Builders of Egypt will in die Fußstapfen eines der besten Aufbauspiele aller Zeiten treten - und dafür wirds höchste Zeit! Das altehrwürdige Pharao von 1999 ist schließlich schon über 20 Jahre alt, und bis heute gabs nie einen wirklich ähnlich großartigen Nachfolger.
Aber jetzt weckt Builders of Egypt auf Steam neue Hoffnung: Das Spiel ist eine offensichtliche Hommage an den Klassiker. Zwar hat es noch keinen Release-Termin, aber es gibt schon einen kostenlosen Prolog auf Steam zu spielen. Und den haben wir uns mal angeschaut um zu sehen, ob da tatsächlich ein möglicher Pharao-Erbe auf uns zukommt. Falls euch Pharao noch nichts sagt empfehlen wir euch unser Ranking der 10 besten PC-Aufbauspiele, in dem der legendäre Citybuilder auf Platz 4 landete.
Was ist die besondere Bedeutung von Builders of Egypt?
Denn Builders of Egypt hat sich einiges vorgenommen: Pharao und seine Konsorten Caesar 3 und Zeus, die Städtebauer von Impressions Games, waren ihrerzeit so gut, dass sie allein ein ganz eigenes Untergenre der Aufbaustrategie bildeten. Blöderweise musste Impressions schon 2004 schließen, und seitdem lag diese Art der Städtebauspiele mit ein paar Ausnahmen brach.
Eine Impressions-Mitarbeiter gründeten danach zwar Tilted Mill und machten noch Caesar 4 und Kinder des Nils, aber den alten Ruhm konnten die nie so ganz einfangen. Und überhaupt ist das auch schon wieder über 10 Jahre her!
Das nächste Tilted-Mill-Spiel sollte Medieval Mayor heißen, aber dessen Website wurde 2013 das letzte Mal aktualisiert. Das größte Vermächtnis von Impressions ist daher wohl eine ganz andere Reihe: Stronghold.
Auch dessen Erfinder Simon Bradbury arbeitete vorher bei Impressions. Aber Stronghold ist bekanntlich auch nicht mehr das, was es mal war. So gesehen ist die Aufgabe von Builders of Egypt vielleicht sogar doch recht einfach: Gibt ja gar keinen anderen Impressions-Erben mehr, den es noch vom Thron stoßen müsste. Auch wenn Stronghold gerade wieder von der Rückkehr zu alter Stärke träumt, wie Simon im Podcast einem skeptischen Maurice erklärt:
Was unterscheidet Builder of Egypt von anderen Aufbauspielen?
Aber genug der langen Vorgeschichte, schauen wir uns das Ding endlich mal näher an! Das Komplettpaket soll am Ende gleich mehrere Kampagnen bieten, davon ist Builders of Egypt allerdings noch weit entfernt. Der Prolog besteht lediglich aus einer Mission, die uns maximal zwei bis drei Stunden beschäftigt. Aber ab der ersten Sekunde wird klar: Builders of Egypt ist wirklich sehr stark an Pharao angelehnt, was auch beim Blick auf die Screenshots sofort ins Auge fällt!
Builders Of Egypt - Screenshots ansehen
Den Grundstein für unsere Stadt legen wir, indem wir die ersten Straßen ziehen und Häuser für die Siedler anlegen. Das sind zunächst nur primitive Hütten, aber indem wir stetig wachsende Bedürfnisse erfüllen, werten wir sie immer weiter auf. Zunächst ist das Zugang zu Wasser, wofür wir einfach einen Brunnen bauen müssen.
Danach muss Nahrung her, und auch die funktioniert wie früher bei Impressions und anders als etwa bei Anno. Es reicht nicht, nur Produktionsgebäude wie eine Fischerei zu bauen und das Essen irgendwo in der Stadt einzulagern. Die Nahrung will auch verteilt werden, und dafür wird sie erst zum Kornspeicher und dann zum Markt gekarrt. Der verteilt sie dann an umliegende Häuser.
Wenn unsere Siedlung wächst, müssen wir also nicht nur genügend Produktionsbetriebe nachliefern, sondern außerdem mit einem ausgeklügelten Transportsystem sicherstellen, dass auch alle Wohnhäuser versorgt werden. Im Prolog ist das noch recht simpel, weil es nur zwei Nahrungstypen und drei Häuserstufen gibt und unsere Stadt noch nicht allzu groß wird. Später könnte das aber deutlich komplexer werden.
So komplex wie Anno 1800? Das bleibt abzuwarten. Wer beim Aufbau-Platzhirsch bleiben und das Maximum aus dem neuen DLC Paläste der Macht herausholen will, findet alles dazu in unserem großen Plus-Guide:
Was ist der größte Spannungsfaktor?
Wie es sich für ein Aufbauspiel im alten Ägypten gehört, spielt bei der Nahrungsversorgung natürlich der Nil eine wichtige Rolle. Sowohl Fischereien als auch Farmen können ausschließlich am Fluss gebaut werden. Nur in Ufernähe erstreckt sich fruchtbares Grasland, der Rest der Karte ist karge Wüste. Das macht auch die Versorgung mit dem Grundbedürfnis Wasser schwierig, weil selbst simple Brunnen nur in der Nähe des Nils errichtet werden können.
Zu allem Überfluss tritt der Fluss regelmäßig über die Ufer und überflutet das Ackerland. Derweil stoppt die Produktion. Wenn wir also keinen Nahrungs-Überschuss eingelagert haben, kriegen unsere Bürger eine Weile nix mehr zu beißen und Häuser fallen gar auf eine niedrigere Stufe zurück. Jüngere Aufbauspiel-Fans mag das an die Survival-Elemente von modernen Genre-Vertretern wie Frostpunk, Banished, Northgard oder Endzone erinnern – aber erfunden haben dieses System tatsächlich die Impressions-Citybuilder, also vor über 20 Jahren.
Wo ist Builders of Egypt komplexer als Anno?
Nilüberflutungen sind doppelt gefährlich, weil uns zurückgestufte Häuser Arbeitskraft kostet, und wir wiederum Arbeiter benötigen, um die Produktionsgebäude am Laufen zu halten. Jedes Wohngebäude stellt Arbeitskräfte basierend auf seiner Stufe zur Verfügung und jede Produktionsstätte braucht eine bestimmte Zahl davon, um mit maximaler Effizienz zu funktionieren.
Die Arbeiter werden aber anders als etwa in Anno 1800 keine unbegrenzt langen Reisen auf sich nehmen, ihr Arbeitsplatz muss tatsächlich in Reichweite ihres Wohnorts liegen. Im Prolog erweist sich das allerdings noch als eher nebensächlich, denn auch hierfür werden die Siedlungen einfach nicht groß genug. Spätere Missionen dürften aber erfordern, teils eigene Arbeitersiedlungen für bestimmte Produktionsketten anzulegen. Die werden dann aufgrund ihrer Distanz zum Nil auch schlechter versorgt sein als die reichen Häuser am Flussrand - ein schön organischer Weg, realistische Städte zu erschaffen.
Die einzige Produktionskette im Prolog ist allerdings noch recht simpel: Wir fördern Lehm und produzieren daraus Ziegel und Töpferware. Die Ziegel erfordern dazu noch zusätzlich Stroh aus den Farmen am Flussrand.
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