien und Energie. Zweitens existieren seltene strategische Ressourcen, die besondere Boni wie stärkere Laserwaffen, höhere Zufriedenheit im Reich oder besonders viel Energie liefern.
Neu eingeführt werden nun vier fortgeschrittene Ressourcen, die sich zwischen die zwei existierenden Kategorien setzen: Legierungen, seltene Kristalle, flüchtige Partikel und exotische Gase. Diese Ressourcen lassen sich teilweise produzieren, teilweise als Vorkommen finden und teilweise trifft beides zu.
Die neuen Ressourcen werden für High-End-Schiffe und -Gebäude im Endgame benötigt. Wer die stärksten Schiffe oder Megastrukturen bauen will, sollte also den Bau von Spezialfabriken einplanen, die Legierungen herstellen. Und sich überlegen, wie er den Rest beschafft. Damit das Ressourcen-Management nicht zu kompliziert wird, werden einige der bisherigen strategischen Rohstoffe wohl aus dem Spiel entfernt. Weitere Details dazu gibt es allerdings noch nicht.
Neue Planetenoberfläche
Bisher waren Planeten genauso limitiert, wie der Code des Ökonomiesystems. Auf vorgegebenen Feldern bauen wir ein Gebäude und setzt dann eine Bevölkerungseinheit darauf, die dem Gebäude nach eine Ressource produziert. Ein völlig zugebauter Stadtplanet mit einem Fokus auf die Verwaltung des Sternenreichs, ähnlich wie Coruscant in Star Wars? Nicht möglich, weil weder eine Gameplay-Mechanik, noch ausreichend Gebäude dafür existieren. Planeten sind in Stellaris aktuell nicht viel mehr als Ressourcen-Fabriken und bilden kaum bis gar nicht das Leben der Bevölkerung auf der Oberfläche und soziale Strukturen ab.
Jetzt wird die Planetenoberfläche generalüberholt und soll nicht nur aus Rollenspielsicht, sondern auch spielmechanisch verschiedenartige Planeten wie eben ein Coruscant erlauben und nützlich machen. Nebenbei will man noch das lästige Mikromanagement entfernen. Stellaris-Fans dürften schon bei der bloßen Vorstellung eines Kraftwerk-Forschungsupgrades mit den Augen rollen, wenn wieder einmal alle Kraftwerke auf allen Planeten verbessert werden müssen.
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