»Wenn ihr Borderlands spielen wollt, spielt das Spiel« - Der Film wollte die Reihe nie nachahmen

In Netz wird der neue Borderlands-Film derzeit komplett verrissen, wir haben schon vorher mit dem Regisseur über seine Vision gesprochen.

Der Regisseur des Borderlands-Films spricht mit uns über die Unterschiede zu den Spielen. Bildquelle: Lionsgate Der Regisseur des Borderlands-Films spricht mit uns über die Unterschiede zu den Spielen. Bildquelle: Lionsgate

Von den Kritikern abgestraft, von den Fans verschmäht. Der Borderlands-Film ist wohl eine Enttäuschung auf ganzer Linie. Weder kann er rein qualitativ überzeugen, noch lockt der Streifen von Eli Roth derzeit viele Menschen in die Kinos – und das trotz Starbesetzung.

Wir haben uns mit dem Regisseur zusammengesetzt und ihm ein paar Fragen zu seinem Werk gestellt. Dabei kam Roth auch darauf zu sprechen, dass der Film vielleicht nicht immer genau das kopiert, was die Fans der Spiele eigentlich schon kennen. Laut des Regisseurs soll der Borderlands-Film eine ganz eigene Erfahrung bieten:

Ich habe gesagt, wenn man Borderlands spielen will, muss man das Spiel spielen. Der Film muss eine eigene Erfahrung sein. Und ich sagte mir, dass ich dafür den Spielraum brauche, Dinge anzupassen. Sachen zu verändern, die im Spiel perfekt waren, aber gegen die Geschichte sprechen könnten, die wir erzählen wollen, und das wollte ich anpassen.

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Warum Claptrap Kugeln ausscheidet

Allerdings wollte Roth mit seinem Film nicht das komplette Universum auf den Kopf stellen. Die Leute sollen schon das Borderlands bekommen, dass sie aus den Spielen kennen. Aus diesem Grund treffen wir im Film auf viele bekannte Figuren aus den Spielen. Beispielsweise Tiny Tina (Ariana Greenblatt), Mad Moxxi (Gina Gershon), Lilith (Cate Blanchett) und natürlich den plauderfreudigen Roboter Claptrap (Jack Black).

Da Roth die Spiele aber lieber adaptieren wollte, statt sie nachzuahmen, suchte er auch nach absurden Erklärungen für Dinge, die in den Spielen keine Rolle einnehmen. Dazu etwa Claptraps außergewöhnliche Macht der Unsterblichkeit. Im Gespräch mit Gearbox CEO Randy Pitchfork fragte Eli dann, was mit den ganzen Kugeln passiert, die Spielerinnen und Spieler auf den kleinen Roboter abfeuern. Woraufhin dieser erwiderte: Keine Ahnung.

In der Realität wäre er voller Blei und könnte sich dann nicht mehr bewegen. Also haben wir überlegt, wie er, ihr wisst schon, sich verändert. [...] Also habe ich gesagt, dass ich gerne eine Szene hätte, wo sie aus der Schusslinie müssen. Aber plötzlich sagt Claptrap 'wartet, wartet!'. Und dann scheißt er die Kugeln aus. Und dann wird Cate Blanchett und im Grunde der ganze Film von diesem Roboter gekapert, um aufs Klo zu gehen. Wie ein Kind, wenn seine Familie gerade loswill. [...] Über diese Absurdität haben wir sehr gelacht. Er [Randy Pitchfork] hat gesagt, dass es das ist. Du schaffst das. Ich durfte Sachen aus den Spielen nehmen, und mir die nächste, logische, absurde Entwicklung ausdenken.

Genauso unterhaltsam wie Randy Pitchfork und Eli Roth fanden die Zuschauer und Kritiker diese Vorgehensweise dann aber wohl nicht. In den Kritiken wird Borderlands als komplettes Desaster und gar als unerträglich bezeichnet. Es gibt aber auch Stimmen, die den hohen Detailgrad loben und anmerken, dass Fans der Spiele das Universum sicherlich wiedererkennen.

In den US-amerikanischen Kinos läuft Borderlands bereits seit dem 9. August, in Deutschland könnt ihr euch den Film ab dem 22. August ansehen. Wir werden euch natürlich ebenfalls davon berichten, ob sich der Kinobesuch für den Borderlands-Film lohnt. Haltet also die Augen nach unserer Kritik offen, bevor ihr euch ein Ticket zieht.

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