25 Jahre GameStar: Markus Schwerdtel - Innen jünger als außen

Seit 22 Jahren ist Markus nun Teil der GameStar, doch der Zahn der Zeit nagt nicht an ihm - ganz im Gegenteil: GameStar ist sein persönlicher Jungbrunnen!

Nein, ich werde diesmal nicht über meinen wildesten Auslandstermin berichten (das habe ich nämlich schon mal gemacht). Und ich werde euch auch nicht erzählen, was für ein lustig-nerdiger, aber schlagkräftiger Haufen wir hier in der GameStar-Redaktion sind – wenn wir das nicht wären, hätten wir nicht schon 25 Jahre auf dem Kilometerzähler.

Nein, statt einem einzelnen Highlight erzähle euch lieber was ganz Persönliches, was – neben vielen anderen Gründen – diesen Geburtstag so besonders für mich macht. Schließlich seid ihr ja vermutlich auch durch mein Bild in diesen Text gelockt geworden.

Markus Schwerdtel
Markus Schwerdtel

Markus Schwerdtel ist Mitglied der Chefredaktion von GameStar/GamePro und spielt seit seinem 12. Lebensjahr, also schon weit über 30 Jahre. Plattform-Neid und Systemkriege findet er doof und spielt deshalb auf allem was Knöpfe hat. Und sogar auf Handys, ganz ohne Buttons. Er kann mit so gut wie jedem Genre etwas anfangen, so lange es kein Sportspiel ist.

Einen Überblick über alle persönlichen Rückblicke unserer Redakteuere findet ihr übrigens in unseren Webstories:

Videospiele statt Lehramt

Was nämlich nur echte GameStar-Kenner (und Leser des Auftakts unseres Jubiläums auf GameStar.de) wissen: Ich bin nicht das dienstälteste noch tätige Redaktionsmitglied bei uns. Diese Ehre gebührt dagegen der lieben Kollegin Petra – die war stolze sieben Tage vor mir da. Denn während Petra pünktlich am 3. April 2000 auf der Matte stand (Vertrag begann am 1. April, kein Jux), brachte ich vor dem Dienstantritt bei GameStar pflichtbewusst erst noch meine Aufgaben beim vorherigen Arbeitgeber – der LMU in München – zu Ende und habe Universitätsmitarbeitern die ersten Schritte in Excel beigebracht. Hey, ich wollte schließlich mal Lehrer werden!

Es reicht nicht, sich Mario-Bilder an die Wand zu hängen und Spiele-Shirts (erkennt wer den Titel?) anzuziehen, wenn man am Ball bleiben will. Aber es hilft! Es reicht nicht, sich Mario-Bilder an die Wand zu hängen und Spiele-Shirts (erkennt wer den Titel?) anzuziehen, wenn man am Ball bleiben will. Aber es hilft!

Dieses Vorhaben habe ich aber mit immerhin schon 29 Lenzen aufgegeben, als sich die Chance auftat, bei GameStar zu arbeiten. Im Nachhinein bin ich über mich selbst verwundert: In dieser Lebensphase das vielversprechende (und ohnehin reichlich spät angefangene, hüstel) Studium hinzuschmeißen, um über Computerspiele zu schreiben? Das ist entweder sehr dumm oder sehr mutig. Mutig waren auf jeden Fall damals Martin Deppe und Jörg Langer, die mir diese Chance (trotz meines für einen Trainee hohen Alters) boten. Danke nochmal! 

Aber apropos Alter: Wo ich Petra nämlich deutlich voraus bin, ist bei den tatsächlichen Lebensjahren! Bei mir steht seit Anfang 2022 die große Fünf vorne dran. Eine Zahl, bei der Männer gern mal kräftig von der Midlife Crisis geschüttelt werden und sich einen Sportwagen kaufen. Oder aber sie versteifen sich auf eine engstirnige »Früher war alles besser«-Einstellung und halten alle Neuerungen grundsätzlich für Teufelswerk. Ich behaupte aber: Ich bin da anders. Und das habe ich auch GameStar zu verdanken!

GameStar ist mein Jungbrunnen

Denn durch meine Arbeit hier bin ich ständig mit Veränderung konfrontiert, bin durch unseren Zugang zur Branche sogar direkt am Pulsschlag spielerischer Innovationen. Manche Kumpels (von Beruf Studienräte, Filialleiter, Berater) – in meinem Alter ziehen sich auf ein gewisses Genre (Rundenstrategie) oder sogar ein einzelnes Spiel (World of Tanks, Civilization oder Elite Dangerous sind beliebte Kandidaten) zurück – das ist für mich zum Glück (!) keine Option. Denn immer wieder gibt es was Neues, immer wieder muss sich mein Hirn auf ungewöhnliche Konzepte wie die von As Dusk Falls oder auch Cult of the Lamb einlassen.

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Und das gilt natürlich nicht nur für die Spiele, sondern generell für unsere Branche und Technologie überhaupt. Egal ob Internet, Smartphones, YouTube, Tiktok und was auch immer noch kommen mag – wer hier mit einer »Das haben wir schon immer so gemacht«-Haltung rangeht, hat schon verloren. 

Dazu kommt natürlich unser ständig wachsendes und dabei immer jünger werdendes Team. Denn die Kolleginnen und Kollegen lassen sich völlig zu Recht nicht jeden Quatsch von mir erzählen, nur weil ich schon so lange dabei oder einfach nur alt bin. Autorität qua Betriebszugehörigkeit gibt es bei uns so gut wie gar nicht, man muss schon mit Argumenten und Fachwissen überzeugen.

All das zwingt mich (auf die gute Art!) zu ständiger Entwicklung, zum Weitermachen, zur Bewegung. Dabei bin ich vielleicht nicht immer so schnell wie andere, jüngere Mitstreiter, aber hey, ich bin ja auch schon 50! Wichtig ist einfach, sich nicht auf einem Wissensstand auszuruhen, sondern immer weiter zu lernen. Und dabei hilft mir meine Arbeit enorm. Kurz gesagt: GameStar ist mein ganz persönlicher Jungbrunnen!

Denn wie sagte mal eine Ex-Kollegin bei einer Weihnachtsfeier zu mir: »Markus, du bist innen deutlich jünger als außen!« Das kann man freilich so oder so verstehen, ich aber fasse das ganz optimistisch als Kompliment auf und freue mich auf die nächsten 25 Jahre. Auch wenn ich mit 75 vom Ruhestand aus höchstens noch ein paar Artikel als freier Autor beisteuern möchte – damit ich nicht alt werde!

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