Die Luft flirrt vor Hitze und die Sonne brennt auf die Hütten unserer fleißigen Handwerker, die trotz allem wahre Wunder vollbringen – wahre Weltwunder. Denn im Aufbau-Strategiespiel Builders of Egypt errichten wir nicht nur florierende Städte im Alten Ägypten.
Wir schicken uns auch an, große Pyramiden zu erschaffen – die auch Tausende Jahre später noch für Staunen sorgen. Ein gewagtes Ziel, nicht nur, was die Rahmenhandlung des Spiels angeht. Denn das Entwicklerstudio Strategy Labs, hinter dem der polnische Solo-Entwickler Jacek Turek steht, will Aufbau-Strategie aus der Vergangenheit aufleben lassen.
Builders of Egypt steht unverkennbar in der Tradition von Pharao oder Zeus. Und in einem ersten Gameplay-Video frohlockte Maurice bereits, dass das Spiel eine neue Aufbau-Hoffnung sein könnte.
Das war bereits im Jahr 2020! Seitdem ist viel Wasser den Nil heruntergeflossen. Und nach wie vor warten Aufbau-Fans auf das Spiel. Doch nicht mehr lange. Denn im Januar 2025 soll Builders of Egypt endlich erscheinen. Grund genug für uns, die kostenlose Demo des Spiels während des Steam Next Festes auszuprobieren. Doch bis zum Release haben die Entwickler noch viel Arbeit vor sich.
Builders of Egypt kostenlos auf Steam testenDas haben wir gespielt
In der kostenlosen Demo erleben wir insgesamt vier Missionen mit den beiden Pharaonen Aha und Djer. Sie dienen vor allem dazu, die Grundlagen des Spiels, wie das Wirtschaftssystem und die Handelsrouten kennenzulernen. Wir dürfen aber nicht nur eine kleine Siedlung hochziehen, sondern sogar ein erstes Monument errichten.
Was ist Builders of Egypt?
Aufbau-Veteranen finden sich in Builders of Egypt schnell zurecht. Genretypisch errichten wir Wohnhäuser und befriedigen die Bedürfnisse unserer Einwohner. Die fordern etwa Zugang zu einem Frischwasserbrunnen oder kulturelle und religiöse Einrichtungen. Außerdem sollte die Umgebung durch Gärten oder Statuen attraktiv gestaltet werden.
Werden die Anforderungen erfüllt, steigt das Haus um eine Stufe auf und beherbergt fortan mehr Menschen. Allerdings stellen die Bewohner nun neue Ansprüche – denen wir wiederum gerecht werden müssen.
Hin und wieder wenden sich Einwohner mit kleinen Aufträgen an uns. So sollen wir etwa eine verschollene Ehefrau oder einen verschollenen Ehemann wiederfinden. Die treiben sich irgendwo in der Stadt herum und sind blau umrandet. Wenn wir sie gefunden und angeklickt haben, ist der Auftrag erfüllt.
Zudem errichten wir einen Wirtschaftskreislauf, in dem wir Nahrungsmittel und Waren produzieren. Zum einen, um die eigene Bevölkerung zu versorgen. Zum anderen, um damit zu handeln. Letzteres ist immens wichtig, weil wir nur über den Handel mit anderen Städten an die unverzichtbaren Brote kommen.
Die dienen im Spiel als Zahlungsmittel und werden auch für den Bau von Gebäuden benötigt. Unsere Stadt kann sich also nicht komplett selbst versorgen.
Was gefällt uns?
Builders of Egypt erinnert stark an seine geistigen Vorgänger Pharao und Zeus – sei es nun in Bezug auf Mechaniken oder Gebäude. Wir errichten eine organische Stadt, die nicht nur aus Wohnhäusern besteht und stets ein empfindliches Gleichgewicht aufrechterhalten muss.
Architekturbüros sorgen dafür, dass unsere Gebäude nicht einstürzen. In Lagerhäusern legen wir Warenvorräte an. Und wenn wir nicht genügend Arbeitskräfte haben, dann arbeiten unsere Betriebe nicht mit voller Kraft. Auf der anderen Seite erleiden wir Nachteile, wenn die Arbeitslosigkeit in unserer Stadt zu hoch ist.
Immer wieder müssen wir tüfteln, wie wir ein neues Wohngebiet effizient mit funktionalen Gebäuden, etwa dem Architekturbüro, einem Frischwasserbrunnen oder einem Basar, versorgen können. Das alles bereitet viel Freude und funktioniert in der Demo schon gut.
Was ist noch offen?
Was dem Spiel definitiv noch fehlt, ist Atmosphäre. Bei Zeus habe ich etwa gerne an meiner Stadt getüftelt, weil sie voller Leben war. Überall liefen Einwohner durch die Stadt, die ihrem Tagwerk nachgingen. In Builders of Egypt müssen wir schon sehr nah heranzoomen - erst dann werden selbst auf den höchsten Grafikeinstellungen die Untertanen nach und nach sichtbar.
Zudem laufen die Missionen noch sehr gleichförmig ab und bieten wenig Abwechslung. In den spielbaren Szenarien geht es vor allem darum, eine vorgegebene Menge an Materialien zu produzieren oder eine bestimmte Zufriedenheitsstufe bei der Bevölkerung zu erreichen.
Die Aufträge, die mir von den Bewohnern erteilt werden, wirken dagegen wie ihr eigenes Wimmelbildspiel. Denn bislang geht es vor allem darum, bestimmte Personen in der Stadt zu finden. Das artet oft zu ermüdenden Suchaktionen aus, die von der eigentlichen Mission viel zu lange ablenken.
Wir bekommen zwar eine kleine Belohnung für den Abschluss, wirklich weiter bringen uns die Aufträge bei der Entwicklung der Stadt aber nicht. Vergleichbare Missionen gab es einst auch bei Anno 1404 – und auch sie gehörten nicht zu den Höhepunkten des sonst großartigen Aufbauspiels.
Builders of Egypt bringt eine große Hypothek mit sich: Es will eine Lücke füllen, die gute alte Aufbau-Strategiespiele wie Pharao oder Zeus vor 20 Jahren hinterlassen haben. Viel Nostalgie ist mit den Titeln verbunden und dementsprechend hoch sind die Erwartungen.
Die Demo macht bereits einen guten Eindruck – aber bislang fehlt eben das gewisse Etwas wie die wuselige Atmosphäre oder abwechslungsreiche Aufgaben. So ganz ist der Funke bei uns deshalb noch nicht übergesprungen.
Bleibt abzuwarten, ob Builders of Egypt in der Kampagne oder einem Endlosszenario zu überzeugen weiß. In ein paar Monaten, zum geplanten Release im Januar 2025, wissen wir dann hoffentlich mehr.
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