Die Klettereinlagen
Wie schon der Vorgänger zieht auch Assassin’s Creed 2 einen Großteil seiner Faszination aus den grandiosen Klettereinlagen. Flüssiger animiert als noch Altaïr kraxelt Ezio behände an Fassaden hoch, greift automatisch nach dem nächstbesten Vorsprung und erklimmt so selbst schwindelerregende Höhen mit bewundernswerter Leichtigkeit.
Klar auch, dass die legendären Aussichtspunkte nicht fehlen dürfen, die nicht nur die Position versteckter Missionen und Händler preisgeben, sondern Ihnen auch einen beeindruckenden Rundumblick über die riesigen, detailliert gebauten Städte geben. Zwar geht die Turnerei dank der frei konfigurierbaren Maus- und Tastatursteuerung gut von der Hand. Anfangs ist es aber dennoch gewöhnungsbedürftig, für den in Klettereinlagen benötigten Free-Run-Modus sowohl die rechte Maus- als auch die Leer-Taste gedrückt halten zu müssen.
Immerhin unterstützt das Programm bis zu fünf Maustasten, wodurch sich die überladene Tastaturbelegung etwas entschlacken lässt. Mit einem Gamepad haben Sie allerdings die beste Kontrolle über Ezio, zumal die guten Rütteleffekte Rückmeldung über Verletzungen bei Stürzen oder in Kämpfen geben. So oder so verwirren aber die merkwürdigen Tastensymbole. Statt »E« für die Aktion »ausführen« blendet das Programm einen Kopf ein, eine Hand steht für »abbrechen«. Vor allem in den gelegentlichen Minispielen, in denen Sie zügig die richtige Tastenfolge drücken müssen, kostet dieses Symbole-Raten unnötige Nachdenkzeit -- zumindest bis Sie daran gewöhnt sind.
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Der Schlupfwinkel
Dreh- und Angelpunkt von Assassin’s Creed 2 ist das Dorf Monteriggioni, wo die Familienvilla der Autidores steht. Das heruntergekommene Anwesen dürfen Sie jederzeit zwischen den Missionen besuchen, was dank der neuen Schnellreisefunktion nun erheblich komfortabler funktioniert.
In Ezios Domizil decken Sie sich mit besseren Waffen und Rüstungen ein, trainieren neue Kampfmanöver und - da wird es spannend - finden später im Keller das Schwert und Gewand von Altaïr. Allerdings ist die mächtige Ausrüstung durch sechs Siegel geschützt, deren Schlüssel in so genannten Assassinen-Gräbern versteckt liegen.
Diese in der Spielwelt verteilten Gruften müssen Sie zwar nicht betreten, um die Geschichte zu beenden, allerdings würde Ihnen dann ein Riesenspaß entgehen. Der Grund: Jede dieser Nebenmissionen schickt Ezio in eine verwinkelte Katakombe, Kirche oder Höhle, in der Sie ganz im Price of Persia-Stil kreativ gestaltete Klettereinlagen meistern müssen, deren Lösung oft ein befriedigendes »Aha!«-Erlebnis auslöst. An anderer Stelle verfolgt Ezio einen Wärter, der auf seiner Flucht Tore und Gitter hinter sich herunterfallen lässt und Sie so zwingt, blitzschnell auf Alternativrouten auszuweichen.
Einziges Problem: Wer schließlich Altaïrs Ausrüstung sein Eigen nennt, der braucht nichts anderes mehr. Sowohl das Schwert als auch die Rüstung des Assassinen sind nicht nur unzerstörbar, sondern auch weit mächtiger als alle anderen Waffen und Klamotten im Spiel. Schade, denn diese Design-Entscheidung führt das an sich riesige und zudem aufrüstbare Arsenal (und damit auch die Auditore-Villa) zumindest in der zweiten Spielhälfte weitgehend ad absurdum. Nur die Investition in größere Taschen (für Medikamente, Gifte und Wurfmesser) lohnt sich wirklich nachhaltig.
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