Ryzen 9 5900X im Test: Warum AMD nach 14 Jahren wieder gegen Intel gewinnt

Die neuen Ryzen-5000-Prozessoren von AMD greifen im Test mit der Zen-3-Architektur auch Intels letzte ewig gehaltene Hochburg an: die Spiele-Benchmarks.

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Ryzen 5000 ist da! Wir testen den Ryzen 9 5900X, der offiziell 549 Euro kosten soll. Ryzen 5000 ist da! Wir testen den Ryzen 9 5900X, der offiziell 549 Euro kosten soll.

Wie schnell sind AMDs Ryzen-5000-Prozessoren? Das klären wir in unserem Test anhand des neuen Ryzen 9 5900X mit zwölf Kernen und Zen-3-Architektur für 549 Euro.

Vier Prozessoren zum Release: Am 05. November erscheinen außerdem der Ryzen 9 5950X (16 Kerne, 799 Euro), der Ryzen 7 5800X (acht Kerne, 449 Euro) und der Ryzen 5 5600X (sechs Kerne, 299 Euro), die wir möglichst zeitnah ebenfalls testen werden.

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AMD will Historisches erreichen: Der letzte Sieg einer AMD-CPU in GameStar-Spieletests ist über 14 Jahre her. Damals lag der Athlon 64 FX-60 klar an der Spitze (GS 03/2006), bis er ein halbes Jahr später von Intels Core-2-Modellen wieder vom Thron gestoßen wurde (GS 09/2006).

Trotz starker Phenom-II-Prozessoren (Release 2009) und den ersten Ryzen-CPUs (Release 2017) konnte AMD Intel seitdem in puncto Spieleleistung nicht mehr überflügeln. Warum sich das mit Ryzen 5000 ändert, klären wir in zwei verschiedenen Artikeln mit umfangreichen Benchmarks:

Warum gibt es zwei Tests zu Ryzen 5000?
Wir haben uns für den Release von Ryzen 5000 für einen zweigeteilten Test entschieden, um sowohl einen Vergleich mit zahlreichen älteren Prozessoren zu ermöglichen, als auch eine Einschätzung der Performance mit top-aktueller Hardware und in neuen Spielen.

  • Testbericht #1: In diesem Artikel nutzen wir unser aktuelles Testsystem. Der Vorteil: Da es bereits oft zum Einsatz kam, findet ihr im Vergleich sehr viele Prozessoren bis hinab zum Core i7 2600K aus dem Jahr 2011. Der Nachteil: Sowohl die Grafikkarte (GTX 1080 Ti) als auch die Benchmark-Titel sind nicht top-aktuell.
  • Testbericht #2: Im zweiten Ryzen-5000-Test vergleichen wir die Leistung des Ryzen 9 5900X mit Intels Top-Modelle Core i9 10900K, wenn Nvidias extrem schnelle Geforce RTX 3080 zum Einsatz kommt. Das gilt sowohl in älteren und in drei aktuellen PC-Spielen als auch mit flottem DDR4-3800er-RAM sowie bis hinauf zur 4K-Auflösung.
Gleichzeitig planen wir bereits ein umfangreiches neues Testsystem, das zusätzlich auch Titel wie Cyberpunk 2077 und Assassin's Creed Valhalla verwendet. Die Veröffentlichung visieren wir für Ende 2020/Anfang 2021 an.

Update: Das neue Testsystem ist inzwischen erstellt, ihr findet es unter dem folgenden Link:

Ryzen 5000 und Zen 3: Was ändert sich?

AMD Ryzen 5000 - Wie sind die Prozessoren aufgebaut? Video starten 5:35 AMD Ryzen 5000 - Wie sind die Prozessoren aufgebaut?

Im Vergleich mit den aktuellen Ryzen-3000-Prozessoren ändert AMD auf den ersten Blick wenig, weil es bei der aktuellen Fertigung in 7nm, maximal 16 Kernen und den bisherigen Angaben zur Verlustleistung bleibt (je nach Modell 65 Watt oder 105 Watt).

Unter der Haube tut sich aber viel, wie auch das Video oben zeigt. Genau diese Faktoren sind es letztlich auch, mit denen AMD endgültig an Intel vorbeiziehen will.

Hauptunterschiede zu Ryzen 3000:

  • neue Kern-Anordnung (acht statt vier Kerne auf einem Core-Complex)
  • besserer Cache-Zugriff (jeder Kern mit direkten Zugriff auf 32,0 MByte L3-Cache statt 16,0 MByte)
  • höhere Taktraten (offiziell ca. 200 MHz Plus)
  • optimierte Architektur (betrifft u.a. Infinity Fabric, I/O-Die und die Sprungvorhersage)

Durch die neue Kern-Anordnung könnten Modelle wie der Ryzen 7 5800X mit maximal acht Kernen besonders profitieren, weil der zuvor nötige Kommunikations-Umweg über den Infinity Fabric bei diesen Prozessoren wegfällt.

In Anbetracht der Neuerungen von Zen 3 sieht unser Autor Alexander Köpf die Zeit gekommen, zu einem AMD-System zu wechseln. Mehr dazu erfahrt ihr in seiner Kolumne:

Technische Daten und die Mainboard-Frage

Die Tabelle unten zeigt euch, welche neuen Ryzen-5000-Prozessoren zum Release für einen Kauf in Frage kommen. Achtet aber zuvor darauf, die passende Hauptplatine für den Sockel AM4 zu besitzen.

Welches AM4-Mainboard benötige ich? Vorerst laufen die Zen-3-CPUs ausschließlich auf Mainboards mit 500er-Chipsatz (X570, B550, A520) sowie einem aktuellen BIOS.

Anfang nächstes Jahr sollen per BIOS-Update auch bestimmte Mainboards mit 400er-Chipsatz dazu kommen, noch ist aber nichts Genaueres dazu bekannt.

Asus hat uns gegenüber angegeben, dass die meisten Updates für 400er-Boards bis Januar 2021 da sein sollen, »eventuell auch früher«. In einer Pressemitteilung von Gigabyte heißt es, dass die neuen BIOS-Versionen »in Kürze« kommen, MSI spricht davon, »in absehbarer Zeit« Beta-Versionen zu veröffentlichen. Wir gehen davon aus, dass eine breite Verfügbarkeit erst Anfang 2021 gegeben sein wird.

Ryzen 9 5950X

Kerne/Threads: 16/32
maximaler Takt: 4,9 GHz
TDP: 105 Watt
Preis: 799 Euro

Ryzen 9 5900X

Kerne/Threads: 12/24
maximaler Takt: 4,8 GHz
TDP: 105 Watt
Preis: 549 Euro

Ryzen 7 5800X

Kerne/Threads: 8/16
maximaler Takt: 4,7 GHz
TDP: 105 Watt
Preis: 449 Euro

Ryzen 5 5600X

Kerne/Threads: 6/12
maximaler Takt: 4,6 GHz
TDP: 65 Watt
Preis: 299 Euro

Wie kommt die hohe Wertung zustande?

Um eine Vergleichbarkeit herzustellen, müssen wir uns bei der Wertung des Ryzen 9 5900X an seinem größten Gegenspieler in Form des Core i9 10900K orientieren, der im Mai 2020 eine Wertung von 97 Punkten erhalten hat. Da der Ryzen 9 5900X in praktisch allen Belangen besser dasteht, erhält er eine höhere Wertung von 98 Punkten.

Die rein leistungsorientierte Wertung hat hier in den letzten Jahren zu einer Inflation im hohen 90er-Bereich geführt, was zwar grundsätzlich erklärbar ist, aber gerade im Vergleich mit unseren Spielewertungen durchaus für Verwirrung sorgen kann. Deshalb werden wir unser Hardware-Wertungssystem überarbeiten. Bis dahin wollen wir aber insbesondere die Vergleichbarkeit zwischen den direkten Konkurrenzprodukten beibehalten.

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