Eins der coolsten Koop-Actionspiele der letzten Jahre macht mit Teil 2 alles anders

Revenge of the Savage Planet ist bunter, wilder, größer als der Vorgänger Journey. Ebenfalls neu: die Perspektive.

Die Erkundung verrückter Sci-Fi-Welten geht in die zweite Runde, größer, wilder, noch gefräßiger - und im Splitscreen. Die Erkundung verrückter Sci-Fi-Welten geht in die zweite Runde, größer, wilder, noch gefräßiger - und im Splitscreen.

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Die ersten Schritte in Revenge of the Savage Planet zeigen buchstäblich, dass sich hier etwas Grundlegendes verändert hat. Während wir 2020 den Alien-Planeten von Journey to the Savage Planet noch aus der Ego-Perspektive erkundeten, rückt der Nachfolger davon ab. Nachdem der Held bruchgelandet seine geschwätzige KI-Begleiterin aufgehoben hat, zuckt die Kamera von einem elektrischen Schlag getroffen in die Third-Person-Perspektive - und bleibt den Rest des Spieles über dort.

Mobil wie nie: Revenge of the Savage Planet gibt euch viel Bewegungsfreiheit - und Koop Video starten 1:44 Mobil wie nie: Revenge of the Savage Planet gibt euch viel Bewegungsfreiheit - und Koop

Auch in Sachen Entwickler gibt's eine große Änderung:  Die einstigen Typhoon Studios haben sich nach dem Aus für den Streaming-Dienst Google Stadia (Google hatte Typhoon zuvor gekauft) als Racoon Logic neu gegründet. Das Unternehmen firmiert weiter im kanadischen Montreal, von den 30 Mitarbeitern, haben viele bereits am Vorgänger gearbeitet.

Gerald Weßel
Gerald Weßel

Videospiele, insbesondere am PC, gehören für Gerald seit frühester Kindheit fest zum Freizeitprogramm. Dabei haben es ihm Reisen in fantastische Welten jenseits unseres Sonnensystems, egal ob düster oder kunterbunt, besonders angetan. Sie wecken stets seine Neugier für Technik und Fantastisches.

Auf den ersten Blick erbt der zweite Teil aber zunächst alle Stärken, wie wir sie damals im GameStar-Review dem kunterbunt-wilden Sci-Fi-Ausflug nach ARY-26 attestiert haben:  Erkundung, Scannen, Sammeln, Crafting und Kampf ergaben ein gelungenes Metroidvania.

Kunterbunt-verrückte Welten, die euch fressen wollen

Euer übergeordnetes Ziel ist erneut simpel: Das abgestürzte Raumschiff reparieren und nach Hause fliegen. Auf dem Weg sammelt ihr Beweise gegen den gierigen Konzern Kindred Aerospace und rüstet euer Jetpack sowie eure Waffen und Werkzeuge auf. Solche  Upgrades ermöglichen es euch, zuvor unzugängliche Areale zu erreichen.

Multiplayer in vielfältiger Form: Online oder sogar im Splitscreen wie damals im Kinderzimmer.

Die wichtigsten Neuerungen  von Revenge of the Savage Planet sind:

  • Vier statt einem Haupt-Planeten sowie ein Bonus-Planet, alle mit halb offenem Weltdesign und unterschiedlichem Ambiente (subtropisch, vulkanisch, Wüste, vereist)
  • Unterwasser-Areale
  • Third-Person- anstatt Ego-Perspektive
  • Unreal Engine 5 mit Lumen-Beleuchtung
  • Mindestens doppelt so lang wie der erste Teil, um die 30 Stunden
  • Online-Koop mit Crossplay sowie Splitscreen-Modus für zwei Personen
  • Goo als verteilbarer Schleim, der vielen Zwecken dient
  • »Crash Pad« als ausbau- und möblierbare Basis mit der Möglichkeit, Kreaturen zu sammeln. Das Aussehen des Gestrandeten kann auch angepasst werden.
  • Eine Karte zur Orientierung

Laut Entwickler müsst ihr den Vorgänger nicht kennen, um die Story zu verstehen. Allerdings werden Kenner des ersten Ausfluges viel Vertrautes wiederentdecken - auch wenn der Handlungsort ein anderer ist - und alten Bekannten begegnen.

Wir haben eine Präsentation zum Spiel sowie rund eine halbe Stunde Gameplay gesehen. Das stammte vorrangig vom Spielanfang, allerdings zeigten die Entwickler uns auch einige fortgeschrittene Mechaniken und spätere Areale.

Revenge of the Savage Planet nimmt sich genauso wenig ernst wie sein Vorgänger. Die Welt ist überdreht, die Kommentare des Begleit-Roboters reichen von bissig bis albern und die Aliens sowie Pflanzen - oder auch eine Kombination aus beidem - haben dank ihres skurrilen Designs großen Wiederkennungswert.

Die Inspirationen für Charaktere, Kreaturen und generell die Stimmung des Spiels finden sich im »goldenen Zeitalter der Science Fiction«, wie es die Entwickler im Gespräch nennen: »Men in Black, Ghostbusters oder auch die Goonies.« 

Wer sich schon herauswage, um die Galaxie zu erkunden, solle auch etwas Spannendes finden. Beim Weltdesign gibt es reichlich Anleihen bei Größen der Nintendo-64-Ära von Nintendo, zum Beispiel Banjo-Kazooie.

Ihr seid auch Unterwasser im fremden Sonnensystem auf Entdeckungstour. Ihr seid auch Unterwasser im fremden Sonnensystem auf Entdeckungstour.

Die Welt erzählt durch Kreaturen, Pflanzen und Aufbau ihre Geschichte selbst mit, sie lebt auch ohne explizit platzierte NPCs, dank mampfender Bäume, hüpfender Schleims und zuckersüßer Knuddelwesen, die ihr treten könnt.

Sie bevölkern Planeten, die offener sind als zuvor. Wahrhaft offene Welten werdet ihr nicht erkunden, aber die im Vorgänger oft als schlauchig empfundenen Abschnitte kommen weit seltener vor. Immer wieder sollt ihr weitläufige Areale betreten, die mehrere Pfade zu neuen Rätseln, Gegner oder Schätzen bieten. Praktisch: Dieses Mal hat der Gestrandete immerhin Software abgegriffen, die ihm automatisch eine Karte zeichnet.

Blickwinkel schafft Comedy(-Duos)

Der Wechsel zur Third-Person-Perspektive ist derweil mehr als nur Kosmetik, wie die Entwickler erklären. Nur so können die Animationen ihre Wirkung entfalten. Sie sind ein Vehikel, um den satirisch überspitzten Ansatz des Spiels zu zementieren. Nichts ist subtil, alles überdeutlich dargestellt, um unverkennbar zu sein. Beispiele gefällig?

  • Der Held spaziert nicht, sondern stolziert stelzend durch die Landschaft.
  • Beim Rennen und Springen rudern Arme und Beine wie bei einer Comicfigur.
  • Scannt der Protagonist etwas, betätigt er betont wichtig einen Schalter an seinem Visor.
  • Beim Waten durch Wasser hebt er die Beine albern hoch, um sich (vergebens) bloß nicht nass zu machen.
  • Ein Tritt ist ein echter Dropkick, der auch Aliens oder den Koop-Partner in einem hohen Bogen fortschleudert.

Apropos Koop: War er beim ersten Teil schon dabei, setzt der zweite Teil mit Crossplay und Splitscreen einen drauf.

Wir finden, dass das Spiel besonders in der organischen Interaktion zwischen Spielern brilliert.

Alte und neue aufrüstbare Tools, um allein oder zu zweit Spaß zu haben, gibt es reichlich: eine Handwaffe, die Peitsche, das Jetpack sowie weitere Werkzeuge. Durch die Bank soll nicht nur mehr unterschiedliche, sondern obendrein breiter einsetzbare Ausrüstung das Spiel prägen.

Das Jetpack dient etwa natürlich in erster Linie zur Fortbewegung, aber es kann auch im Kampf eingesetzt werden, da es euch beim Rutschen über den Boden mehr Schwung verleiht - noch effektiver und lustiger auf glitschigem Goo.

Das Crash Pad ist eure anpassbare Heimatbasis Nu Florida auf dem Startplaneten, Stellaris Prime. Das Crash Pad ist eure anpassbare Heimatbasis Nu Florida auf dem Startplaneten, Stellaris Prime.

Apropos: Eines der neuen Tools ist eine Sprühkanone für diesen Schleim. Je nach Farbe interagiert und reagiert er unterschiedlich mit der Umgebung und auf eure Aktionen. So dient er zur Lösung von Rätseln oder zum kreativen Einsatz im Kampf.

Der grüne Schleim ist beispielsweise brennbar, während der blaue elektrischen Strom leitet. Die insgesamt drei Arten können frei verteilt werden und verhalten sich auch mindestens annähernd physikalisch korrekt mit der Umgebung (Wasser wäscht grünen Goo beispielsweise hinfort).

Wann und wofür soll Revenge of the Savage Planet erscheinen?

Revenge of the Savage Planet wird zeitgleich auf Steam, im Epic Games Store sowie für die Xbox Series S/X und PlayStation 5 erscheinen. Eine Version für die Switch wird es nicht geben. Die Hardware wäre laut den Entwicklern überfordert.

Der Preis ist derzeit noch unklar, er soll aber keinesfalls auf dem Niveau eines AAA-Spieles liegen. Ein Release wird für irgendwann 2025 angepeilt, aktuell schaue es aber nach der ersten Jahreshälfte aus.

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