Der neuste Dev-Blog zu Anno 1800 sorgt für reichlich Diskussionen. Im Beitrag auf Anno-Union erklären die Entwickler von Blue Byte Mainz, wie der Anbau von Nutzpflanzen und die Förderung von Bodenschätzen im kommenden Aufbaustrategiespiel funktionieren soll. Doch ihre Ideen für die Bergwerke stoßen bei den Fans nicht nur auf Zustimmung.
Die große Vorschau: Anno 1800 - Zurück in die Vergangenheit
Unendliche Flöze für mehr Spielfluss
Stein den Anstoßes ist der Plan, Rohstoffvorkommen unendlich zu machen. Eine Mine, die Kohle aus einem Flöz fördert, wird das also stets die gleiche Menge Ressourcen abbauen, der Flöz nie versiegen. Das soll nerviges Mikromanagement gerade im Endgame überflüssig machen und den Spielfluss hoch halten. In einem weiteren Blog-Eintrag erklärt Community Developer Bastian Thun die Absichten hinter der Entscheidung:
"Endliche Erzadern würden das Spiel verkomplizieren und gerade im späteren Spiel zu häufigen Unterbrechungen des Spielflusses führen. In Anno 1800 könnt ihr viel mehr Inseln in verschiedenen Sessions und damit auch mehr Minen als jemals zuvor besitzen. Auf jede Mine einzeln aufzupassen, wird dann schon sehr anstrengend."
Kritik am neuen Rohstoff-System
Gleichzeitig bedeutet dieses System aber eine Abkehr von Serientraditionen. In Anno 1404 und Anno 2070 war es möglich und im Endgame auch notwendig, Minen gegen Geld oder den Einsatz von Items aufzufüllen. In Anno 1701 gab es einen Mix aus endlichen und unendlichen Vorkommen, um Letztere auszubeuten, waren allerdings besondere Minen nötig. Nun sollen diese Möglichkeiten zu Gunsten eines simpleren Prinzips wegfallen.
Einfach oder kompliziert?So funktionieren Handelsrouten in Anno 1800
Das stört insbesondere Anno-Profis von denen sich auf Anno-Union naturgemäß eine ganze Menge herumtreiben. So schreibt der User Achtarm124 in den Kommentaren:
"Die unendlichen Minen erzeugen einen faden Beigeschmack [...] Anno lebt von einer ständigen Kontrolle - im Moment wird eine Mine gebaut, das war's gewesen. "
Azrael5111 sieht es ähnlich:
"Dass Minen unendlich sind, finde ich insofern nicht schön, da es doch etwas die Komplexität aus dem Spiel nimmt."
Mehr Optionen = mehr Arbeit
Viele Spieler wünschen sich zumindest eine Einstellungsmöglichkeit, um selbst zwischen endlichen oder unendlichen Rohstoffvorkommen entscheiden zu dürfen. Auch die Systeme aus Anno 1404 und 2070 haben viele Fans. In ihrer Antwort auf die Kritik, geben die Entwickler jedoch zu bedenken, dass selbst das Einbauen einer vermeintlich simplen Option viel Arbeit sein kann:
"Sagen wir, es gäbe endliche Ressourcen, dann müssten wir natürlich ein interessantes System für die Nachfüllmechanik bauen. Mit einem "für Geld nachfüllen" ist es nicht getan, denn ganz im Ernst: Wer will alle paar Minuten daran erinnert werden, dass mal wieder irgendwo eine Mine leergelaufen ist und man einen Knopf zum Nachfüllen drücken muss? Das ist weder herausfordernd noch spaßig.
Wir könnten auch hierfür ein schönes System einbauen, aber das würde uns natürlich entsprechend Entwicklungszeit kosten. Aber auch wenn es sich hier scheinbar um eine Kleinigkeit handelt, kostet es immer Zeit, die dann nicht in andere Dinge gesteckt werden kann."
Anno 1800 - Screenshots ansehen
Die Entwickler lenken ein
Bisher habe man die Mechanik nicht als so wichtig eingeschätzt, um deshalb anderes hintenanzustellen. Das zahlreiche Feedback zum Dev-Blog habe dem Team aber bewusst gemacht, dass den Fans eine komplexe Mechanik hinter den Rohstoffadern wichtig sei. Deshalb wolle sich das Team die Vorschläge der Community noch mal genauer anschauen.
Wie es scheint, ist die Nähe zur Anno-Community, die sich Blue Byte Mainz für die Entwicklung von Anno 1800 auf die Fahnen schreibt, also mehr als ein Marketing-Gag, da selbst so grundlegende Gamedesign-Entscheidungen nicht in Stein gemeißelt sind, wenn sie den Fans missfallen. Ob das Rohstoff-System letzten Endes wirklich überarbeitet wird, bleibt aber noch abzuwarten. Wir halten euch natürlich über alle Entwicklungen auf dem Laufenden.
Quellen: Anno Union Dev-Blog, Anno Union Q&A
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