Auf der CES 2025 in Las Vegas war wie immer viel los. Pressevertreter aus aller Welt haben sich versammelt, um sich über die neusten technischen Errungenschaften und Produkte zu informieren.
Unsere neun persönlichen Highlights
Selbstverständlich hat sich auch das GameStar-Tech-Team nicht lumpen lassen und die Augen nach den spannendsten neuen Trends offengehalten. Erfahrt hier unsere neun Top-Highlights.
Ein neuer Handheld mit SteamOS – aber nicht von Valve
Linh: Der Lenovo Legion Go S »Powered by SteamOS« ist mein persönliches Highlight der CES 2025. Nicht nur, weil der neue Gaming-Handheld mit ordentlicher Hardware ausgestattet ist, sondern vor allem, weil auf ihm SteamOS vorinstalliert ist – also dem Betriebssystem, das wir vom Steam Deck kennen.
SteamOS liefert im Gegensatz zu Windows 11, das auf vielen anderen PC-Handhelds installiert ist, eine Bedienung, die an Konsolen erinnert. Mit diesem Release wurde die Tür für weitere Handhelds mit dem Valve-Betriebssystem geöffnet. Und wer weiß? Vielleicht kommen bald sogar erste Konsolen mit dem Label »Powered by SteamOS«?
Wenn ihr mehr über den Lenovo Legion Go S erfahren wollt, dann schaut gerne in diesen Artikel:
Spielend Gitarre lernen: Diese E-Gitarre
ist perfekt für Musik-Noobs wie mich
Nele: Seid ihr auch welche dieser Menschen, die bei ihren 1.000 Hobbys nicht auch noch Elan zum Erlernen eines Instrumentes haben? Ich zumindest bin so jemand. Eine einfache Gleichung ergibt mir, dass es schwierig ist, mal eben so nebenher Notenlehre und Co. zu meistern, wenn ich an einem Wochenende 14 Stunden Dragon Age und dann auch noch vier Stunden Bokura oder It Takes Two mit Linh spiele.
Ich habe als Teenie eine Weile lang Schlagzeug gespielt und rund mein halbes Leben später auch kurzzeitig versucht, eine Virtuosin an der Mittelalterlichen Sackpfeife zu werden. Aber wisst ihr was? Es ist verdammt mühselig von Null auf X ein Instrument zu erlernen.
Die LiberLive C1 soll das Musizieren auf einer Gitarre auch für Noobs wie ich es bin, leichter machen. Man muss sich weniger mit Griffarten und anderen Praktiken beschäftigen. Eine App unterstützt uns dabei. Rein theoretisch benötigen wir keinerlei Vorkenntnisse.
Allerdings handelt es sich bei der LiberLive C1 nicht um eine richtige E-Gitarre, sondern vielmehr um einen Controller. Das Gerät hat keine Saiten und funktioniert auch anders. Techradar bezeichnet die LiberLive C1 als Guitar Hero im wirklichen Leben
und ich denke, das trifft es sehr gut. Wie man eine echte Gitarre spielt, lernt man damit nicht.
Die LiberLive C1 gibt es schon seit Ende 2024, sie wurde auf der CES 2025 aber noch einmal neu vorgestellt. Derzeit ist sie für rund 500 US-Dollar erhältlich. Da ich mich aktuell noch mit meinem Riffmaster und Rock Band 4 zufriedengebe, werde ich mir die LiberLive C1 vorerst nicht zulegen. Aber ich behalte sie auf jeden Fall für die Zukunft im Hinterkopf.
Heimliche Panel-Upgrades machen TVs besser
Maxe: Natürlich wurden auf der CES wieder allerhand coole Geräte vorgestellt (ich schiele ja auf einen Xeo Pod), mein persönliches Highlight ist mit dem bloßen Auge allerdings nicht zu erkennen. Panasonic zeigte einen OLED mit neuer Bildschirmtechnologie; Hisense tat das Gleiche mit einem LED.
Im Panasonic Z95B werkelt ein OLED-Panel von LG Display, das mit vier anstatt drei Layern arbeitet. Das verspricht eine höhere Lichtausbeute und ein größeres Farbspektrum. Hinzu kommt eine neue Kühlung, bei der die Ingenieure bei Rennwagen gespickt haben.
Hisense hat gezeigt, was sie TriChroma LED nennen. Anstatt weißen oder blauen Dioden setzen die Chinesen auf optische RGB-Linsen mit Local Dimming, jeweils in Rot, Grün und Blau. Die werden in Zonen angesteuert, ganz ähnlich wie bei Mini-LED. Das bedeutet: höhere Qualität und theoretisch keine Bildfehler durch die Hintergrundbeleuchtung mehr.
Was die Panel-Techniken am Ende wirklich bringen, erfahren wir erst später im Jahr. Ich freue mich allerdings, dass bestehende Technologien immer noch nicht ausgereizt scheinen und TVs sich so Jahr für Jahr verbessern – wenn auch nur wortwörtlich im Kleinen.
Cleveres Notebook-Display: Warum hat das nicht längst jemand gemacht?
Nils: In News bin ich bislang nicht über das neue Notebook-Display von TCL CSOT mit spezieller Technik gestolpert, um das es hier geht. Aber der Kollege Jan Stahnke hat es live Ort auf der CES entdeckt.
Es trägt die Bezeichnung »Elite Oxide«, wobei ich zugegebenermaßen nicht ganz sicher bin, ob damit nur das Display oder das ganze Notebook gemeint ist.
Doch Namen sind bekanntermaßen Schall und Rauch und was zählt, ist auf dem Platz! Hier hat das Display als große Besonderheit eine dynamische Bildwiederholrate zu bieten, die sich auf bis zu ein Hertz reduzieren lässt.
Den Hintergrund kennt ihr bereits von Smartphones mit vergleichbarer Technik: eine erhöhte Akkulaufzeit, die in Notebooks genauso wertvoll sein kann wie bei Handys.
Gut umgesetzt halte ich das für eine sehr gute Idee, die sich gerne schnell bei Laptops durchsetzen darf – auch wenn ich befürchte, dass eine mögliche Entwicklung dorthin eher langsam vonstattengehen wird.
Roborocks neuer Saugroboter kann fast alles – sogar Gegenstände wegräumen!
Mirco: Saug- und Wischroboter sind mittlerweile wie Handys an einem technologischen Limit angelangt. Hier ein bisschen mehr Saugkraft, da eine noch bessere Walze; aber wirklich große Sprünge gibt’s nicht mehr. Roborock hat allerdings auf der CES mit dem Saros Z70 einen Saugroboter mit Greifarm vorgestellt, der Objekte hochheben und sogar an einem beliebigen Ort ablegen können soll. Wie genial ist das? Endlich mal wieder was Neues!
Aktuelle Modelle scheitern an herumliegendem Spielzeug, Kleidung oder Kabeln (Endgegner!) oder sparen diese aus – kommen somit im Zweifel aber nicht an die dreckigen Stellen oder gar nicht erst in den Raum. Der Saros Z70 könnte die Lumpen, die sich mein Sohn vom Körper gesprengt hat, einfach aufsammeln und fein säuberlich neben das Bett legen. Oder seine Bauklötzchen.
Klar, es muss sich erst zeigen, wie schnell und zuverlässig der Grabscher funktioniert. Auf dem Papier beeindruckt mich der Robo dank seiner Specs aber schon jetzt: Das Chassis ist nicht mal 8 Zentimer hoch, er kann Schwellen bis zu 4 Zentimeter überwinden, hat eine Station, die sich um alles kümmert und eine Saugkraft von wahnsinnigen 22.000 Pascal – noch mal gut 15 Prozent mehr als beim aktuellen Spitzenmodell Qrevo Curve. Ich bin gespannt.
Ein aufrollbares Notebook-Display und neue GPUs
Sven: Die CES erlebt im Bereich der Notebooks eine regelrechte Schwemme. Meine Highlights sind schnell aufgezählt. Zum einen wäre da das ThinkBook Plus Gen6 Rollable AI von Lenovo. Es ist zumindest nach meinem Stand das erste serienreife Notebook mit einem aufrollbaren Display. Die Technik, die dahintersteckt, nötigt mir Respekt ab, ich bin gespannt, was die Zukunft bringt und wie lange die Teile halten.
Mein zweites Highlight sind die neuen RTX 50 Laptop-GPUs von Nvidia. Zwar hält sich der Hersteller nach wie vor mit realistischen Benchmarks bedeckt, wir dürfen aber mit Sicherheit mit einem ordentlichen Leistungszuwachs rechnen. Ich kann es kaum erwarten, die ersten Testmuster in die Finger zu bekommen, um meine Eindrücke mit euch zu teilen.
Ein Hingucker fürs Wohnzimmer
Fernando: Dieses Jahr reißt mich nichts vom Hocker und die Neuigkeit, die in mir große Freude auslöst, hat Linh schon erwähnt. Endlich, SteamOS für mehr Handhelds!
Gut, dann wähle ich ein Produkt, bei dem ich definitiv stehen bleiben würde, zumindest auf der Messe und das ist Samsungs neuer The Frame Pro.
Warum? Weil das Teil für mich schon immer ein Hingucker war, aber auch wirklich nur rein optisch. Schließlich sehen die Fotos auf dem Bildschirm schon auf der aktuellen Generation wie gemalt aus.
Unter der Haube verbirgt sich allerdings schnöde Technik (Edge-LED-Display), die den Preis in keiner Weise rechtfertigt. Jetzt verbaut Samsung ein Mini-LED-Display, das bei mir ein oberflächliches »Haben-Wollen-Gefühl« auslöst. Höhere Helligkeit, besserer Farbraum und gleichmäßigere Ausleuchtung des Fernsehers werden mir sicher gefallen (wem nicht?).
Früher oder später möchte ich meinen 12 Jahre alten Full-HD-Fernseher in Rente schicken. Ob es Samsung The Frame Pro wird, hängt vor allem vom Preis ab. Der steht nämlich noch in den Sternen.
Vögel beobachten ohne aufstehen zu müssen
Marinus: Offenbar bin ich jetzt in dem Alter, in dem ich es spannend finde, die Vögel im Garten zu beobachten – zumindest virtuell. Mit dem Fernglas umherstreifen möchte ich nicht. Mein Highlight von der CES 2025 ist deshalb der Birdy Feeder 2 Duo
.
Das Vogelhaus verfügt über drei Kameras, die die hungrigen Piepmatze aus verschiedenen Winkeln ablichten. Doch damit nicht genug: Die Futterstation erkennt und katalogisiert die Vögel sogar über die eigene Birdfy App. Das Vogelhaus wird es in verschiedenen Ausführungen und Designs geben
Daneben bietet der Hersteller auch eine Vogeltränke mit Kamera an, in der sich die gefiederten Freunde beim Planschen und Trinken beobachten lassen. Ein Schnäppchen wird das Vergnügen wohl aber nicht: Birdfy bietet bereits seit einiger Zeit entsprechende Vogelhäuser an. Die Preise starten bei 130 Euro, liegen teils aber bei über 300 Euro.
Ein drolliges Gadget – das mich nachdenklich macht
Uschi: Ja, Handhelds, Grafikkarten, die CES hat aufregende Neuerungen gebracht. Aber mein Highlight fasziniert mich auf eine seltsame Weise – und es ist flauschig. Jennie, der Emotional-Support-Welpe.
Ich gestehe: Ich war das seltsame Kind im Kindergarten, das sogar mit Stofftier aufs Klo gegangen ist. Und der Roboter-Hund Jennie erinnert mich schwer an meine ferngesteuerten Hunde in den frühen 2000ern.
Der Social Robot reagiert auf Menschen, wackelt mit dem Kopf, macht Geräusche – wie ein Hund eben. Nur, dass man ihn ein- und ausschalten kann. Und nein, Haufen macht er auch keine.
Das ist tatsächlich wichtig, denn Jennie soll die Vorteile eines tierischen Partners denjenigen bringen, die sie vielleicht am dringendsten brauchen, aber gleichzeitig nicht in der Lage sind, die Verantwortung für ein Lebewesen zu übernehmen. Demenzkranke etwa.
Natürlich finde ich die Idee, alte und kranke Menschen mit einem Roboter-Hund abzuspeisen, zuerst einmal befremdlich. Aber nur weil man sich darüber empört, wie unsere Gesellschaft alte Menschen behandelt, verschwindet das Problem nicht. Ich hoffe, niemals eine Jennie zu brauchen (auch weil sie stolze 1.500 Euro kostet). Aber ich bin irgendwie froh, dass auch an solchen Social Robots geforscht wird.
Jetzt seid ihr gefragt: Was waren eure Highlights der CES 2025?
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