CoD Modern Warfare 2: Der große DMZ-Modus klingt super, aber die wichtigste Frage bleibt offen

Mit DMZ will Call of Duty Modern Warfare 2 Tarkov und Hunt Konkurrenz machen. Doch das Gameplay lässt die wichtigste Frage ungeklärt.

Hinter DMZ verbirgt sich nicht etwa ein Möchtegern-Nachwuchsrapper, sondern Modern Warfares großer, neuer Modus, den viele Fans sehnlicher spielen wollen als dieser Junge sein Unreal Tournament. DMZ wirbelte bereits in ersten Leaks große Schlagzeilen auf: Call of Dutys großer Angriff auf Tarkov und Hunt: Showdown, die neue bahnbrechende Alternative zu Warzone 2.0, Modern Warfares Multiplayer der Zukunft und, und, und.

Nach dem Gameplay-Reveal wissen wir nun: Die meisten Gerüchte stimmen. DMZ wird tatsächlich ein Extraction-Multiplayer oder Raid-Multiplayer oder wie immer ihr das neue Subgenre nennen wollt. Ihr werft euch mit eurem Squad in die neue Warzone-Map Al Mazrah, kämpft euch durch KI-Soldaten und echte Menschen, sackt Beute ein und macht euch aus dem Staub.

Wer dicke Beute einsackt, startet in der nächsten Runde mit besseren Voraussetzungen: stärkere Waffen, Streaks, ein größerer Rucksack, um Granaten, Munition und Fisherman's Friend für frischen Atem zu verstauen. Doch die eine Frage, die ich mir auch nach dem großen Gameplay-Reveal noch nicht beantworten kann: Wie will mich das Spiel langfristig motivieren, am Ball zu bleiben?

Dimitry Halley
Dimitry Halley

Hat Dimi euch eigentlich schon mal erzählt, dass er Hunt: Showdown mag? Nein? Okay, auf jeden Fall liebt (!) er Hunt wegen des Szenarios, aber auch wegen des Nervenkitzels, denn Extraktionsmultiplayer spielen sich so wunderbar anders als andere Mehrspieler-Shooter. Es geht immer um die Wurst, ihr könnt so viel gewinnen, so viel verlieren, aber gerade deshalb ist die Balance auch so unglaublich wichtig. Und hier wird DMZ stehen oder fallen.

Die Belohnungen für DMZ

Und jetzt will sicher direkt jemand einwerfen: Typisch Presse, kannst wieder nicht richtig lesen, die Belohnungen wurden doch schon bekanntgegeben. Ja, weiß ich und das System klingt eigentlich auch ziemlich cool: In DMZ erledigt ihr Aufträge für unterschiedliche Fraktionen und verdient euch damit exklusive Operator- und Waffenskins beziehungsweise einzigartige Blueprints. Cool, finde ich im ersten Schritt motivierend, weil der reguläre Multiplayer hier bisher auch wenig bietet:

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Aber für wie lange? Bei Extraktions-Shootern bedeutet Beute weit mehr als ein paar bunte Zusatzbelohnungen, damit die Leute nach Niederlagen nicht so frustriert den Controller an die Wand pfeffern und dann Ärger mit den Nachbarn bekommen. In Tarkov, Hunt und Co. hängt die Beute ganz essenziell damit zusammen, ob das Spiel als Ganzes funktioniert oder scheitert.

Wie funktionieren Extraktionsshooter wirklich?

In Tarkov giere ich eifriger auf eine dicke Waffe samt Rüstung als Gollum auf den Einen Ring, weil ich mit der IKEA-Tüte über dem Kopf keinen Stich mache. In Hunt verdiene ich durch die erfolgreiche Jagd Kohle und Erfahrungspunkte, erweitere meinen Jäger um coole Perks und packe mir die teuren Knarren ein.

In einem guten Extraktionsshooter zwingt mich die Beute zu spannenden Entscheidungen! Mit einem Popelcharakter riskiere ich in Hunt und Tarkov zwar wenig, muss mich aber mehr anstrengen und/oder mit einem unbequemen Loadout arbeiten. Doch je mehr ich an Ausrüstung ins Match mitnehme, desto größer das Risiko, wenn ich erschossen werde. Denn dann ist alles futschi.

In Hunt kämpft ihr permanent mit dem Risiko, alles zu verlieren - oder zu gewinnen. In Hunt kämpft ihr permanent mit dem Risiko, alles zu verlieren - oder zu gewinnen.

Außerdem kokettieren Extraktionsshooter natürlich mit Knappheit! In Hunt eine wirklich wertvolle Waffe zu besitzen, einen Jäger mit zig Perks, in Tarkov die dickste Beute mit nach Hause bringen - das fühlt sich wertvoll an! Und hieran scheiterte schon Battlefield 2042 mit seinem Hazard-Zone-Multiplayer: Ich kann ja im regulären Mehrspieler meine absolute Traumwaffe jederzeit spielen. Nur eben nicht in diesem einen Modus.

Wenn ich in Warzone 2.0 permanent meine Lieblingswaffe an Kaufstationen abstaube, dann fühlt es sich schräg an, in DMZ für das gleiche Waffengefühl viel härter schuften zu müssen, weil plötzlich viele reguläre Waffen oder frei zuschaltbare Aufsätze super selten sind.

Was DMZ liefern muss

Kurzum: DMZ darf sich nicht nach künstlicher Knappheit anfühlen. Warzone spielen die Leute, weil ich mich Dwayne Johnson fühle, wenn ich als einziger von 100 Kontrahenten überlebe. Extraktionsshooter brauchen mehr als das, weil ich ja jederzeit die Zone verlassen kann und oft auch gar nicht sehe, wie viele andere Nasen noch im Match rumlaufen. Ich sehe in DMZ ja offenbar nicht mal, ob da am Horizont KI-Soldaten oder echte Menschen rumwackeln.

Ein paar Skins werden nicht reichen, um die Leute immer wieder in die Zone zu treiben, zumal Activision sehr wahrscheinlich die richtig starken Blueprints und Skins eh in den Shop packt. Ich würde mich auf einen coolen, neuen Extraktionsmultiplayer freuen wie ein paniertes Schnitzel, aber hier schuldet uns DMZ noch überzeugende Antworten. Was auch okay ist ... ab nächster Woche kann ich die ja selbst suchen, denn dann startet der Modus.

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