Seite 2: Assassin's Creed: Rogue im Test - Wenig neu, alles gut

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Altbekanntes, nicht mal neu verpackt

Unterschiedliche Werkzeuge helfen uns bei unserem Vorgehen und lassen uns die Missionstypen auf verschiedene Weise angehen: Zur Ablenkung eignen sich die Pfeile aus dem Luftgewehr. Wir verschießen die bekannten Schlafpfeile, die getroffene Gegner für paar Sekunden ins Reich der Träume schicken, oder einen Berserkerpfeil, der den Getroffenen durchdrehen und andere Wachen angreifen lässt. Wir sitzen dann im Gras und schauen dem entstehenden Chaos zu. Beide Pfeilsorten gibt's auch in Granatenvarianten, die gleich mehrere Ziele in Mitleidenschaft zieht. Eine klassisch explodierende Granate ist ebenfalls dabei, die wir meist aber nicht gegen Personen, sondern gegen Sachwerte einsetzen. Etwa Giftvorräte, die in einer Mission in riesigen Behältern lagern, natürlich von allerhand Wächtern abgesichert.

Die Landmissionen unterhalten gut, auch wenn uns viele Aufträge schon irgendwie bekannt vorkommen. Die Landmissionen unterhalten gut, auch wenn uns viele Aufträge schon irgendwie bekannt vorkommen.

Es sind ausschließlich die typischen Geleit-, Befreiungs- und Eroberungsmissionen, denen wir in der etwa 15-stündigen Kampagne nachgehen. Wer also schon mal einen der Vorgänger gespielt hat, der hat das alles schon gesehen. Neu ist lediglich, dass sich in der Kampagne nun regelmäßig Auftragskiller an uns heranschleichen und uns umlegen wollen. Wie im Mehrspielermodus von Assassin's Creed 3 bewegen wir uns dann vorsichtig und nutzen das Adlerauge, um den Attentäter zu identifizieren und ihm zuvorzukommen. Eine nette Idee, das in die Kampagne zu integrieren, allerdings störten uns die Angriffe der Schleicher in manchen (wenigen) Fällen beim unentdeckten Infiltrieren von Gebieten. Wenn so ein Attentäter ums Eck kommt, während wir uns gerade an eine Wache anpirschen, ist natürlich unsere Deckung dahin.

Renovieren und Rätseln

Auch die Nebentätigkeiten kennt man größtenteils: Forts erobern, Kisten sammeln, Gangs auseinandernehmen. In New York renovieren wir Häuser und erhalten fortan einen Teil der Einnahmen. Für die Stadtverschönerung benötigen wir nur etwas des gesammelten Materials, und schon investieren wir in eine sichere Einnahmequelle. Wer sich auf diese zwar bekannten, aber nach wie vor ebenso zahlreichen wie größtenteils unterhaltsamen Zusatzjobs einlässt, kann die Spielzeit von Assassin's Creed Rogue auf gut und gerne 40 Stunden strecken.

Assassins Creed Unity vs. Rogue - Diskussion: Welches Assassins Creed ist besser? Video starten 17:17 Assassin's Creed Unity vs. Rogue - Diskussion: Welches Assassin's Creed ist besser?

Wie in den Vorgängern geht's auch in Rogue raus aus dem Animus, der Maschine also, die uns die Erinnerungen von Shay anno 1752 nacherleben lässt. Im Hier und Jetzt befinden wir uns abermals in der Zentrale von Abstergo Entertainment. Hier arbeiten wir uns nach einem Serverausfall zwischen gespielten Sequenzen immer wieder zu einem Server vor, um diesen mit stets dem gleichen Schieberätsel zu aktivieren - das ist so einfallslos, wie es klingt, und gerade in den ersten Abschnitten, in denen die Minispiele furchtbar einfach zu lösen sind, schlichtweg eine nervige Fleißarbeit.

Monster-DLC

Zu Beginn legen wir uns nur mit kleineren Schiffen an, aber auch macht schon sehr viel Spaß. Zu Beginn legen wir uns nur mit kleineren Schiffen an, aber auch macht schon sehr viel Spaß.

Große Sprünge macht Rogue also nicht. Nicht mal kleine, wenn man ehrlich ist. Das gilt auch für die Technik, im Vergleich zu Unity allerdings kommt die Rogue-Portierung sauber daher. Kein Wunder, hier musste sich Ubisoft auch nicht mit einer neuen Engine rumschlagen. Was beileibe keine Entschuldigung für den Zustand von Unity sein soll. Zurück zu Rogue: Das sieht so aus wie sein Vorgänger Black Flag, sowohl auf dem Land als auch auf dem Wasser. In den belebten Städten und auf der Morrigan wirkt das Spiel richtig schick, die Vegetation hingegen präsentiert sich trist, verpixelt und starr. Zudem stören hin und wieder nachladende und teilweise flackernde Texturen. Gewohnt stark sind wieder die deutsche (nicht immer zu 100 Prozent lippensynchrone) Synchronisation und der Soundtrack des Spiels.

Assassin's Creed Rogue ist wie ein Monster-DLC für Black Flag: Spielerisch nichts Neues, dafür eine interessante Story und eine große Welt, in der es einiges zu entdecken gibt. Der Unterhaltungswert und der Umfang rechtfertigen den Vollpreis, den Ubisoft für Rogue verlangt. Wer Black Flag mag, der wird auch Rogue mögen. Wer die Vorgänger schon etwas zu eintönig fand, der wird auch Rogue eintönig finden. Denn wenngleich die Abwechslung bei den Missionstypen und Nebentätigkeiten groß ist: neu sind die Aufträge nicht.

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