Als dunkler Jäger stapft er durch die dreckigen Gassen einer mittelalterlichen Stadt. Manche fürchten ihn, manche wünschen ihm den Tod. Doch ihn umzubringen, ist keine leichte Aufgabe. Bist du sein Ziel, dann kannst du nur hoffen, dass er entgegen allem, wofür er steht, doch Gnade walten lässt.
Diese Beschreibung könnte man in dieser Form sicherlich auf für den guten Geralt aus den Witcher-Rollenspielen hernehmen. Sie passt aber eben auch auf Mordimer Madderdin, dem Helden des derzeit in Entwicklung befindlichen Actionspiels The Inquisitor.
Wir wollen euch dieses interessante Projekt heute ein wenig genauer vorstellen. Immerhin sieht es so aus, als könnten sich Fans von The Witcher als besagter Inquisitor ähnlich wohlfühlen wie als altbekannter Hexer.
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I, The Inquisitor: Trailer zum Actionspiel lässt Witcher-Atmosphäre aufkommen
Darum geht es in The Inquisitor
Die Parallelen zwischen Geralt und Mordimer gehen sogar noch etwas tiefer. Wie bei The Witcher entspringt auch The Inquisitor der Feder eines polnischen Fantasy-Autors. In diesem Fall handelt es sich hierbei um Jacek Piekara, der seit 2003 Geschichten rund um den Inquisitor Mordimer Madderdin veröffentlicht.
Doch während Geralt eine reine Fantasy-Welt durchwandert, lebt Mordimer in einer alternativen Version des irdischen Mittelalters. Und diese Version fällt wohlgemerkt noch um einiges düsterer aus als in der Realität. Schuld daran ist Jesus Christus. Der ist hier nämlich nicht am Kreuz gestorben, sondern hat sich davon abgelöst, um blutige Rache an allen zu nehmen, die ihm Unrecht antaten.
Sowas wirkt sich dann natürlich 1500 Jahr später auf den christlichen Glauben aus, der in dieser Welt keinerlei Vergebung oder Buße kennt. Entsprechend gehen die Inquisitoren nochmal eine ganze Ecke rabiater vor, als selbst in der Realität.
Auch Mordimer ist ein solcher Inquisitor und gilt als gerissen, kompetent und verfolgt den steten Drang, seinem göttlichen Orden zu dienen, aber auch die Wahrheit herauszufinden. Diese Suche treibt ihn in The Inquisitor in eine Stadt namens Königstein, wo ihr darüber entscheidet, wie gewissenlos Mordimer wirklich vorgeht.
Für wen eignet sich The Inquisitor?
Wer ein Faible für düsteres Mittelalter mitbringt und Freude an moralisch komplexen Entscheidungen hat, der ist bei The Inquisitor bestens aufgehoben. Im Verlauf des Spiels geht es darum, die verschiedenen Stadtviertel von Königstein zu durchwandern und die von Korruption sowie Sündern vereinnahmte Ortschaft wieder auf den rechten Pfad
zu bringen.
Entsprechend der Vorlage ist es dabei äußerst zweifelhaft, dass irgendeine Seite Recht behält. Denn auch Mordimer wird als Inquisitor sicherlich Ansichten vertreten und Methoden einsetzen, mit denen vor allem moderne Menschen äußerst selten konform gehen. Wie vehement er das tut, hängt aber von euren Entscheidungen ab.
Gerade, ob ihr einen gefassten Sünder im Namen Gottes richtet, foltert oder ihm Gnade gewährt, wird dabei eine große Rolle spielen. Ob das zu ähnlich moralisch kniffligen Entscheidungen kommt wie, wenn wir als Geralt über wohl und wehe eines Monsters entscheiden, lässt sich aber noch nicht vorhersehen.
Wie sieht das Gameplay aus?
The Inquisitor mutet gerade aufgrund der stilistischen Nähe zu The Witcher zwar wie ein Rollenspiel an, hat aber mehr Gemeinsamkeiten mit einem klassischen Actionspiel. Zaubern kann Mordimer in den Action-orientierten Schwertkämpfen zwar nicht, kann allerdings zumindest auf ein alchimistische Pulver namens Shersken zurückgreifen, das Gegner blendet oder ihn selbst heilt.
Abseits der Kämpfe stellt ihr als Mordimer Nachforschungen in Königstein an, fällt Entscheidungen und könnt auch in die Unwelt übersetzen. Der Inquisitor kann seine Seele nämlich auf magischem Wege in diese finstere Paralleldimension schicken, die sich an andere physikalische Gesetze hält. Hier könnt ihr neue Erkenntnisse gewinnen, müsst für die Reise aber wohl einen hohen Preis bezahlen.
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Im Trailer wird noch mehr Gameplay gezeigt
Mordimer kann im Verlauf der Geschichte zwar neue Fähigkeiten freischalten, die sind allerdings nicht an Level Ups oder Skillbäume gebunden. Alle neuen Werkzeuge und Talente kommen erst durch Story-Ereignisse ins Spiel. Aus diesem Grund sieht auch das Entwicklungsteam davon ab, The Inquisitor als Rollenspiel zu bezeichnen.
Für Witcher-Fans könnte es aufgrund der düsteren Welt, der schweren Entscheidungen und der blutigen Kämpfe aber trotz allem einen Blick wert sein. Aktuell ist ein Release im 4. Quartal 2023 geplant.
Fazit der Redaktion

Fabiano Uslenghi
@StillAdrony
In seinen besten Momenten weckt The Inquisitor mit seinem Ton und dem Look Erinnerungen an das allererste The Witcher. Doch noch konnte ich nicht reinspielen und bin daher sehr gespannt, was uns da wirklich erwartet. Das Setting hat Potenzial, aber nur, wenn die Geschichte sich bewährt. So heikle Themen wie die Inquisition und der Umgang mit Folter können geschmacklos wirken, wenn sie billig inszeniert oder klischeehaft geschrieben wurden. Das gilt im übrigen auch für die moralischen Entscheidungen. Am Ende steht und fällt dieses Spiel mit seinem Writing.
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