Borderlands 2 im Test - Die spielgewordene Coolness

Borderlands 2 im PC-Test: Unsere Erwartungen wurden erfüllt, wenn nicht übertroffen: Borderlands 2 entpuppt sich als Spaß-Shooter allererster Güte. Entwickler Gearbox hat an den richtigen Schrauben gedreht.

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Die leere, weite Wüste. Ein Zug fährt durch die Einöde, an Bord die Helden von Borderlands 2: Axton, Maya, Zer0 und Salvador. Aus dem Nichts tauchen Roboter auf dem Waggon auf, die das Viererpack angreifen.

Völlig abgebrüht erledigen die vier alle Angreifer, während die Landschaft an dem Gemetzel unbeeindruckt vorbeirast. Das alles zum lässigen Sound von »Short Change Hero« der Band »The Heavy«. Zum Schluss noch die obligatorische, lächerlich große Explosion, das Intro zu Borderlands 2endet. Und entlässt uns in eine Welt, eine Geschichte, in ein Spiel, das genau wie das Intro lässig, cool, abgebrüht und herrlich selbstironisch daher kommt.

Im Humor und der schrägen Atmosphäre liegen sicherlich die größten Stärken von Borderlands 2. Wer damit allerdings nichts anfangen kann, wird mit dem Titel möglicherweise nicht so viel Spaß haben wie wir, denn das gesamte Werk, sämtliche Aufgaben, Dialoge, Charaktere, Waffen und so weitersetzen auf diesen ganz speziellen Humor.

Doch dazu später mehr. Erst einmal klären wir, was Borderlands 2 eigentlich für ein Spiel ist. Denn auch wenn auf Screenshots und Videos alles nach einem klassischen Ego-Shooter aussieht, stimmt das nur zur Hälfte. Borderlands 2 ist, wie sein Vorgänger, ein Hybrid aus Ego-Shooter und Action-Rollenspiel.

Will heißen: Zwar schießen wir uns in der Ego-Perspektive durch die Gegnerhorden, dahinter verbirgt sich aber etwas wie Diabloaus einer ungewöhnlichen Perspektive. Und mit fetten, futuristischen Schusswaffen. Es zählen also nicht nur unsere Künste an Maus und Tastatur beziehungsweise dem Gamepad, sondern in fast noch größerem Maße auch unser Charakterlevel, das der Gegner und unsere gewählten Talente.

Steam-Pflicht
Borderlands 2 muss über die Vertriebsplattform Steam aktiviert werden. Dafür ist eine Internetverbindung nötig. Nach der Aktivierung kann Steam aber auch im Offline-Modus gestartet werden. Ein Wiederverkauf entfällt.

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Klassenwahl

Jeder der vier spielbaren Charaktere repräsentiert eine Klasse, und jede Klasse verfügt über einen eigenen, dreigeteilten Fähigkeitenbaum. Axton ist der Commando, und der Supporter der Truppe. Je nachdem, wie wir seine Fähigkeitspunkte ausgeben, von denen wir pro Level einen bekommen, kann er entweder eine Menge Schaden einstecken, jede Menge Schaden verursachen oder seinen Geschützturm verstärken. Per Tastendruck wirft er seinen Geschützturm auf den Boden, der dann für eine kurze Zeit Gegner selbstständig unter Beschuss nimmt.

Die vier Kammerjäger Jeder spielbare Charakter besitzt eine eigene Hintergrundgeschichte, die wir im Spiel erfahren können.

Axton Axton, der Commando, wollte eigentlich beim Militär Karriere machen. Sein Hang zum Halsbrecherischen wurde ihm aber zum Verhängnis, weßhalb er den jetzt auf Pandora auslebt.

Maya Maya wurde wegen ihrer Sirenen-Fähigkeiten auf ihrem Heimatplaneten als Göttin verehrt. Sie ist auf Pandora, um mehr über ihr Erbe als Sirene herauszufinden.

Salvador Salvador wurde auf Pandora geboren – kein Wunder, dass er zu einem brutalen Gunzerker herangewachsen ist. Seine Interessen: Leute hochjagen, bezahlt werden, auf Zeug schießen.

Zer0 Über Zer0 ist nichts weiter bekannt. Der Name rührt daher, dass er eine Null auf seinen Helm projiziert, wenn er einen Gegner erledigt.

Salvador, der »Gunzerker«, feuert dank seiner Spezialfähigkeit für kurze Zeit zwei Waffen gleichzeitig ab und regeneriert in diesem Modus Lebenspunkte und Munition.

Maya ist die »Sirene« der Truppe. Von diesen, durch Alientechnologie veränderten Frauen gibt es in der Welt von Borderlands bloß sechs Stück. Jede Sirene verfügt über übernatürliche Fähigkeiten. Maya kann ihre Feinde im Gefecht per »Phaselock«-Fähigkeit für kurze Zeit bewegungsunfähig machen. Über ihren Fähigkeitenbaum lassen sich noch Modifikationen freischalten, sodass Phaselock Elementarschaden verursacht oder mehrere Gegner auf einmal trifft.

Zer0 schließlich ist…tja, das weiß keiner so ganz genau. Auf jeden Fall ist er ein sehr begabter, lyrisch bewanderter Assassine, der gerne in Haikus spricht. Ihn können wir zum reinen Scharfschützen mit hohem »Crit-Schaden« ausbilden, ihn zur Nahkampfmaschine machen oder, wie wir es im Test getan haben, ihn als Allrounder spielen. Es funktioniert erstaunlich gut, Scharfschützengewehre und Nahkampfattacken unter einen Hut zu bringen.

Dazu sollte aber gesagt werden, dass Assassine und Scharfschütze in Borderlands 2 eigentlich nicht existiert. Weder können wir uns ungesehen an Feinde heranschleichen, noch ist an vielen Stellen der Platz vorhanden, um über weite Distanzen zu schießen. Zer0s Spezialfähigkeit nennt sich »Täuschung«. Ein holografisches Abbild von ihm lenkt Gegner ab, während wir uns klammheimlich aus dem Staub machen. Insgesamt hat Gearbox die neuen Heldenklassen im Vergleich zum Vorgänger eleganter und für den Spieler befriedigender angelegt.

Der Koop-Modus
Borderlands 2 ist stark auf seinen Koop-Modus ausgelegt. Der unterscheidet sich nicht vom Einzelspieler, wir rennen bloß mit bis zu vier Spielern durch Pandora und erledigen sämtliche Aufgaben, auch die Story-Missionen, gemeinsam. Das ist nicht nur deshalb spaßiger als alleine, weil’s mit Freunden grundsätzlich besser ist, in Borderlands 2 profitiert man auf mehrere Arten vom gemeinsamen Spielen.

Zum einen werden die Gegner härter, und lassen auch bessere Beute fallen. Zum anderen ergänzen sich die Fähigkeiten der vier Charakterklassen sehr gut. Axton spielt mit seinem Turm den Supporter, Maya hält Feindeshorden mit ihrer Stun-Fähigkeit unter Kontrolle und Salvador und Zer0 hauen ordentlich drauf. Beute wie Geld oder Munition wird zwischen den Gruppenmitgliedern aufgeteilt, Waffen bekommt allerdings derjenige, der sie sich zuerst schnappt. Eine einfach zu bedienende Oberfläche ermöglicht aber das Hin- und Hertauschen von Gegenständen.

Klasse Knarren

Pro Klasse gibt es also bloß eine Spezialfähigkeit. Unser Zielvermögen spielt demnach immer noch eine wichtige Rolle, fast noch wichtiger ist aber die Waffe, mit der wir zielen. Denn wie aus Diablo oder anderen Genrevertretern bekannt, besitzt jede Wumme eine Palette von Grundwerten wie Schaden, Präzision und Nachladegeschwindigkeit.

Mit der richtigen Bewaffnung sind Gegner mit besonderen Eigenschaften deutlich einfacher zu besiegen. Mit der richtigen Bewaffnung sind Gegner mit besonderen Eigenschaften deutlich einfacher zu besiegen.

Seltene Waffen verfügen zusätzlich über spezielle Eigenschaften. Das kann einfach bedeuten, dass die Knarre Feuerschaden verursacht oder unsere Feinde mit Säure überzieht. Jeder Waffenhersteller versieht seine Produkte obendrein mit einer Besonderheit. Dahl-Waffen etwa lassen immer einen Feuerstoß los, wenn wir sie über Kimme und Korn abfeuern, Maliwan stellt Gerät mit besonders hohem Elementarschaden her.

Unterschiedliche Granatentypen finden wir auch. Weil sowohl Waffen als auch Granaten zufällig generiert werden, entstehen die abgefahrensten Kombinationen. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Granate, die erst eine Singularität erzeugt, also alle Gegner in einem Bereich anzieht, und dann in einer Säurewolke explodiert? Oder einer, die in mehrere zielsuchende Teile zerspringt und uns gleichzeitig heilt?

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