Crysis hat mir mein Fahrrad gestohlen.
Also gut, nicht Crysis persönlich, denn die Shooter-Serie fraß in der Vergangenheit allenfalls mein RAM zum Frühstück oder brachte die Grafikkarte meines PCs zum Glühen. Aber Crysis 2 ist zumindest indirekt dafür verantwortlich, dass ich mir ein neues Radl kaufen musste.
Die Geschichte dazu erzähle ich euch gleich, jetzt muss ich mir erstmal ein neues Bügelschloss kaufen: denn Crysis 4 steht vor der Tür. Die Ankündigung von Entwickler Crytek war nach den Remaster-Bemühungen der letzten Jahre zwar abzusehen, überrascht aber dennoch.
Denn ein Crysis 4 dürfte es am aktuellen Shooter-Markt sehr schwer haben. Das hängt damit zusammen, wie sich die Branche in den neun Jahren seit Teil 3 verändert hat - und über welche Fehler Crysis in der Vergangenheit gestolpert ist.
Der Autor
Peter Bathge arbeitet seit 15 Jahren als Spieletester und wünscht sich manchmal eine Tarnfunktion für seinen etwas schlaffen, hautfarbenen Nanosuit, besonders wenn er am Strand auf einer tropischen Insel liegt oder im Großstadtdschungel Einkäufe erledigt. In letzterem Fall käme ihm auch übermenschliche Stärke auf Knopfdruck gelegen, damit er die ganzen Taschen verschiedenster Bekleidungsgeschäfte tragen kann.
Crysis ist ein Relikt der Vergangenheit
Es bereitet mir fast schon physische Schmerzen, das zu schreiben, aber es ist leider die Wahrheit: Singleplayer-Shooter sind heutzutage sowas wie die ausgestopften Dinos im Museum. Zu ihrer Zeit waren sie die Giganten der Spielewelt, aber jetzt sammeln sie vor allem Staub. Ein Star Trek: Elite Force mag bis heute unerreicht sein, aber die Wahrheit ist, dass es Shooter im Jahr 2022 ohne Open World und Multiplayer zusehends schwer haben.
Alle drei virtuelle Weltuntergänge erscheint zwar mal ein Ausnahmetitel wie Doom Eternal oder Metro: Exodus, aber selbst diese verabschieden sich immer mehr von linearen Levels und Singleplayer-Fokus. Bei Doom hat Bethesda haufenweise Service-Game-Elemente integriert, die atmosphärische Metro-Serie bekam im letzten Teil große, an Open Worlds erinnernde Hub-Welten spendiert. Und auch Wolfenstein wurde vorerst nicht fortgesetzt, zugunsten des auf Koop-Spaß ausgelegten Youngblood.
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