Es gibt viele Varianten von Counter-Strike - 1.6, Source, Global Offensive, sogar das elendige Condition Zero. Aber ein CS 2.0, ein echter Nachfolger, erschien nie - obwohl der Erfinder der weltbekannten Half-Life-Mod mal daran gearbeitet hat, ambitionierte Pläne für neue Features inklusive!
Minh Le, bekannt unter dem Nicknamen »Gooseman«, entwickelte ab 1999 den Multiplayer-Modus für virtuelle Gesetzeshüter und Terroristen. Nachdem er im Jahr 2000 bei Half-Life-Entwickler Valve unterkam und die finale Version der Modifikation veröffentlicht wurde, machte er sich Gedanken um Counter-Strike 2.
Dazu erzählt Minh Le im GameStar-Interview, dass er gerne neue Features wie Kampfhunde, Fahrzeuge oder das Abseilen an Häuserfassaden wie in Rainbow Six: Siege eingebaut hätte. Doch entsprechende Versuche, die bekannte und beliebte Formel aufzufrischen, scheiterten am Widerstand der Fangemeinde.
"Als wir versuchten, [Schutzschilde, Anm. d. Red.] ins Spiel einzubauen, gab es einige Probleme mit der Balance. Aber wir haben es dann ganz aufgegeben, denn die Leute waren zu lautstark. Das verschreckte uns etwas: ›Okay, dann versuchen wir erst gar nicht mehr, innovativ zu sein.‹"
Kritik an Veränderungen am Spieldesign entmutigten Minh Le, zudem seien die Arbeiten an CS 2.0 durch die damals noch unfertige Version der mit Half-Life 2 debütierenden Source Engine behindert worden.
Aber der Ex-Modder bemängelt beim Rückblick auf 20 Jahre Counter-Strike auch fehlende Unterstützung durch seinen damaligen Arbeitgeber: »Valve war zu ängstlich, um das durchzudrücken. Im Nachhinein ist man immer schlauer, aber man hätte die Kritiker ignorieren und mehr Änderungen an den Spielen machen können.«
Doch es kam anders: Valve stellte das Projekt ein, Minh Le wurde mit der Arbeit an der Neuauflage Counter-Strike: Source beauftragt. 2006 kündigte er, frustriert und »gelangweilt«, wie er selbst sagt. »Ich wollte zu meinen Wurzeln zurück und einfach wieder meine eigenen Mods machen.«
Source-Engine - Von Counter-Strike: Source bis Titanfall ansehen
Die zunehmende Professionalisierung der Counter-Strike-Community erwies sich laut CS-Erfinder »Gooseman« als Problem: Weil das Spiel zu einem E-Sport-Phänomen wurde, verbaten sich die Spieler allzu drastische Veränderungen am Design in Updates oder Nachfolgern.
"Du kommst an einen Punkt, an dem du dein Spiel kaum mehr anfassen kannst. Ich erinnere mich, wie schwierig es war, Counter-Strike: Source zu entwickeln, weil die Bewegungen absolut identisch sein mussten. Viele Spieler wollten zunächst nicht von Counter-Strike 1.6 auf Source wechseln, weil sie bemerkten, dass es da zunächst ein kleines Bewegungsproblem gab."
Das ganze Interview mit Minh Le über das nie vollendete Counter-Strike 2 und die Erklärung, warum der CS-Erfinder heute keinen teuren Sportwagen fährt, lest ihr exklusiv bei GameStar Plus:
Making of Counter-Strike - Wie aus einem Hobby-Projekt ein Welthit wurde
21:54
Counter-Strike: Global Offensive - Special: Was macht CSGO so faszinierend?
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