Schmetterball ins All
Trotz des vielen Drumherums gerät die eigentliche Tennis-Simulation nicht ins Hintertreffen. Die Tasten (idealerweise spielt man mit Controller) sind mit allen relevanten Schlagarten - Top-Spin, Slice, Schmetterball usw. - belegt. Wird zusätzlich die Shift- oder Controller-Schultertaste gehalten, feuern wir aggressive Varianten der jeweiligen Schläge, wobei der Slice sich in einen bösen Stoppball verwandelt.
Auch die Aufschläge lassen sich mittels dieser Tasten variieren; bis hin zum vom Publikum beraunten Aufschlag von unten. Eine weitere Besonderheit ist die Tatsache, dass wir durch das Drücken beider Schultertasten Schiedsrichterentscheidungen anfechten können. Der Gegner tut dies allerdings auch, so dass wir uns nicht zu früh freuen sollten.
Wohin die von uns geschlagenen Bälle fliegen, bestimmen wir über ein verflucht bewegliches und daher gewöhnungsbedürftiges Fadenkreuz, das einzig von der »Idiotensicherung« des einfachsten Schwierigkeitsgrades im Zaum gehalten wird. Sie verhindert, dass der Zielpunkt hinter der Grundlinie oder außerhalb der inneren Seitenlinien landet.
Viel Einstellungsspielraum
Darüber hinaus verfügt AO Tennis 2 über eine Spielhilfe, die sich mit Werten zwischen 0 und 99 füttern lässt. Die höchste Einstellung empfiehlt sich jedoch nur für Anfänger, da sie die Bewegungsfreiheit sehr stark einschränkt. Wer »seine« Einstellung erst mal gefunden hat, legt packende und realistisch anmutende Ballwechsel auf den Platz.
In Aktion sieht das Ganze fast aus wie eine Live-Übertragung im TV, denn die Spieler bewegen sich ausgesprochen flüssig und realistisch. Zumindest bis die variantenreiche KI in den Selbstfindungsmodus schaltet, was sie so manches Mal tut.
So verpasst ein (Mixed-)Doppelpartner plötzlich Bälle, die selbst ein Kleinkind übers Netz bekäme. Oder der Einzel-Gegner sieht nach einem Ballwechsel offenbar einen weiteren, unsichtbaren Ball auf sich zu fliegen. Weitere Mängel fördern die gut getimten Kamera-Zooms zutage. Zum Beispiel den aufgeräumten Sagrotan-Charme der Courts oder das ungelenke Jubeln, Motzen und Schweißabwischen der Pros.
Umfangreich, aber nicht komplett
Trotz Macken im Bereich der Grafik und der KI sind die Partien in AO Tennis 2 anspruchsvoll und mitreißend - jedenfalls auf höheren Schwierigkeitsgraden. Für zusätzlichen Spaß sorgt der aufwendige Austragungsort-Editor, mit dem sich ganze Turnierschauplätze nachstellen lassen. Und während das Spiel in puncto Modi kaum zu wünschen übrig lässt, vermissen wir die von den Machern im Vorfeld großspurig angekündigte Story.
Ja, wir unterhalten uns dann und wann mit dem Manager. Etwa darüber, dass er an unserem Erfolg nie gezweifelt hat. Ansonsten hängt er aber nur Siegesbild um Siegesbild an seine Wand. So bleiben die angekündigten Rollenspiel-Elemente am Ende doch nur Staffage. Es fehlen echte Story-Entscheidungen und Auswirkungen, um aus AO Tennis 2 tatsächlich ein Rollenspiel mit Tennisschläger zu machen.
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