Seite 2: Age of Empires 2: Definitive Edition im Test - Die Rückkehr des Königs

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Aus dem Vollen geschöpft

Alle drei Kampagnen bieten sehr abwechslungsreiche Missionen. Und flotte noch dazu: Da es rund um die Mongolen und andere Steppenvölker geht, sind die Einsätze sehr Reiterei-fokussiert, Hit-and-Run-Taktiken kommen häufiger vor als großangelegte Belagerungen (obwohl es die auch gibt). Flucht und Widerstand gegen die Mongolen spiegeln sich auch in den Missionszielen spannend wider: Da müssen wir ein halb verhungertes Dorf übernehmen, die vertriebenen Schweine und Gänse auftreiben, langsam eine Ressourcenwirtschaft ankurbeln, das Dorf befestigen - und immer wieder Angriffe abwehren, bis wir endlich zurückschlagen können.

In vielen Missionen ist Erkunden Trumpf, weil ihr zum Beispiel feindliche ungeschützte Mühlen übernehmen könnt oder Truppen findet, die sich euch anschließen. Nur eins findet ihr nicht: Leerlauf. Denn es gibt immer was zu tun, wie früher greifen die Zahnräder Wirtschaft, Bauen, Kämpfen, Forschen bestens ineinander.

Übrigens wurden auch die alten Kampagnen angepasst, vor allem die aus dem Ur-Age 2. Nervige Missionsziele wie »sammle 500 Nahrung« sind zum Beispiel gestrafft, jetzt müsst ihr da nur noch 100 Nahrung anhäufen. Warum, haben wir Creative Director Adam Isgreen gefragt, und der antwortet süffisant: »Damals war Echtzeitstrategie recht neu, und gerade Gelegenheitsspieler waren schnell überfordert. Darum waren einige langsame Missionen für Leute gedacht, die das erste Mal eine Maus benutzen.«

Auch die Tutorial-Kampagne mit William Wallace ist dabei. Hier sieht man schön die Zerstörungseffekte von Gebäuden. Auch die Tutorial-Kampagne mit William Wallace ist dabei. Hier sieht man schön die Zerstörungseffekte von Gebäuden.

Wer lange nicht mehr oder noch nie (pfui!) Age 2 gespielt hat, der kann sich entweder in die gute alte Tutorialkampagne rund um William »Freeeeeedom!« Wallace werfen. Oder in der Lern-Kampagne »Kunst des Krieges« die typischen Strategien üben, etwa Rush und Rush-Abwehr, Aufbau einer florierenden Wirtschaft oder den schnellen Aufstieg in die Ritterzeit.

Dabei werden die Zeiten gestoppt und am Ende Medaillen vergeben - wer zum Beispiel die Ritterzeit in 14 Minuten erreicht, kriegt Gold. Eine nette Idee, die sich gut zu den Klassikern Skirmish und den 16 historischen Schlachten einfügt. Und es gibt noch einen neuen Modus namens Neuigkeiten, in dem immer wieder mal besondere Events starten sollen, dieser Teil war in unserer Testversion allerdings noch nicht aktiviert.

Holz: 12, Gold: 0

Viele sinnvolle Verbesserungen beim Interface runden die Neuerungen ab. Oben links wird jetzt bei jedem der vier Rohstoffe angezeigt, wie viele Arbeiter ihn gerade abbauen. Darunter zeigt eine Icon-Schlange, woran ihr gerade forscht und welche Truppen ihr rekrutiert. Missionsziele werden auf Wunsch eingeblendet, erledigte abgehakt. Äcker müsst ihr nicht mehr manuell neu aussäen, wenn sie abgeerntet sind, das geht optional auch automatisch. Und ihr könnt die Steuerung so einstellen, dass ihr beim Rahmenziehen auch im dicksten Getümmel nur die Kampfeinheiten auswählt - und nie wieder versehentlich Arbeiter, Gänse oder Schweine mit an die Front schickt!

Die Techtrees aller 35 Zivilisationen lassen sich jederzeit einblenden. Hier die Litauer, einer der vier Neuzugänge. Die Techtrees aller 35 Zivilisationen lassen sich jederzeit einblenden. Hier die Litauer, einer der vier Neuzugänge.

Auch die KI hat dazugelernt. Zum einen beschei…ummelt sie uns nicht mehr, indem sie die Karte schon vorher kennt, stattdessen schauen immer wieder mal flinke Späher bei uns vorbei. Es gibt auch deutlich weniger Kamikazeangriffe als früher, denn die KI-Gegner greifen bevorzugt in größeren Trupps an, mit gut zusammengestellten Truppen, die auch gern Lücken in unseren Befestigungen schamlos ausnutzen.

Allerdings marschieren sie dazu unnötig durch unser Turmfeuer: Statt einen Sicherheitsabstands-Bogen zu schlagen und dann schnurstracks die Bresche anzusteuern, um den Weg durch unser Abwehrfeuer zu minimieren, umrunden sie unser befestigtes Dorf viel zu dicht an der Mauer entlang und werden natürlich die ganze Zeit beharkt.

Bei unseren eigenen Angriffen konnten wir außerdem einzelne KI-Truppen mehrmals durch ihre eigenen Mauern beharken, ohne dass die Beschossenen reagiert haben, erst halbtot zogen sie sich ein Stück zurück, während ihre Kumpanen direkt daneben das Geschehen völlig ignoriert haben. Unterm Strich spielt die KI aber solide, zumal sie sich bei Angriffen gern auf unsere Priester stürzt oder Fernkämpfer mit Kavallerie zusetzt. Und bei starken Verlusten zieht sie sich auch mal zurück. Insgesamt also ein großer Fortschritt im Vergleich zur alten Original-KI - auf die ihr übrigens optional auch umschalten könnt.

Mit einem Reitertrupp kämpfen wir den Weg auf das Artefakt frei, das von Türmen gesichert ist. Unser Priester wartet links unten schon auf seinen großen Auftritt. Mit einem Reitertrupp kämpfen wir den Weg auf das Artefakt frei, das von Türmen gesichert ist. Unser Priester wartet links unten schon auf seinen großen Auftritt.

Steam vs. Store

Auch beim Thema Multiplayer klotzt Age of Empires 2 Definitive Definition voll rein. Bis zu acht Spieler prügeln sich online, wahlweise besetzen KI-Herrscher fehlende Mitspieler. Das Spiel unterstützt Crossplay zwischen der Steam-Version und der aus dem Microsoft Store. Wie gut das alles funktioniert, konnten wir allerdings noch nicht ausprobieren. Zum Testzeitpunkt waren schlichtweg nicht genug Spieler online. Die Einstellmöglichkeiten sind jedenfalls umfangreich: Kartengröße, Zeitalter, Siegbedingungen, Rohstoffvorkommen - wie früher lässt sich fast alles anpassen. Schade ist allerdings, dass wir nicht wie Anno 99 im LAN antreten können.

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