Anno 1800 - Die zehn wichtigsten Erkenntnisse vor dem Test

Nach 15 Stunden Gameplay haben wir jede Menge über das Spiel gelernt und ziehen ein erstes Fazit: Wie gut spielt sich Anno 1800?

Wie gut wird Anno 1800? - Die Highlights und größten Probleme der Preview-Version Video starten 23:28 Wie gut wird Anno 1800? - Die Highlights und größten Probleme der Preview-Version

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Genau anno 1800 wurde die erste funktionierende Batterie der Welt vorgestellt. Und sie schlug ein wie eine Bombe: Napoleon Bonaparte war so begeistert davon, dass er ihrem Erfinder Alessandro Volta sogar einen Grafentitel spendierte. Gut, der Titel kam erst zehn Jahre später - Volta war Italiener und Napoleon musste Italien erstmal erobern, bevor er da mit Grafschaften um sich werfen konnte.

Aber ein Adelstitel war nichts verglichen damit, was Voltas Durchbruch lostrat. 1866 folgten die ersten fabriktauglichen Stromgeneratoren, 1880 die Glühbirne und 1882 die ersten größeren Kraftwerke. Nichts davon erlebte Volta noch selbst mit - aber er war es, der die Grundlage dafür legte und hunderte Forscher und Erfinder nach ihm inspirierte.

Wirtschaftswunder oder Smogschleudern? So oder so, auch diese Fabriken wären ohne Volta nicht möglich gewesen. Wirtschaftswunder oder Smogschleudern? So oder so, auch diese Fabriken wären ohne Volta nicht möglich gewesen.

Unsere Preview-Version von Anno 1800 ist ein wenig wie Voltas Batterie: Anfang und Grundstein des 19. Jahrhunderts, aber noch nicht das komplette Bild. Sie enthält das erste von vier Kampagnen-Kapiteln und das Endlosspiel mit drei der fünf Bevölkerungsstufen sowie den beiden aus der neuen Welt. Aber das Endgame - darunter auch der tatsächliche Einsatz von Elektrizität - fehlt noch. Trotzdem konnten wir als passionierte Anno-Forscher zehn ebenso neue wie wichtige Erkenntnisse daraus ziehen und exklusiv für GameStar Plus der Faszination der Aufbau-Serie nachschnüffeln.

1. Mehr Story in der Kampagne

Erinnert ihr euch noch an die Story von Anno 2205? Nein? Können wir euch nicht verübeln - es gab ja kaum eine. Ein Fehler, den Anno 1800 nicht widerholt: Es macht sofort klar, dass es eine deutlich persönlichere Geschichte erzählen will als das belanglose Mondfahrtprogramm seines Vorgängers. Wir spielen den Spross einer reichen britischen Familie, die am Königshof in Ungnade gefallen ist. Unser Vater wurde als Verräter eingekerkert und sein Besitz ging an unseren hinterlistigen Onkel Edvard.

In einer Zwischensequenz will uns Onkel Edvard bei der Krone anschwärzen. In einer Zwischensequenz will uns Onkel Edvard bei der Krone anschwärzen.

Der zögert nicht lang, uns und unsere Schwester zum Teufel zu jagen und es sich in seiner neuen Rolle als Familien-Obermotz bequem zu machen. Wir haben gerade noch genug Geld, ein heruntergekommenes Eiland als Zuflucht zu erwerben. Dort machen wir uns daran, eine neue Firma auf die Beine zu stellen und die Wahrheit hinter den Anschuldigungen gegen unseren Vater zu ergründen.

Das motiviert gleich deutlich mehr als der belanglose Firmenauftrag eines Anno 2205! Außerdem gibt sich Anno 1800 deutlich mehr Mühe, das alles mit Dialogen und Zwischensequenzen in Szene zu setzen. Nun erschließt es nicht unbedingt völlig neue Höhen der Erzählkunst - die Handlung ist immer noch ein recht klassisches Familiendrama, die Cutscenes weitgehend Kamerafahrten mit sprechenden Köpfen. Trotzdem hat uns der Auftakt gut gefallen und Lust auf mehr gemacht. Wir hoffen, die verbleibenden drei Akte lassen in Sachen Inszenierung und Story-Fokus nicht nach.

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2. Die Kampagne lässt sich konfigurieren!

In einem wichtigen Punkt bleibt Anno 1800 dann aber doch dem Kampagnenkurs des Vorgängers treu: Die Story besteht nicht aus einer klassischen Missionsabfolge auf immer neuen Karten. Stattdessen integriert sie sich komplett in eine einzige Endlospartie. Haben wir die Geschichte abgeschlossen, können wir nahtlos als normales Endlosspiel weitermachen.

Was auch bedeutet, dass wir vor Spielstart einige Entscheidungen haben: Wir können wählen, ob wir eine Endlosrunde mit oder ohne Kampagne spielen wollen und dann einige Parameter festlegen. Zum Beispiel, welche bis zu drei KI-Konkurrenten mit uns wetteifern und wie groß und fruchtbar die zufallsgenerierten Inseln ausfallen. Was allein schon willkommen ist, weil Anno 2205 KI-Gegner auf der gleichen Karte und zufallsgenerierte Maps komplett aus dem Fenster warf!

Vor dem Beginn einer Kampagne oder eines Endlosspiels können wir einige Einstellungen vornehmen. Vor dem Beginn einer Kampagne oder eines Endlosspiels können wir einige Einstellungen vornehmen.

Ein paar Punkte gibt uns die Kampagne allerdings doch vor: Zu den frei gewählten KI-Gegnern gesellt sich natürlich immer noch Story-Antagonist Edvard dazu. Und die Inseln werden nicht völlig zufällig ausgewürfelt. Sie sind immer als recht gleichmäßiger Archipel über die Karte verteilt (im freien Endlosspiel können wir etwa auch ein kreisrundes Atoll auswählen) und unsere Startinsel ändert sich nie. Darum herum können wir aber doch jedes Mal andere Zufallsinseln entdecken - ein schöner Schritt in Richtung mehr Kampagnen-Widerspielwert!

3. Es gibt Story-Entscheidungen

Zum Wiederspielwert könnte auch eine Überraschung am Ende des ersten Akts beitragen: Da kriegen wir eine Quest, die uns mehrere Lösungsmöglichkeiten bietet! Wir müssen eine Gruppe Schiffbrüchiger retten und dann entscheiden, ob wir sie an Edvard ausliefern oder nicht. Kurz danach endet unsere Preview allerdings. Deswegen können wir noch nicht beurteilen, wie weit sich das tatsächlich auf nachfolgende Aufgaben auswirkt. Wir fänden's aber verdammt spannend, wenn wir den Verlauf der Kampagnenstory tatsächlich nachhaltig mitbestimmen könnten!

Abgesehen davon fielen die Quests im ersten Akt aber arg belanglos aus. Wir mussten doch sogar tatsächlich schon wieder eine Stadt nach bestimmten Bürgern (diesmal Demonstranten) abgrasen und sie per Mausklick »einsammeln« - diese lahme Idee könnte Anno nun wirklich mal hinter sich lassen.

Sonst ging es weitgehend darum, ganz normal unsere Stadt aufzubauen und Onkel Edvards dreiste Forderungen zu erfüllen. Nun ist der erste Akt auch recht klar als Tutorial ausgelegt, also war das kein Weltuntergang. Im Gegenteil, Anno 1800 integriert unseren Fortschritt sogar deutlich besser in die Handlung als Anno 2205. Die späteren Akte sollten in Sachen Quest-Einfallsreichtum aber schon noch eins drauflegen.

Anno 1800 - Das erste Kampagnen-Gameplay: Aus den Fehlern von Anno 2205 gelernt Video starten 7:04 Anno 1800 - Das erste Kampagnen-Gameplay: Aus den Fehlern von Anno 2205 gelernt

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