Viel muss CoD MW3 gar nicht tun. Ich muss nur die Bilder von Highrise, Afghan, Favela oder Terminal in der neuen Grafik-Engine sehen und schon schlägt mein Shooter-Herz ein Stückchen höher.
Sofort werden Erinnerungen an die gute alte Zeit von Modern Warfare 2 von 2009 wach. Eine Zeit, in der die CoD-Welt noch vermeintlich in Ordnung war.
14 Jahre später kehren die legendären Schauplätze zurück, auf denen ich während meiner Studienzeit hunderte von Stunden verbracht habe – nur eben in richtig guter Grafik. Das wirkt. Und ich bin mit dieser Meinung nicht allein. Im sonst so skeptischen GameStar-Kommentarbereich fallen neuerdings Sätze wie:
Na toll, bis grade eben wollte ich mir das neue CoD auf gar keinen Fall holen. Jetzt hab ich schon echt Lust, die alten MW2 Zeiten wieder ein wenig aufleben zu lassen!
Oder
Jetzt wo ich die Bilder sehe, bin ich wieder 18 und hab Bock, mit meinen Jungs im Matchmaking der Hölle festzustecken.
Ja, MW3 versteht es prächtig, auf die Nostalgie-Tube zu drücken und die alten Hasen von früher wieder an Bord zu holen.
Man verspricht uns die Rückkehr von legendären Maps, schnelles Movement wie früher, die klassische Minimap (auf der Feinde beim Schießen als rote Punkte angezeigt werden), der fantastische War Mode aus CoD WW2 kehrt zurück und im gigantischen Arsenal landen wieder heiß ersehnte Knarren, wie die ACR oder die Uzi, die ihr hier sehen könnt:
MW3 ist eine Reise in die Vergangenheit, ein Lobgesang an die »gute alte Zeit«, so abgedroschen das auch klingen mag. Hardcore-Fans von früher jubeln. Natürlich ist all das Kalkül, ein abgekartetes Spiel mit unseren Gefühlen. Und dieses Spiel kann gefährlich werden!
Die großen Fragen von CoD MW3
Sorgen machen mir zum Beispiel genau die Maps, derentwegen ich ja eigentlich so aus dem Häuschen bin. Was, wenn sich die Klassiker von damals mit heutigen Movement-Mechaniken plötzlich schlecht spielen? Immerhin gab es damals etwa kaum Kletter-Optionen.
2023 werden wir Bereiche erklimmen, die vorher so nicht zugänglich waren. Was macht das mit der Balance? Aber auch das Spawn-System funktionierte früher ganz anders. Was sind Neuauflagen von Highrise oder Terminal wert, wenn ich ständig Gegnern direkt vor die Flinte gestellt werde – wie es bis heute noch viel zu häufig in Modern Warfare von 2019 und MW2 passiert?
Aber auch an anderen Stellen wird sich die Frage stellen, ob die modernen Mechaniken der jüngeren CoD-Geschichte und ein Comeback des klassischen Spielgefühls von damals ein harmonisches Ganzes ergeben können.
Wird die erhöhte Geschwindigkeit zusammen mit dem flotten Taktik-Sprint nicht viel zu hektisch? Funktioniert das Layout von 14 Jahre alten Karten überhaupt mit den Waffen-Mechaniken von heute? Oder liegen am Ende alle nur mit der Sniper auf irgendeinem Dach?
Kann der Kunstgriff gelingen?
Die Fragen, die MW3 mit seinem Nostalgie-Kurs aufwirft, sind keine einfachen. Sollten die Entwickler zum Release keine guten Antworten abliefern können, dann wird das nächste CoD lediglich eine kleine Bubble von Veteranen und Hardcore-Fans abholen.
Call of Duty: Modern Warfare 3 - Die Remaster-Maps 2023 ansehen
Dann bliebe mit Fans, die zum Beispiel erst seit dem MW-Comeback von 2019 und Warzone dabei sind, eine gewaltige (wenn nicht sogar die wichtigste) Zielgruppe zurück. CoD will in der Zeit zurückreisen, ohne Rückschritte zu machen.
Letztlich steht Modern Warfare 3 also vor gleich zwei Herausforderungen: Es darf nicht wirken, wie ein mit Recycling-Content vollgestopftes MW2-Addon zum Vollpreis. Und es muss das, was Oldschool-Fans wie ich damals an CoD geliebt haben, stabil ins Jahr 2023 transportieren.
Ich für meinen Teil bin sehr gespannt, wie dieser Kunstgriff gelingen soll. Und ihr? Schreibt mir eure Hoffnungen und Befürchtungen zum neuen Call of Duty gern hier drunter in die Kommentare!
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