Schleichen lohnt nicht
Im Anschluss fragen wir den Producer Nathan Camarillo, ob man Crysis 2 denn auch größtenteils auf die heimliche Methode meistern könne. Also ob man viele der Kämpfe vermeiden kann, indem man Gegner schlicht im Unsichtbarkeitsmodus umläuft. Ja, antwortet Camarillo, nur koste das enorm viel Zeit und Nerven. Außerdem würde man nur über erledigte Aliens an die nötigen Mittelchen kommen, um den Nano-Anzug immer weiter aufzurüsten und zu verbessern. Aha! Bei dem Abschnitt, den wir gespielt haben, hätte das Schleichen ohnehin nicht geklappt. Die faulen Marines bewegen sich nämlich immer erst dann vom Fleck, wenn alle Seph im näheren Areal erledigt sind.
Gegen Nottingham
Nach New York geht’s für uns noch nach Nottingham. Hä? Ja, Nottingham. Aber nur datentechnisch. In Nottingham sitzt nämlich das Crytek-Team, das den Multiplayer von Crysis 2 entwickelt. Mit ein paar der Entwickler stürzen wir uns ins Mehrspieler-Getümmel. Das klappt prima, deutlich besser als auf dem EA Showcase vor einem Monat in London, wo wir schon ein paar Runden Deathmatch ausprobieren konnten. Aber in London gab’s Crysis 2 nur auf der Xbox 360 und mit Gamepad zu spielen. Nun aber ist’s ein PC mit gescheiter Maus und gescheiter Tastatur.
Der Multiplayer von Crysis 2 ist vergleichbar mit dem der aktuellen Call of Duty-Teile. Zunächst gibt’s nur vorgefertigte Klassen wie Soldat oder Scharfschütze. Die haben zu Beginn nur zwei Besonderheiten im Nano-Anzug stecken. Im Falle des Soldaten sind es Rüstung und Unsichtbarkeit. Mit Erfolgen schalten Sie allerdings weitere Fähigkeiten frei und können damit Ihren Fummel anpassen. Vielleicht addieren Sie den Fußspuren-Sensor, der für eine kurze Zeit die Routen von gegnerischen Spielern auf dem Boden anzeigt. Oder das Stampf-Perk, mit dem Ihr Charakter so hart auf den Boden springen kann, dass eine Druckwelle entsteht, die alle nahen Feinde von den Füßen hebt. Wir konnten von den besonderen Fähigkeiten des Nano-Anzugs leider noch nichts selbst ausprobieren, denn die Entwickler haben uns mit ganz frischen Charakteren in den Mehrspieler geschickt.
Ob das also alles so wie angedacht klappt? Ob die Perks sinnvoll oder nur aufgesetzter Schnickschnack sind? Wir können es noch nicht sagen. Was aber schon mal sicher ist: Auch ohne besondere Perks hat uns die Ballerei mit und gegen Nottingham schon viel Freude bereitet. Denn das Spieltempo variiert ähnlich wie im Singleplayer, es gibt dank des Supersprungs viel Bewegungsfreiheit und das Hosenbodenrutschen macht im Multiplayer fast noch mehr Spaß als in der Einzelspieler-Kampagne. Zumindest dann, wenn man dabei erfolgreich einen Gegner aufs Korn nehmen kann.
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