Seite 2: Assassin's Creed Hexe: 9 Wünsche der Redaktion an ein Mittelalter-AC

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Brutal und finster muss es sein

Phil Elsner: Assassin’s Creed goes Dark Fantasy: Je mehr ich über ein potenzielles Hexenjagd-Setting in Assassin’s Creed nachdenke, umso mehr zeichnet sich ein rohes und düsteres Bild vor meinem geistigen Auge ab. AC Hexe sollte in meinen Augen einen scharfen Kontrast zu den sonst eher farbenfrohen Settings wie zum Beispiel dem mythologischen Griechenland in Odyssey bieten.

Ich stelle mir eine Kulisse verwunschener Wälder, heruntergekommene Dörfern im Fackelschein und gespenstischen Burgruinen vor. Bevölkert wird diese schauerliche Open World natürlich von abergläubischen Bauern, gierigen Adeligen und blutrünstigen Banditen! Dazu passen natürlich auch unbarmherzige Kämpfe, in denen wir Schädel mit der Kriegsaxt spalten und keine Gefangenen gemacht werden. 

Und auch in Sachen Story darf es gern beklemmend werden: Okkultismus, Seuchen, Hunger oder marodierende Söldnerarmeen könnten in einem Konflikt zwischen Inquisition und magischen Geheimbünden spannende Akzente setzen.

In Odyssey erkundet ihr die etlichen Inseln von Griechenland. In Odyssey erkundet ihr die etlichen Inseln von Griechenland.

Die Hexe braucht mehr Fantasy

Kevin Nielsen: Hexen, Assassin’s Creed, Mittelalter - Das klingt für mich wie Musik in den Ohren. Das Potenzial ist groß, denn das Mittelalter hält einige Themen bereit wie die Hexenverfolgung, die Pest, die Reformation und das Rittertum, um die man ein Spiel herumbauen könnte. Den zeitlichen Rahmen muss man etwas weiter spannen, um die eigentliche Hexenverfolgung in Europa mitzunehmen, da diese vor allem in der Frühen Neuzeit stattgefunden hat. Dennoch kann das Thema der Hexenverbrennung mit etwas kreativer Freiheit dazugenommen werden. 

Daraus ergibt sich dann ein Setting mit Fantasy-Elementen wie Magie und Zauberei, mit dem Teufel, Gott, Rittern und eventuell einer Seuche. Dabei stelle ich mir insgesamt ein düsteres Setting vor. Städte wie Prag, Lübeck, Heidelberg, Rothenburg ob der Tauber und Wismar könnten als Vorbilder für fast schon Horrorfilm reife mittelalterliche Städte im Spiel dienen. 

Im Prinzip stelle ich mir eine Kreuzung aus Diablo, Marvel und Assassin’s Creed vor. Mit einer Geschichte, die sich um die Hexen dreht, welche eine Macht wie die Scarlet Witch von Marvel haben. Dabei kann der Teufel eine Rolle spielen und die Hexen anleiten, während die Ritter versuchen, diesen Einhalt zu gebieten. Man könnte auch die Rolle einer Hexe übernehmen. Es gibt einfach viele sehr spannende Möglichkeiten, je nachdem wie viel Fantasy und wie viel Realismus man möchte. Insgesamt erhoffe ich mir von Hexe viel RPG und eine düstere Story.

Assassins Creed - Welche Features die Serie über die Jahre gestrichen hat Video starten 10:24 Assassin's Creed - Welche Features die Serie über die Jahre gestrichen hat

Endlich wieder Assassin's Creed

Frederic Hamann: Ich vermisse die alten Tage, in denen Assassin’s-Creed-Kritiken lauteten: Das Kampfsystem ist simpel, aber die Story war toll. Ich will wieder Assassinen spielen! Ich brauche nicht das hundertste Rollenspiel im immergleichen Format in einer übergroßen Spielwelt. Gebt mir etwas, das einzigartig ist: Eine gute Geschichte, in der ich Geschichte erlebe! 

Assassinen gegen Templer. Ein Charakter, mit dem ich mitfiebere (hat hier jemand Ezio gesagt?), der Seele hat und nicht einfach nur der nächste Haudrauf-Bruder ist. Das Mittelalter lädt doch geradezu ein, von dunklen Zeiten, großem Leid und politischen Machenschaften zu erzählen. Genauso aber auch davon, dass nicht jeder Flecken Erde damals pechschwarz und rattenverseucht war.

Man neigt ja gerne dazu, die Menschen des Mittelalters stark als Stereotypen zu zeichnen. Eine gute Story weiß das besser. Und Assassin’s Creed ist für mich vor allem ein Storyspiel als unsichtbarer Schatten. Es wäre wirklich schön, dieses Gefühl des Assassinen zurückzubekommen.

Das letzte Ezio-Abenteuer schickt uns gealtert nach Konstantinopel. Das letzte Ezio-Abenteuer schickt uns gealtert nach Konstantinopel.

Eine dicke Burg und bitte kein Fantasy!

Valentin Aschenbrenner: Puh, mein letztes Assassin’s Creed ist wirklich lange her. So richtig konsequent habe ich eigentlich nur noch Teil 2, Brotherhood und Rogue gespielt. Danach wurden mir die Spiele einfach zu groß und die Releasefrequenz zu hoch. Ich kann mich noch ganz gut erinnern, als ich nach dem Prolog von Black Flag die Map aufgemacht, sämtliche Objekte darauf gesehen und unverzüglich das Spiel zu und nie wieder aufgemacht habe. Nein, danke. Ich habe noch so etwas wie ein Leben.

Aus demselben Grund habe ich mich leider auch nie an Assassin’s Creed Origins herangewagt, obwohl mir das ägyptische Setting wirklich in den Fingern jucken würde. Sollten sich die Gerüchte um Japan und Mittelalter tatsächlich bewahrheiten, findet meine AC-Abstinenz vielleicht doch endlich ein Ende. Hauptsache, die neuen Teile fallen endlich nicht mehr ganz so größenwahnsinnig aus und Stealth spielt wieder eine wichtigere Rolle.

Denn dafür könnte ich mir eine große Burg als Schauplatz wirklich gut vorstellen. Das Setting wäre eine ideale Voraussetzung für eine komplexe Story à la Game of Thrones, in der jeder jeden in den Rücken sticht … oder auch flachlegt. Warum nicht beides? Eine Burg würde sich auch ganz hervorragend mit den altbekannten Klettereinlagen ergänzen, schmeißt noch ein paar Geheimgänge und eine umliegende Stadt inspiriert von Königsmund dazu, schon bin ich glücklich.

Was ich mir aber mindestens genauso wichtig wäre: Bitte übertreibt es nicht mit den Fantasy-Elementen oder lasst die am besten einfach komplett sein. Immerhin hat es bei der grausigen Geschichte der echten Hexenprozesse auch keine echte Magie gebraucht, um unschuldige Leute auf den Scheiterhaufen zu stellen. Assassin’s Creed könnte hier nachholen, was vorangegangene Teile meiner Meinung nach sträflich vernachlässigt haben: uns über die reale Geschichte aufklären und nicht zu sehr ins Fiktive abzudriften.

In AC: Origins erkundet ihr nicht nur die Pyramiden, sondern segelt auch mal auf dem Nil umher. In AC: Origins erkundet ihr nicht nur die Pyramiden, sondern segelt auch mal auf dem Nil umher.

Wie schon erwähnt ist angeblich auch noch ein Assassin's Creed mit Japan-Setting in Entwicklung. Kollege Tillman ist der Meinung, das wäre das Beste, was Assassin's Creed passieren kann.

Schluss mit Wunderland

Michael Graf: Vali hat es oben schon gesagt, ich will es noch mal deutlicher sagen: Wenn ich in Assassin's Creed Hexe auch nur einen einzigen fliegenden Besen sehe, vergrabe ich das Spiel auf dem nächstbesten Pestfriedhof! Was meint ihr, das sei doch jetzt albern? Ubisoft würde doch niemals fliegende Besen in ein Spiel über die Zeit von Hexenverfolgung & Co. einbauen? Ja, dann lacht mal schön, bis euch das Lachen im Halse steckenbleibt!

In den letzten Assassin's Creeds gab es immer mehr Fantasy-Elemente. Schon die Medusa, der Zyklop und der Minotaurus in Odyssey ließen mich weltschwer aufseufzen: Assassin's Creed war mal eine historische Serie! Klar, mit Science-Fiction-Anleihen in der Gegenwartsgeschichte, aber doch nicht mit derart plump in die Spielwelt gequetschten Fabelwesen. Verstehe schon, die Mythenmonster sollten Bosskämpfe und Höhepunkte darstellen, endlich mal besondere Gegner in der sonst nur von langweiligen Menschlein bevölkerten Antike. Ich fand sie dämlich. Da konnte sich Ubisoft noch so viel Mühe dabei geben, als Erklärung für die Kreaturen irgendwelche Isu-Artefakte aus dem Hut zu ziehen.

Aber hey, das ginge doch auch bei Hexen! Einfach einen Isu-Auspuff an den Besen geschraubt, schon kann die Quidditch-Gedächtnis-Luftschlacht beginnen? Bitte nicht. Ich wünsche mir endlich wieder ein bodenständiges, historisches Spiel. Gerne wieder mit Sci-Fi-Rahmenhandlung, aber ohne überdrehte Magie, die einzig und alleine dem Zweck dient, Ubisofts eigene Ideenlosigkeit beim Gegnerdesign zu verschleiern. Ich brauche in Assassin's Creed keine Bossmonster, die die Glaubwürdigkeit der ganzen Spielwelt untergraben. Ich brauche abwechslungsreiche Missionen, spannende Attentate und eine zumindest halbwegs interessante Story in einer authentischen Vergangenheit.

Heute würde Ubisoft wahrscheinlich auch den Papst beim Showdown von Assassin's Creed 2 zum Todesengel mutieren lassen. Lasst es einfach.

Wie stellt ihr euch ein Assassin's Creed: Hexe vor? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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