Seite 3: Counter-Strike: Ein »Killerspiel«? - Counter-Strike und die Verbotsdebatte

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Ein Counterstrike-Verbot wird geprüft

Vor allem nach Amokläufen wie denen in Erfurt 2002, in Emsdetten 2006 und in Winnenden 2009 gerät Counter-Strike in die Zielscheibe der Kritiker, weil die jungen Amokläufer in den meisten Fällen mit dem Spiel vertraut waren. Zwar stellte die Untersuchungskommision des Amoklaufs von Erfurt in ihrem Abschlussbericht fest, Counter-Strike sei »kein Dauerbrenner von Robert Steinhäuser« gewesen. Allerdings kannte er das Spiel zumindest, wie auch die Amokläufer von Emsdetten und Winnender es – teilweise intensiv – gespielt hatten. Angesichts des Beliebtheitsgrads des Shooters unter jungen Männern erscheint das kaum verwunderlich. Aber ist das ein Beleg für die Gefährlichkeit des Spiels?

Diese Frage wird wiederkehrend, ausführlich und kontrovers diskutiert. Das relevante Urteil für die Verbreitung in Deutschland ist dabei das der USK, der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle. Die Prüfinstanz bestimmt, ab welchem Alter ein Spiel hierzulande verkauft werden darf. Counter-Strike und Counter-Strike: Source sind ab 16 Jahren freigegeben.

Das ist ein moderates Urteil. Die USK kann gewalthaltige Spiele auch erst ab 18 freigeben oder ihnen eine Freigabe völlig verweigern, was eine Indizierung in Deutschland nach sich ziehen kann.

Nach dem Amoklauf in Erfurt wurde Counter-Strike der damaligen Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften (BPjS) vorgelegt, die über Indizierungen und damit weitreichende Vertriebseinschränkungen entscheidet. Nach der Prüfung lehnte die BPjS eine Indizierung ab. Zwar sei es »auch wesentlicher Bestandteil des Spiels, virtuelle menschliche Gegner zu töten.« Allerdings sagen die staatlichen Prüfer bedeutsame relativierende Punkte: »In dem Spiel werden in erheblichem Umfang strategische Vorgehensweisen angeboten, als auch die Möglichkeit in den Spielergemeinschaften zu kommunizieren.« Und: »Bei älteren Jugendlichen [sollte] angenommen werden, dass sie bereits über ein gefestigteres Normen- und Wertesystem verfügen, und sehr wohl zwischen Realität und Spiel differenzieren können.«

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