20 Jahre GameStar: Julius Busch - Der WoW-Artikel, der meinen kleinen Kopf zum Explodieren brachte

Der 11-jährige Julius schwebte dank GameStar im siebten Warcraft-Himmel - und fasste einen verhängnisvollen Entschluss.

Schon mit 13 Jahren wurde Julius (links) zum WoW-Betatester. Dank Arthas. Schon mit 13 Jahren wurde Julius (links) zum WoW-Betatester. Dank Arthas.

Obwohl ich hier bei der GameStar hauptsächlich für unser Online-Videoprogramm verantwortlich zeichne, war ich tatsächlich schon immer ein begeisterter Leser des Heftes. Ich erinnere mich noch, als wäre es gestern gewesen, an meine erste GameStar-Zeitschrift - und das gleich aus zwei Gründen.

Wir haben ja dieses Heftarchiv auf der Webseite. Dort habe ich im Zuge unseres Jubiläums nachgeschaut und sie tatsächlich gefunden: GameStar-Ausgabe 08/2003, die mit dem bösen Lichkönig Arthas auf dem Cover. Meine erste GameStar.

Als damals 11-jähriger Warcraft-Fan hat der Bericht über das hervorragende Addon The Frozen Throne direkt meinen Blick gefangen, aber hängen geblieben bin ich vor allem an etwas ganz Neuem, etwas, das es in meiner kleinen Spielerwelt noch nie gegeben hatte. Blizzard arbeitete an World of Warcraft, einem MMORPG - das Wort hatte ich noch nie gehört. Einem Spiel, in dem ich mein Lieblings-Fantasy-Universum gemeinsam mit meinen Freunden in einer riesigen, frei begehbaren Spielwelt erleben können würde. Dieser Gedanke brachte den Kopf von Klein-Julius zum Explodieren.

Als Azeroth die Welt eroberte - So entstand Warcraft

Ausgabe 08/2003 katapultierte den kleinen Julius in den Warcraft-Himmel. Ausgabe 08/2003 katapultierte den kleinen Julius in den Warcraft-Himmel.

Nun saß ich da vor dem Zeitschriftenregal auf dem Boden und konnte meine Augen nicht von diesem Spiel nehmen. Dummerweise hatte ich mein Taschengeld vergessen, und Mama wollte mir das Heft nicht kaufen. Also saß ich da. Ich saß den ganzen Tag da und habe gelesen, jeden Absatz des Artikels doppelt und dreifach. WoW klang wie alles, was sich mein kleines Gamer-Herz damals nur wünschen konnte.

Am nächsten Tag hatte ich mein Geld dabei und rannte zurück ins Geschäft, um mir die Zeitschrift (die ich ja eh schon durchgelesen hatte) zu kaufen. Ich musste sie besitzen und allen meinen Freunden zeigen. Damals, als das Internet zwar schon da, aber noch lange nicht so bedeutsam war wie heute, da bedeutete so ein kleines Heft eine ganze Menge.

GameStar TV: Julius‘ WoW-Story - Folge 422016 Video starten PLUS 29:14 GameStar TV: Julius‘ WoW-Story - Folge 42/2016

Wer meine Beiträge auf GameStar verfolgt hat, der wird vielleicht schon einmal von meiner sehr bewegten WoW-Geschichte gehört haben. Um es kurz zu fassen: Aus dem 11-jährigen Jubelkind Julius wurde mit 13 Jahren ein WoW-Closed-Beta-Tester und Gildenleiter einer der damals bekanntesten Gilden auf dem Server Eredar. Und das Gefühl, dieses Spiel endlich zu spielen stand dem anfänglichen Hype in nichts nach. Etwas, das ich in meiner Spielerlaufbahn noch nicht bei vielen Spielen erlebt habe. WoW wird daher immer einen ganz besonderen Platz in meinem Spieler-Herzen haben.

Ich habe zwei Gründe versprochen, warum diese GameStar-Ausgabe für mich etwas ganz Besonderes war. Denn wie es der Zufall so wollte fand sich unter der letzten Seite des WoW-Artikels ein Jobausschreiben der GameStar, in dem ein Trainee gesucht wurde. Ich weiß, fürs Drehbuch wäre es jetzt deutlich effektiver, wenn ich durch genau dieses Schreiben meinen Job bekommen hatte, aber wenn Sie aufmerksam gelesen haben, wissen Sie: Ich war 11. Den Job hat übrigens Michael Graf bekommen.

Am liebsten hätte sich der kleine Julius sofort auf diese Anzeige beworben. Den Job bekam dann aber Michael Graf. Am liebsten hätte sich der kleine Julius sofort auf diese Anzeige beworben. Den Job bekam dann aber Michael Graf.

Trotzdem fasste ich in diesem Moment den Entschluss, Videospiel-Redakteur werden zu wollen. In irgendeiner Weise an etwas so Großartigem mitwirken zu können, wie es WoW für mich war, das schien mir erstrebenswerter als alle anderen beruflichen Ziele. Cooler als Feuerwehrmann, Astronaut oder (mein bisheriger Berufswunsch) Lokführer.

Und ungleich der meisten dieser Kindheitsträume habe ich bis heute daran festgehalten - und es letztlich geschafft. Das habe ich natürlich den Damen und Herren der GameStar zu verdanken, allerdings nicht nur, weil sie mich vor ein paar Jahren eingestellt haben. Sondern auch, weil sie meine kleine Welt mit diesem Artikel in Ausgabe 08/2003 so gehörig durchgerüttelt haben.

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