Update 12. September: Aktuell hat uns eine E-Mail vom Bohemia-Geschäftsführer Marek Spanel erreicht. Interessant: In dem Schreiben erklärt Spanel, seine beiden inhaftierten Kollegen wären nicht bei der ARMA-3-Recherche, sondern während einer Urlaubsreise festgenommen worden. Das Duo habe lediglich die »schöne Umgebung der Insel« erleben wollen. Aktuell setzt man beim Entwicklerstudio alles daran, den beiden Kollegen und deren Familien zu helfen.
Außerdem hat sich der Executive Producer Jan Kunt gegenüber der Webite Computerandvideogames zu neuen Entwicklungen in dem Fall geäußert. Kunt zufolge seien seine beiden Kollegen nicht direkt auf, sondern nur in der Nähe von Lemnos aufgegriffen worden und werden jetzt erst für eine Verhandlung vor dem Bezirksgericht auf die Insel verlegt. Bisher liegt jedoch noch keine Anklage vor.
Bereits zuvor soll es jedoch Probleme zwischen Bohemia Interactive und Lemnos gegeben haben. So hatte der Bürgermeister der Insel, Antonis Hatzidiamantis, wiederholt Bedenken angemeldet, dass Bohemia Kartenmaterial der Insel für ARMA 3 verwendet. Kunt zufolge wurde das vom Bürgermeister in Anbetracht der politischen Spannungen mit der Türkei als »strategisch problematisch« angesehen. Dabei soll besagtes Material für Jedermann – also auch das türkische Militär – frei zugänglich sein. Kunt: »Es ist nicht viel mehr als einfach nur Google Maps«.
In der Vergangenheit habe Bohemia zudem schon öfter Fotos auf der Insel von Flora und Fauna gemacht. Kunt weiß jedoch auch nicht, was seine Kollegen diesmal fotografiert haben, als sie geschnappt worden sind.
Hier die Vollständige E-Mail von Bohemia Interactive:
Hallo,
wir können bestätigen, dass zwei Bohemia-Interactive-Angestelle – unsere Kollegen und Freunde – während ihrer Urlaubsreise auf Lemnos verhaftet worden sind. Sie haben die Insel nur besucht, um die schöne Umgebung zu erleben.
Seit der Firmengründung im Jahr 1999 basieren die Spiele von Bohemia Interactive nur auf öffentlich zugänglichen Informationen. Wir respektieren stets das Gesetz und wir haben niemals jemanden angewiesen, die Gesetze eines Landes zu brechen. Das gilt auch für ARMA 3.
Momentan konzentrieren sich unsere Bemühungen auf unsere Jungs dort drüben und ihre von dieser schwierigen Situation betroffenen Freunde und Familien. Wir hoffen, dass sich das alles als ein unglückliches Missverständnis ihrer Leidenschaft als Künstler und Erschaffer virtueller Welten entpuppt.
Im Namen des BI-Teams,
Marek Spanel,
Geschäftsführer
Ursprüngliche Meldung: Einem 28-jährigen und einem 33-jährigen Angestellten des Entwicklers Bohemia Interactive droht wegen ihrer Recherche zu ARMA 3möglicherweise eine schwerwiegende Gefängnisstrafe. Die beiden hatten laut Berichten der Zeitung News247 auf der Insel Lemnos (dem Schauplatz des Spiels) Foto- und Videomaterial von Militärlagern der griechischen Armee aufgenommen und wurden dabei festgenommen. Das berichten die Websites PCGamer.com sowie Eurogamer.net.
Inzwischen hat der Bohemia-Chef Marek Spanel den Vorfall offiziell eingeräumt, zur Stunde aber noch keine weiteren Details bekanntgegeben. Bis auf weiteres ist die Identität der Angestellten also unbekannt. Spanel ruft außerdem dazu auf, den Fall in den offiziellen Foren nicht weiter zu diskutieren, solange nicht alle Fakten bekannt sind. Entsprechende Threads werden im BI-Forum deshalb bis auf Weiteres geschlossen.
Mit Pech erwartet das Entwickler-Duo einer Haftstrafe von 20 Jahren. Bei einem ähnlichen Fall im Jahr 2001 wurden 14 Flugzeug-Fans mit der Vorwurf der Spionage verhaftet, weil sie nach einer Flug-Show des griechischen Militärs Fotos von den Kampfflugzeugen gemacht hatten. Erst nach sechs Wochen Arrest und der Androhung auf 20 Jahre Haft wurden die Gruppe mit einer Kaution von mehr als 10.000 Euro freigelassen. Ein Jahr später erst wurde die Klage fallengelassen.
Die Militär-Simulation ARMA 3 entsteht derzeit bei Bohemia Interactive und soll den Spieler in einen fiktiven Krieg auf der Ägäis-Insel Lemnos schicken. In der Realtität kommt es dort nach wie vor zu politischen Spannungen zwischen Griechenland und der Türkei.
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