Wann immer in meiner Koop-Runde zu Anno 1800 jemand fragt »Wer möchte die Neue Welt übernehmen?« täusche ich vor, durch einen Tunnel zu fahren. Ja, mitsamt meinem Schreibtisch und meinem Stand-PC. Denn wenn ich ehrlich bin, hat die Neue Welt sich für mich immer angefühlt wie Fußboden wischen - schon irgendwie okay, wenn dabei gute Musik läuft und leider notwendig, aber auch nicht richtig spaßig.
Deswegen hatte ich gewaltige Hoffnungen in Season 4, die die Neue Welt endlich auf Vordermann bringen sollte. Und hier sind wir nun. Stehen vor den Toren der großen Hauptattraktion von Season 4. Und auch gleichzeitig auch vor ... dem Ende von Anno 1800. Wow.
Eigentlich hatten wir ja schon Dächer der Stadt als das große Anno-Finale gefeiert. Doch dann kam Season 4 um die Ecke gefahren wie ein Schlachtkreuzer. Nochmal wird das aber nicht passieren, wie die Entwickler pünktlich zum Release von Aufstieg der neuen Welt verlauten ließen. Das hier ist tatsächlich das Ende der Hauptentwicklung von Anno 1800.
Kann nun also der finale große DLC Aufstieg der neuen Welt diesem Druck überhaupt standhalten? Fühlt sich Anno 1800 nach Abschluss der Season 4 nun »fertig« an? Und was haben die neue Bevölkerungsstufe, die neuen Monumente, die zahlreichen Produktionsketten und die größeren Inseln wirklich zu bieten?
Um das zu beantworten, begebt euch mit mir auf die nun wirklich letzte Test-Reise zu Anno 1800. Ahoi! (Wirklich wirklich die letzte? Folgt mir auf dieses Reise bis zum Ende, und ihr werdet es erfahren.)
Artistas: Die neue Bevölkerungsstufe
Das Gesicht von Aufstieg der Neuen Welt sind die Artistas, die endlich nochmal eine ganz neue Bevölkerungsstufe bieten. Und während die Neue Welt bisher vorwiegend aus überarbeiteten Feldarbeitern bestand, die sich für die Pelzmäntel in der Alten Welt die Hände wundschufteten (eine Implikation, die ich schon immer eher befremdlich fand), haben die Artistas endlich einen ganz eigenen Lebensinhalt.
Sie lieben Fußball, gutes Essen, Kinofilme und Sambakurse. Mit einem Schlag ist die bisher manchmal arg trostlose neue Welt voller Leben und spannender Bauprojekte! Mit 1.000 Obreros schalte ich die neue Stufe frei. Die Artistas sind zwar mit 11 Bedürfnissen und 6 Luxusbedürfnissen fast die anspruchsvollste Bevölkerungsstufe des Spiels (von Hochhaus-Investoren abgesehen), verbreiten aber zusammen mit dem neu komponierten Samba-Soundtrack auch ordentlich Party-Stimmung. Große Story-Momente solltet ihr von Aufstieg der Neuen Welt zwar nicht erwarten, aber in Sachen Atmosphäre spielt es in der ganz oberen Liga mit.
Ich beginne hier, eine ganz unerwartete Liebe für die Neue Welt zu empfinden. Die ist auf einen Schlag kein trauriges Abziehbild eines unbestimmten südamerikanischen Landes mehr, sondern bietet endlich ebenso viel Kultur und kleine Geschichten wie die Alte Welt.
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