Gut vier Jahre nach der Veröffentlichung von Funcoms Barbaren-Survival Conan Exiles packt das Entwickler-Team mit Update 3.0 ein echtes Brett auf den Tisch: Schon im dritten Quartal 2022 soll mit dem neuen Zauberei-System einer der meistgehegten Fan-Träume in Erfüllung gehen. Ganze zwei Stunden standen Conan Exiles-Lead Desiger Dennis Douthett sowie die beiden Community Manager Andy und Nicole den Fans in einem Livestream Rede und Antwort.
Denn mit mächtiger Magie ist es in diesem Update nicht getan, auch wesentliche Mechaniken werden überarbeitet und modernisiert. Dazu hat sich Funcom auch mit der Zukunft des Spiels befasst. Wir schauen uns für euch die einzelnen Neuerungen Schritt für Schritt an.
Conan Exiles - Jetzt mit Zauberei
Schon im legendären Conan der Barbar-Film mit Arnold Schwarzenegger aus dem Jahr 1982 spielt Magie eine wichtige Rolle. Darin verwandelt sich der fiese Thulsa Doom kurzerhand in eine Schlange und verleitet seinen Schlangenkult zu blutigen Menschenopfer-Orgien. Auch im Funcom-MMORPG Age of Conan geht's nicht ohne Zauberei, da der stygische Magier Toth-Amon als Conans Erzfeind die Hauptgeschichte stark beeinflusst. Daneben nutzen gleich zwei von vier Klassen Magie in Form von Angriffs- und Heilzaubern.
Es ist also nicht erstaunlich, dass ein Zaubereisystem in Conan Exiles eines der meistgewünschten Features der Community ist. Funcom hat sich allerdings vom Konzept der Alltagsmagie in Age of Conan abgewandt und setzt die Zauberei in Conan Exiles wieder mehr im Sinne von Robert E. Howards Barbaren-Romanen um: Magie ist darin zutiefst böse und korrumpiert die Anwender, je mehr Macht sie anhäufen.
Bisher bekommt ihr an bestimmten Orten und bei Angriffen extrem bösartiger Gegner Korruption ab, bei der maximale Lebens- und Ausdauerpunkte langsam aber stetig sinken und sich die entsprechenden Teile von Lebens- und Ausdauerleiste grell lila einfärben. Diese Korruption werdet ihr dann wieder los, sobald ihr eure Charaktere in der Nähe von auftretenden Tänzer-Sklaven parkt.
Magier hingegen opfern bewusst und willentlich einen Teil ihrer Lebenskraft im Austausch gegen Macht. Dazu korrumpiert ihr bis zu drei Attribute eurer Charaktere - dazu gleich mehr - und füllt Ausdauer- und Lebensbalken bis zu 50 Prozent mit Korruption, die nicht von Tänzern gereinigt werden kann. Korruption verändert zudem das Charakter-Aussehen, kann aber auch magisch verborgen werden.
Zauber erfordern bei der Anwendung Reagenzien, um den ritualistischen Charakter der Conan-Magie abzubilden und werden aus Machtworten zusammengesetzt, die ihr erst in der Spielwelt entdecken müsst.
Die im Livestream gezeigten Zauber taugen für viele Aspekte des Spiels: Charaktere überqueren auf herbeigezauberten, zerstörbaren (!) Eisbrücken beispielsweise Abgründe oder negieren durch einen Windzauber Fallschaden. Andere rufen sich eine Art Fledermausdämon herbei und halten sich an dessen Beinen fest, um eine längere Strecke durch die Luft zu fliegen.
Ebenso könnt ihr ein Feld voller Dunkelheit erschaffen, in dessen Radius Spinnennetze auf dem Boden erscheinen und die Bewegungsgeschwindigkeit derjenigen verringern, die sich darin verfangen.
Unsichtbarkeits-Zauber gibt es ebenso wie die Möglichkeit, Feinden Steinbrocken entgegen zu schleudern, daneben beschwören Magieanwender kleine fliegende Lichter, die gerade nachts eine Fackel ersetzen können. Nekromanten rufen sich Zombies aus deren Gräbern, die immer stärker verrotten und schließlich zerfallen, je länger ihr sie nutzt. Bei magischen Ritualen können außerdem magische Kreaturen und Gegenstände erschaffen werden.
Besonders wichtig ist dem Entwickler-Team laut eigener Aussage, dass die Zauberei nur eine Ergänzung zum bereits vorhandenen, blutigen und nahkampflastigen Kampfsystem darstellt, es aber nicht ersetzen soll. High Fantasy-Schlachten mit massenhaft umher schwirrenden bunten Effekten soll es also nicht geben.
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Conan Exiles: Riesiges Zauberei-Update ist der Startschuss für ein neues Addon-Modell
Vereinfachtes Attributssystem
Das Attributssystem wurde etwas vereinfacht: So gebt ihr pro erreichtem neuen Level nur noch einen Attributspunkt für die nun nur noch sechs Attribute Stärke, Geschicklichkeit, Vitalität, Stehvermögen, Autorität und Überleben aus.
Die Attributsleisten fassen pro Attribut insgesamt zwanzig Punkte und ermöglichen euch die Aktivierung von insgesamt vier Perks. Bei zwei dieser Perks habt ihr zudem die Wahl zwischen zwei Effekten passend zum eigenen Spielstil.
Autorität wird als neues Attribut eingeführt und bemisst, wie effektiv eure Charaktere mit NPC-Gefolgsleuten (oder Begleittieren) umgehen. Damit einhergehend werden Lebenspunkte und Schaden der Gefolgsleute generell gesenkt und an den Autoritätswert gebunden. Waffen basieren künftig entweder auf Stärke oder Geschicklichkeit, verteilte Punkte im jeweils anderen Attribut gewähren nur einen kleinen Schadensbonus.
Magier können die Attribute Stärke, Vitalität und Autorität zudem korrumpieren. Das wirkt sich auf deren Ausdauer- und Lebensbalken aus, verändert gleichzeitig auch erreichte Perks passend zur Magie und stärkt Zauber damit spürbar. Dafür schwingt ihr fleißig das Opfermesser: Korrumpierte Attributspunkte steigert ihr nur im Austausch gegen geerntete Seelen. Die beschaffen sich moderne Magiefans am Opferaltar, auf den gefangene Gegner gezerrt wurden.
Das neue Bausystem
Die Überarbeitung des Bausystems sorgt für eine längst fällige Entlastung aller, die mit Konsole in den Exiled Lands oder auf der Isle of Siptah unterwegs sind. Momentan müsst ihr noch Bauteile umständlich im eigenen Inventar herstellen, in die Quickslot-Leiste packen und dann durch Nutzung der passenden Taste in der Spielwelt aufstellen. Künftig gibt es dafür einen Bauhammer, den ihr wie eine Waffe in der Quickslot-Leiste parkt.
Damit öffnet ihr das Baumenü und sucht die gewünschten Teile im Menü aus, die direkt in der Spielwelt platziert werden, sofern ihr ausreichend Ressourcen im Gepäck tragt. Neue Baumenü-Kategorien sollen zusätzlich die Übersicht erleichtern - bisher gibt es nur einen einzigen Filter, mit dem alle Bauteile gleichermaßen angezeigt werden. Das bisherige Stabilitäts-System wird zugunsten freier Gestaltungsmöglichkeiten eingestampft, künftig soll auch kein Gras mehr durch gesetzte Fundamente hindurch lugen.
Transmogrifikation und Teleport
Mit der neuen Thaumaturgie-Werkbank soll es künftig möglich sein, die Optik von Rüstungsteilen und Waffen auf gleichartige Gegenstände zu übertragen - ebenso ein lange gewünschtes Feature der Community.
Mit den herstellbaren Ritualsteinen stellt ihr clanintern verbundene und von allen Clanmitgliedern nutzbare Teleportpunkte in der Spielwelt auf. Diese sollen die festen Teleportpunkte ergänzen.
Battlepass und Ingame-Shop
Mit Update 3.0 passt Funcom auch die bisherige Veröffentlichungspolitik an. Bislang gab es kosmetische DLCs und mit Isle of Siptah eine größere Erweiterung, zwischen den einzelnen Veröffentlichungen lagen jedoch stets mehrere Monate Entwicklungszeit. Künftig gibt es mit dem Lotus-Basar nicht nur einen Ingame-Shop, der in wechselnder Rotation vor allem Dekorationen und kosmetische Gegenstände zum Kauf anbietet.
Daneben gibt es auch einen alle drei Monate wechselnden Battlepass als Seasonmodell, der zum jeweiligen Zeitalter-Thema passende Gegenstände als Belohnung beinhaltet. Diese erhaltet ihr beim Erreichen neuer Level, für die ihr durch den Abschluss von Aufgaben im Spiel Erfahrungspunkte sammelt. Die Aufgaben umfassen das Töten bestimmter Gegnerarten oder Bosse, die Herstellung von Gegenständen, das Sammeln bestimmter Ressourcenmengen und ähnliches und sollen täglich nicht mehr als eine Stunde Spielzeit benötigen.
Die notwendige Erfahrungsmenge bleibt dabei pro Level gleich; wer einige Tage pausiert, erhält bei aktuellen Aufgaben Erfahrungsmultiplikatoren, um leichter aufzuholen. Habt ihr wenig Zeit fürs Spiel, könnt ihr euch Levelfortschritt auch gegen Echtgeld kaufen. Abseits der offiziellen Server steht der Battlepass auch im Singleplayer-Modus sowie auf Privatservern zur Verfügung.
Gegenstände, die es bei einem bestimmten Battlepass gab, landen laut Entwickler-Team nach dessen Abschluss allerhöchstens als Variante im Ingame-Shop, um einzigartig zu bleiben. Das im Livestream vorgestellte System erfindet das Rad nicht neu und ähnelt anderen MMOs stark. So kommt es stark auf Umfang und Kosten der einzelnen Gegenstände im Ingame-Shop sowie die Battlepass-Belohnungen an, ob die Fans diese Neuerung wirklich als fair empfinden werden.
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