Seite 3: Shooter-Experten Bungie - Mit Halo und Destiny zur Weltherrschaft

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Geburtswehen

Eine PC-Version von Destiny wird trotz vieler Andeutungen und Spekulationen nie erscheinen, der Ego-Shooter bleibt ein Konsolen-Exklusivtitel und wird parallel für PlayStation 4, Xbox One und die Vorgängerkonsolen PlayStation 3 sowie Xbox 360 veröffentlicht.

Destinys Entwicklung entpuppt sich als schwere Geburt, vor allem die Story bereitet Bungie Kopfzerbrechen. Am Ende wird der bereits ausgearbeitete Plot wenige Monate vor Fertigstellung komplett über Bord geworfen und durch eine von vielen Spielern zu Recht als »generisch« krisierte Ersatz-Geschichte ersetzt, die nicht so recht zu den bereits abgeschlossenen Sprachaufnahmen passt.

Das Science-Fiction-Design der sogenannten Guardians beflügelt die Fantasie vieler Spieler - aber die Story wird diesen Erwartungen nicht gerecht. Das Science-Fiction-Design der sogenannten Guardians beflügelt die Fantasie vieler Spieler - aber die Story wird diesen Erwartungen nicht gerecht.

Doch Destiny hat zum Launch am 9. September 2014 noch andere, weitaus größere Probleme. Es wird Monate dauern, bis Bungie auf die Kritik an Balancing und Endgame eingeht, auch weil die verwendete Grafik-Engine keine spontanten Änderungen erlaubt. Gleichzeitig macht Bungie eine Vereinbarung mit Activision Blizzard zu schaffen, die das Studio dazu verpflichtet, jedes Jahr einen neuen Destiny-Teil auszuliefern.

Bungie veröffentlicht keine vollwertigen Nachfolger, dafür ist schlicht nicht genug Zeit, stattdessen legt man (meist überteuerte) DLCs und Add-ons nach. Erst mit The Taken King (dt.: König der Besessenen) im September 2015 schafft es Bungie, die Destiny-Fans gnädig zu stimmen und die meisten Kritikpunkte am Spiel auszuräumen. Es ist nur eine kurze Atempause, denn zu diesem Zeitpunkt pocht Activision Blizzard bereits auf den offiziellen Nachfolger, der 2017 dann auch erscheint: Destiny 2.

Endlich: Destiny 2 steuert sich am PC mit Maus und Tastatur wie ein Traum. Endlich: Destiny 2 steuert sich am PC mit Maus und Tastatur wie ein Traum.

Beim Nachfolger geschlampt

Die Zeichen stehen günstig für Destiny 2: Bungie hat bei Teil 1 wertvolle Erfahrung in Sachen Server-Technik und Post-Release-Content gesammelt, außerdem erzählte König der Besessenen erstmals eine Story, die sich dem aus dem Spiel ausgelagerten Lore um bedeutungsschwangere Begriffe wie »Der Reisende« und »Das Licht« als würdig erwies und nicht wie komplettes Kauderwelsch wirkte.

Doch die Fehler der Vergangenheit wiederholen sich: Als Destiny 2 erscheint (im Gegensatz zum Vorgänger auch endlich für den PC!), bemängeln Kritiker fehlende (Endgame-)Inhalte und die Update-Politik von Bungie sorgt für viel Stress. Abzock-Vorwürfe in Verbindung mit Mikrotransaktionen und DLCs nagen am Image der Firma. Es scheint so, als hätte Bungie nichts aus der Arbeit am Vorgänger gelernt.

Mit dem Forsaken-DLC setzt Bungie verstärkt auf Story, zieht sich aber durch die Preisgestaltung den Unmut vieler Fans zu. Mit dem Forsaken-DLC setzt Bungie verstärkt auf Story, zieht sich aber durch die Preisgestaltung den Unmut vieler Fans zu.

Entgegen aller Befürchtungen reißt Bungie das Ruder abermals herum: Obwohl sich im Internet viel Häme und Spott über die neue Serie ergießt, bessert Bungie emsig nach, liefert Raids, Strikes und andere Inhalte nach, schraubt beharrlich an der Balance, veröffentlicht neue Waffen. Mit Forsaken erscheint ein viel beachtetes Add-on, das die Story auf interessante Weise fortführt.

Der Motivationsspirale des Loot-Shooters mit der Suche nach immer besserer Ausrüstung durch Hunderte Stunden »Grind« verfallen Millionen Spieler, in Foren und auf Twitter erreicht Destiny als Marke eine ähnliche Popularität wie zuvor Halo. Nicht umsonst zählt Destiny 2 für uns zu den besten Ego-Shootern:

Die besten Shooter am PC - Destiny 2 ist dabei

Expansion nach Osten?
Fragen zur Unabhängigkeit von Bungie kamen im Juni 2018 auf. Da verkündete die Firma, das der chinesische Technologiekonzern NetEase 100 Millionen US-Dollar in Bungie investiert habe. Für die Summe erhielt NetEase einen Sitz im Vorstand, außerdem sollen die Millionen für ein neues Bungie-Spiel verwendet werden - mutmaßlich eines, das speziell den chinesischen oder asiatischen Markt ins Visier nimmt.

Die Zukunft von Bungie

Anfang 2019 dann die Sensationsmeldung: Destiny wird künftig nicht mehr von Activision Blizzard vertrieben. Bungie steigt vorzeitig aus dem Zehn-Jahres-Deal mit dem Publisher aus und behält dank weiser Voraussicht alle Rechte an der Destiny-Marke.

Die Fans jubeln, die Firmenführung wird von Branchenkennern beglückwünscht und auch die Bungie-Mitarbeiter freuen sich dem ersten Vernehmen nach. Einmal mehr, so offenbar die Wahrnehmung beim Traditionsentwickler, ist man dem Würgegriff eines finanzstarken, aber die Freiheit des Studios beschneidenden Publishers entkommen.

Was bringt die Zukunft für Bungie und Destiny 2? Eines ist sicher: Von hochfliegenden Plänen werden sich die Shooter-Spezialisten vorerst nicht verabschieden, dafür ist Bungies Selbstbewusstsein nach der Entwicklung zwei weltweit bekannter Marken viel zu groß. Was das für Auswirkungen auf ein mögliches Destiny 3 oder gar eine gänzlich neue Serie hat?

Die Antwort kennt wohl nur der Reisende, das mystische Maschinenwesen, das den Guardians ihre übermenschlichen Fähigkeiten verleiht. Und der, das wissen alle Destiny-Spieler, zeichnet sich vor allem durch eines aus: sein Schweigen.

Alles zur Trennung:Bungie und Activision machen Schluss, was bedeutet das für Destiny 2?

Kann man Destiny 2 noch retten? - Destiny-Experte: Mit dem neuen Addon jedenfalls nicht - GameStar TV Video starten PLUS 22:43 Kann man Destiny 2 noch retten? - Destiny-Experte: Mit dem neuen Addon jedenfalls nicht - GameStar TV

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