Was wäre, wenn der Dalai Lama, der höchste Meister der tibetischen Buddhisten, kein so friedfertiger Mensch wäre? Wenn er Gewalt als Lösung des Tibet-Konfliktes mit China befürworten würde? Wenn er das Geld und die Mittel hätte, schwerbewaffnete Söldnertruppen anzuheuern, um sein Land und Volk zu befreien?
Wer sich diese Fragen schon mal gestellt hat, kann in etwa das Szenario von Jagged Alliance: Back in Action - Crossfireumreißen. Im Test des alleine lauffähigen Addons zu Jagged Alliance: Back in Actionbereisen und befreien wir nämlich ein Pseudo-Tibet. Abgesehen vom Szenario müssen wir dabei Neuerungen mit der Lupe suchen.
Steam-Pflicht:
Wie schon das Hauptprogramm Jagged Alliance: Back in Action setzt Jagged Alliance: Crossfire auf Valves Online-Plattform Steam. Vor dem ersten Start muss das alleine lauffähige Addon dort aktiviert werden, weiterverkaufen lässt es sich danach nicht mehr.
Das Szenario: Tibet light
Jagged Alliance: Back in Action - Crossfire lässt uns nicht Tibet selbst befreien, sondern das fiktive Khanpaa – doch die Ähnlichkeiten sind offensichtlich. An den tibetischen Buddhismus angelehnte Tempel- und Palastanlagen sowie Schreine und Pagoden verteilen sich über sämtliche Schauplätze, friedliebende Mönche werden zu unschuldigen Opfern und ein verschneites und bergiges Hochplateau durchzieht das Land.
Allerdings verzichteten die Entwickler von Coreplay auf Ähnlichkeiten zum Dalai Lama sowie zur chinesischen Staatsmacht: Der Auftraggeber ist ein »Botschafter« von Khanpaa, als Gegner halten vorgeblich religiöse Fanatiker her, hinter denen aber tatsächlich andere Motive stecken.
Das Befreiungsszenario um Khanpaa ist eine dürftige Rahmenhandlung eingebettet, die noch unspektakulärer präsentiert wird als im Hauptprogramm. Immerhin ist der komplette Landstrich neu von Hand gebaut und bietet bis zum Ende ordentliche zehn bis 15 Stunden Spielzeit.
Die Abschnitte sind dabei abwechslungsreich gestaltet, vom Hafen (an dem die Kampagne beginnt), über stimmungsvolle Dörfer und Städte bis zu hoch gelegenen Wasserkraftwerken oder Tempelanlagen. Allein der Anblick von Schnee dürfte für Veteranen der Serie dabei ein erfrischender Anblick sein.
Leider haben es die Entwickler aber verpasst, die Spielmechanik den veränderten klimatischen Bedingungen anzupassen. Hier hätte es sich geradezu angeboten, die Kälte zum Beispiel über Wärme- bzw. Funktionskleidung (Erfrierungsgefahr) oder andere Hochgebirgsausrüstung in die Spielmechanik einfließen zu lassen. Anders als etwa im winterlichen Company of Heroes 2bleibt dieses Potenzial jedoch ungenutzt.
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