Radeon RX Vega 64 Liquid Cooled - Vergleich mit Nvidias GTX 1080 (Ti)

Mit der Radeon RX Vega 64 im Test meldet sich AMD im Highend-Segment zurück. Kann sie sich im Vergleich mit Nvidias GTX 1080 (Ti) behaupten?

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Die Radeon RX Vega 64 Liquid Cooled im Test ist vorerst AMDs schnellste Karte mit Vega 10-Chip. Sie tritt im Highend-Segment gegen Nvidias GTX 1080 und GTX 1080 Ti an. Die Radeon RX Vega 64 Liquid Cooled im Test ist vorerst AMDs schnellste Karte mit Vega 10-Chip. Sie tritt im Highend-Segment gegen Nvidias GTX 1080 und GTX 1080 Ti an.

Das lange Warten hat ein Ende: AMDs Radeon RX Vega 64 stellt sich unserem Test, genauer gesagt die »Liquid Cooled«-Variante mit dem namensgebenden Wasserkühler. Die anderen Vega-Modelle RX Vega 56, RX Vega 64 und die nur optisch andere RX Vega 64 Limited Edition setzten jeweils auf eine Luftkühlung. Tests dieser etwas niedriger getakteten Vega-Karten folgen, sobald AMD oder die Board-Partner uns mit passenden Testsamples versorgen können.

Nachdem AMD lange Zeit Nvidia das High-End-Segment überlassen hat, stellt sich jetzt vor allem die Frage, ob es die Radeon RX Vega 64 im Vergleich mit der Geforce GTX 1080 oder gar 1080 Ti aufnehmen kann. AMDs eigene im Rahmen der Vega-Vorstellung veröffentlichte Benchmarks haben allerdings bereits deutlich gemacht, dass Vega 64 wohl nur im Vergleich mit der GTX 1080 echte Chancen hat, was sich auch an den ähnlichen Preisregionen der Grafikkarten festmachen lässt – zumindest im Falle der luftgekühlten Modelle.

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Die Standard-Variante der Vega 64 kostet mit 499 Euro ähnlich viel wie die GTX 1080, die momentan ab etwa 530 Euro zu haben ist. Kauft man stattdessen das Standard-Modell der Vega 64 im Bundle mit den beiden Spielen Sniper Elite 4 und Prey oder im Bundle mit einem Rabatt auf einen AM4-Prozessor und ein AM4-Mainboard, steigt der Preis auf 609 Euro an.

Die luftgekühlte Limited Edition der Vega 64 gibt es nur mit einem dieser Bundles, sie kostet dann ebenfalls 609 Euro. Auch die wassergekühlte Vega 64-Variante aus diesem Test ist nur in Kombination mit einem der beiden Bundles zu haben, ihr Preis liegt allerdings mit 715 Euro in den Regionen einer GTX 1080 Ti, die aktuell ungefähr 700 Euro kostet.

Hinweis:

Kurz nach Release ist Vega 64 nicht sehr gut im Handel verfügbar: Meist gibt es die Karte nur in Kombination mit einem Radeon Pack und zu höheren Preisen als den von AMD offiziell genannten (siehe auch die News AMD Ryzen Threadripper & Radeon Vega - Käufer brauchen Geduld oder viel Geld). Ob das Problem auch durch hohe Nachfrage von Minern verursacht wird und wann sich die Liefer- und Preissituation wieder verbessert, ist uns momentan nicht bekannt. Wir halten Sie aber auf dem Laufenden.

Radeon RX Vega 64 im Detail

Mit Blick auf die Videoanschlüsse unterscheidet sich die wassergekühlte Vega 64 nicht von der hier zu sehenden Variante mit Luftkühlung. Mit Blick auf die Videoanschlüsse unterscheidet sich die wassergekühlte Vega 64 nicht von der hier zu sehenden Variante mit Luftkühlung.

AMD setzt für den neuen Vega-10-Chip im Falle der Radeon X Vega 64 bei allen drei Modellen auf 64 der so genannten »Next Gen Compute Units«, daher auch der Name. Sie stellen jeweils 64 Shader-Einheiten bereit, insgesamt kommt Vega 64 also genau wie die Radeon R9 Fury X auf 4.096 Shader-Einheiten. Zum Vergleich: Nvidias Geforce GTX 1080 hat 2.560 davon zu bieten.

Gegenüber den Vega-64-Modellen mit Luftkühlung erhöht sich der typische Boost-Takt bei der wassergekühlten Variante von 1.546 MHz auf 1.677 MHz, die Vega 64 Liquid Cooled dürfte deshalb in der Regel ein paar Prozentpunkte schneller sein.

AMD betont außerdem, dass der offizielle Boost-Takt nicht das absolute Maximum darstellt, je nach vorhandenen Rahmenbedingungen und Auslastung der Karte sollen also auch höhere Taktraten anliegen können, was unsere Messungen bestätigen. Das gilt aber genau so für Nvidias GTX-1000-Karten, wobei die GTX 1080 bereits beim offiziellen Boost-Takt mit 1.733 MHz die Nase vorn hat.

Insgesamt erreicht die Vega 64 LQ damit bei den in Spielen hauptsächlich genutzten Single-Precision-Berechnungen (SP32) eine theoretische Rechenleistung von 13,7 Teraflops. Außerdem beherrscht Vega im Gegensatz zu Nvidias aktuellen Geforce-Karten und den Vega-Vorgängern auch das deutlich beschleunigte Berechnen mit halber Genauigkeit (Half-Precision), was AMD unter dem Begriff »Rapid Packed Math« zusammenfasst.

Bei bestimmten Render-Aufgaben soll diese Technik auch in Spielen Performance-Vorteile mit sich bringen, AMD selbst spricht von 10 bis 15 Prozent. Die ersten Spiele mit passender Technik werden voraussichtlich Far Cry 5 und Wolfenstein 2 sein.

Ebenfalls eine Besonderheit: Die 8,0 GByte HMB2-Speicher mit 2.084-Bit-Interface und einer hohen Bandbreite von 484 GByte pro Sekunde. Aktiviert man im Treiber zusätzlich den High Bandwith Cache Controller, kann die Grafikkarte bis zu 64 Gigabyte des regulären System-RAMs als zusätzlichen Speicher nutzen. Sind 8,0 GByte VRAM in einem Spiel mal nicht genug, sollen sich auf diesem Weg Performance-Nachteile durch zu wenig VRAM verhindern oder zumindest abmildern lassen.

Der High Bandwith Cache Controller ermöglicht es Vega, den Systemspeicher zusätzlich zum regulären VRAM zu nutzen. Mit 8,0 GByte ist Vega allerdings auch ohne den Cache bereits gut aufgestellt. Der High Bandwith Cache Controller ermöglicht es Vega, den Systemspeicher zusätzlich zum regulären VRAM zu nutzen. Mit 8,0 GByte ist Vega allerdings auch ohne den Cache bereits gut aufgestellt.

Aus Zeitgründen können wir uns diesem Feature im regulären Testrahmen noch nicht widmen, das holen wir aber voraussichtlich zu einem späteren Zeitpunkt nach. Grundsätzlich verbrauchen unserer Erfahrung nach allerdings nur wenige Spiele mehr als 8,0 GByte VRAM, selbst beim Spielen in 4K und mit maximalen Details. In unserem Testsystem ist das etwa nur bei Rise of the Tomb Raider der Fall.

Für die Stromversorgung der RX Vega 64 sind zwei 8-Pol-Stecker verantwortlich, was in Anbetracht einer TDP von 345 Watt nicht unbedingt überrascht. Die GTX 1080 hat dagegen eine TDP von nur 180 Watt, außerdem genügt ihr ein 8-Pol-Stromstecker. Entscheidend sind aber letztlich die Werte unter realer und typischer Spielelast, auf die wir im Laufe des Tests noch eingehen werden.

Zu den weiteren Besonderheiten der Radeon RX Vega 64 gehört die erstmalige Unterstützung des vollständigen Feature-Levels 12_1 von DirectX 12, außerdem bietet AMD von Haus aus zwei verschiedene BIOS-Versionen und insgesamt sechs Power-Profile (einstellbar im WattMan-Tool des Treibers) für den Betrieb der Karte an.

Für jedes BIOS stehen die Profile »Power Saver«, »Balanced« und »Turbo« zur Auswahl. Sie unterscheiden sich in der Höhe des Power Limits, was wiederum andere Faktoren wie den maximalen Takt und die Lüfterdrehzahl beeinflusst. Die Werte im zweiten BIOS, das per Schalter an der Karte im ausgeschalteten Zustand aktiviert werden kann, liegen jeweils niedriger als die der Profile aus dem ersten BIOS.

Wir testen die Radeon RX Vega 64 Liquid Cooled generell mit dem voreingestellten Profil »Balanced« des ersten BIOS. Auf die konkreten Unterschiede zwischen den Profilen mit Blick auf Faktoren wie die Leistung und vor allem den Stromverbrauch gehen wir aber ebenfalls ein.

Technische Daten

RX Vega 64 Liquid Cooled

RX Vega 64

GTX 1080 TI FE

GTX 1080 FE

GTX 1070 FE

Grafikchip

Vega 10

Vega 10

GP102-350

GP104-400

GP104-200

Chiptakt (Basis/Boost)

1.406 / 1.677 MHz

1.247 / 1.546 MHz

1.480 / 1.582 MHz

1.607 / 1.733 MHz

1.569 / 1.683 MHz

Shader-Einheiten

4.096

4.096

3.584

2.560

1.920

TMUs / ROPs

256 / 64

256 / 64

224 / 88

160 / 64

120 / 64

Fertigungsprozess

14 nm FinFET

14 nm FinFET

16 nm FinFET

16 nm FinFET

16 nm FinFET

Videospeicher

8,0 GByte HBM2

8,0 GByte HBM2

11,0 GByte GDDR5X

8,0 GByte GDDR5X

8,0 GByte GDDR5

Speichertakt (effektiv)

1,89 GHz

1,89 GHz

11,0 GHz

10,0 GHz

8,0 GHz

Speicherinterface

2.048 Bit

2.048 Bit

383 Bit

256 Bit

256 Bit

Speicherbandbreite

484 GByte/s

484 GByte/s

484 GByte/s

320 GByte/s

256 GByte/s

TDP

345 Watt

295 Watt

250 Watt

180 Watt

150 Watt

ca. Preis

715 Euro (mit Bundle)

499 Euro (Black ohne Bundle)

609 Euro (Black & Silver mit Bundle)

ab 700 Euro

ab 530 Euro

ab 430 Euro

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