Arthus-RPG: Warum das große Rollenspiel des Dragon-Age-Schöpfers nie erscheinen wird

Bei Ubisoft sollte eigentlich ein riesiges Fantasy-Rollenspiel um König Artus und seine Tafelrunde entstehen. Die Gründe, warum das "weit fortgeschrittene" Projekt eingestellt wurde, sind nun bekannt.

Mike Laidlaw ist vor allem als Schöpfer der Dragon-Age-Spiele bekannt. Mike Laidlaw ist vor allem als Schöpfer der Dragon-Age-Spiele bekannt.

Mike Laidlaw, unter anderem Schöpfer und Designer des Rollenspiel-Hits Dragon Age: Origins, trennte sich im Jahr 2018 von Bioware, um bei Ubisoft Quebec an einem neuen AAA-Titel zu arbeiten.

Anfang dieses Jahres wurde bekannt, dass er das kanadische Studio mittlerweile wieder verlassen hat. Dank eines neuen Berichts von Branchen-Insider Jason Schreier kennen wir nun auch mögliche Gründe dafür.

Artus-RPG war Ex-Ubisoft-Chef nicht gut genug

Wie Bloomberg berichtet, wurde Laidlaw von Ubisoft angestellt, um die Leitung über ein neues Fantasy- Projekt namens Avalon zu übernehmen: Ein AAA-Rollenspiel über König Artus und die Ritter der Tafelrunde, die in einer Welt voller Ritter und Legenden epische Abenteuer erleben sollten.

Dem Artikel zufolge kamen die Entwickler bei dem Projekt gut voran: Das Spielprinzip erinnerte Insidern zufolge an das beliebte Monster Hunter World, in Koop-Multiplayer-Partien hätten die Spieler gemeinsam Quests erledigen und Abenteuer erleben sollen.

Serge Hascoët machte dem Entwicklerstudio aber laut dem Bericht einen Strich durch die Rechnung. Der mächtige Kreativ-Chef ließ Avalon demnach einstellen, weil ihm das klassische Fantasy-Setting nicht gefiel. Er würde ein Fantasy-Spiel lediglich akzeptieren, wenn dessen Story »besser als Tolkien« sei, der für die berühmte Herr-der-Ringe-Reihe bekannt ist.

Um das Projekt zu retten, probierte das Team von Ubisoft Quebec weitere Settings aus: Erst siedelte man den Titel in einem Sci-Fi-Universum an, dann in der griechischen Mythologie. Dennoch konnte man Hascoët nicht überzeugen und das Spiel wurde 2019 endgültig eingestellt. Laidlaw verließ Ubisoft kurz darauf im Januar 2020.

Es ist nicht das erste Mal, dass Serge Hascoët großen Einfluss auf ein Projekt ausgeübt haben soll. Laut einem anderen Bericht von Schreier hat er dafür gesorgt, dass weibliche Rollen in den Assassins-Creed-Spielen auf ein Minimum reduziert wurden. In diesem Zusammenhang gibt es auch Sexismus-Vorwürfe:

Der ehemalige Kreativ-Chef, der kürzlich im Zuge der Missbrauchsvorwürfe bei Ubisoft zurückgetreten ist, wird auch als Schlüsselfigur für eine toxische Unternehmenskultur des französischen Publishers gesehen.

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