Wenn es nach euch geht, könnten die Zombies von Call of Duty ganz schnell in ihre Gräber zurückkriechen. Ob Untote in Call of Duty Warzone oder die Zombie-Modi in Black Ops Cold War - nichts davon lockt irgendwen von euch hinter dem Grabstein hervor. Zumindest lassen die Abrufzahlen zu entsprechenden Artikeln auf GameStar.de darauf schließen.
Und das ist ein Fehler! Denn gerade der in Season 2 neue Outbreak-Modus liefert genau das, was ich mir seit Release für CoD Cold War wünsche: Einen spannenden, weitläufigen Modus mit Alleinstellungsmerkmalen, der sogar mit Warzone konkurrieren kann.
Die Autorin: Elena (@Ellie_Libelle) hat sich nach zehn Staffeln The Walking Dead mehr als sattgesehen an Zombies. Auch in CoD Cold War hat sie die Untoten deshalb erstmal linksliegen lassen - bis Outbreak kam. Der neue Modus denkt für sie Call of Duty genau richtig weiter und liefert eigene Ideen, statt nur wieder auf Battle Royale, Horden oder klassischen Multiplayer zu setzen. Deshalb hofft sie, dass auch Treyarch das Potenzial im Modus erkennt und ihn noch weiter ausbaut. Bis dahin bleiben Warzone und Modern Warfare Elenas Lieblings-CoDs, auch wenn die Hühner auf der Cartel-Map von Cold War noch so lieb gucken.
Eine große Open World
Auf den regulären Zombie-Maps von Cold War bekomme ich Platzangst. Zombiehorden setzen mich ständig irgendwo in engen Eingängen fest und müssen mich bei späteren Wellen nur leicht anhauchen, damit ich tot umfalle. Outbreak ist genau das Gegenteil: Die weitläufigen Karten erinnern eher an Warzone - ich schleiche durch Gebäude, kämpfe mich durch Wälder und Fabrikanlagen.
Droht ein Zombieschwarm, mich zu überrennen, bleibt ein beherzter Sprung aus dem Fenster oder die waghalsige Flucht mit einem Fahrzeug - oder ich lasse mich per Jump-Pad kilometerhoch in die Luft katapultieren, um dann mit dem Fallschirm die halbe Karte zu überfliegen. Wenn Plunder der flinkere kleine Bruder von Warzone ist, ist das noch schnellere, actiongeladenere Outbreak dagegen The Flash.
Einen großen, packenden Modus hat Cold War dringend nötig: Fireteam Dirty Bomb bringt auf dem Papier spannende Ideen auf exakt den gleichen großflächigen Karten mit - ohne Team samt Voice-Chat sieht man dort aber schlicht kein Land gegen eingespielte Squads. Selbst fordernde KI-Zombies kann man aber wunderbar allein oder mit Fremden zusammen aus den fauligen Latschen ballern.
Der Spieler gibt den Ton an
Warzone lässt die Karte mit Gas schrumpfen, in Plunder tickt die Uhr und bei den regulären Zombie-Modi scharrt die nächste Welle ungeduldig mit den Hufen. Outbreak gibt dafür den Spielern die Zügel in die Hand: Ihr landet in der Open World und dürft frei erkunden, Waffen und Items einsammeln, Herausforderungen für Belohnungen absolvieren, Elite-Gegner jagen oder einfach Zombiehorden ins Nirvana ballern, bis ihr keine Lust mehr habt.
Weiter zur nächsten Map geht es erst, wenn ihr das Objective startet. Und selbst dann lässt Outbreak euch die Wahl: Wollt ihr weiterziehen oder lieber noch Beute nachjagen und eure Ausrüstung hochleveln? Oder gar ganz aufhören und bisher eingesackte Belohnungen behalten? Ihr kontrolliert das Tempo in Outbreak und darüber auch die Schwierigkeit.
Wer von Ziel zu Ziel jagt, erlebt auf Stufe 2 und 3 eine deutlich knackigere Herausforderung mit härteren Gegnern. Wer es ruhig angehen lässt, startet mit voller Rüstung und besonders mächtigen Waffen oder Perks in die nächste Runde.
Gerade CoD Warzone hat aktuell viele Baustellen, die Season 2 nur unter neuen Inhalten begräbt. Das stört Experte Phil besonders, weshalb er die Probleme in seiner Kolumne aufarbeitet.
CoD muss sich weiterentwickeln
Das Battle-Royale-Genre stiehlt klassischen Multiplayer-Deathmatches seit Jahren die Show - dank Warzone sogar innerhalb von Call of Duty. Und hier macht es Cold War genau falsch: Es füllt alten Wein in neuen Schläuchen ab. Seichte Multiplayer-Schlachten, Scorestreaks, Zombies - dafür kennt man Black Ops seit jeher.
Aber Outbreak fühlt sich neu, frisch und anders an. Plötzlich spielt sich Call of Duty wie ein motivierender Loot-Shooter mit offener Welt, der mir stets das nächste Upgrade oder eine coole Waffe wie eine Karotte vor die Nase hält. Und das auf völlig unterschiedlichen Maps, die mich mal in ein verschneites Ski-Resort und mal auf eine verlassene Pferde-Ranch schicken.
Selbst die Objectives brechen aus Gewohntem aus: Ich verteidige nicht nur irgendwas gegen Zombies, sondern muss in einem Horrorhaus überleben, während die Untoten Balken von den Fenstern reißen oder unter Betten hervorkriechen. Oder ich eskortiere einen Rover von einem Dimensionstor zum nächsten, lade Kanister auf, stelle mich besonders starken Bossen - klar, im Kern schieße ich mich immer noch durch Zombiehorden, aber eben immer mit einem besonderen Twist.
Oder ich springe nebenbei Fensterscheiben kaputt und sammle Zombieessenz, weil ich parallel eine Herausforderung absolviere. Wer will, kann viel Zeit auf den einzelnen Karten verbringen. Ein Problem bleibt allerdings noch: Outbreak ist nur noch bis zum 4. März Free2Play. Danach müsst ihr CoD Cold War kaufen, um den neuen Zombie-Modus weiter zu spielen.
Outbreak soll gratis bleiben!
Noch ein schwerer Fehler, wie ich finde. Outbreak darf nicht einfach als zusätzlicher Zombie-Modus in der Versenkung verschwinden. Treyarch sollte ihn lieber dauerhaft kostenlos verfügbar machen und mit neuen Zielen und Karten versorgen. Vielleicht ja sogar mit richtigen Missionen oder regelmäßigen Events? Natürlich kann Treyarch nicht mal eben noch einen Open-World-Shooter aus dem Boden stampfen - da wären Kosten und Aufwand unverhältnismäßig.
Aber Warzone konnte nur so durchstarten, weil der Modus kostenlos erschien und damit für enorm viele Spieler sofort zugänglich wurde - ganz im Gegensatz zum Battle Royale von Black Ops 4, falls ihr euch an dieses Experiment erinnert. Bei einer entsprechend großen Spielerzahl ließe sich Outbreak wie üblich über kosmetische Ingame-Käufe finanzieren und würde dank der Updates deutlich länger relevant und lukrativ bleiben - genau wie Warzone, das den Multiplayer von Modern Warfare überlebt hat.
Cold War hätte hier endlich die Chance, sein eigenes Ding durchzuziehen und sich von Battle-Royale-Standards und klassischem Multiplayer mit frischen Ideen für CoD abzuheben.
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