Cyberpunk 2077: Phantom Liberty angespielt: 3 Dinge, die mich jetzt schon begeistern

Auf der gamescom konnten wir etwa 20 Minuten aus dem neuen Addon zu Cyberpunk 2077 anspielen. Worauf sich Natalie schon jetzt fast mehr freut als auf den eigentlichen DLC, verrät sie in ihrem Gameplay-Fazit.

Während sich Menschenmassen auf dem Xbox-Stand aufgeregt für Starfield anstellen, husche ich an den Wartenden vorbei, um mich direkt in Night City zu stürzen. Denn auf der gamescom 2023 kann man zum ersten Mal eine etwa 20 Minuten lange Demo zu Cyberpunk 2077: Phantom Liberty anspielen - wenn man nicht Heiko Klinge heißt, der die Extended-Version bereits vor wenigen Monaten spielen konnte.

Aber nicht nur das große Addon mit neuem Gebiet, neuer Story und sogar neuem Ende stehen bevor. Mit Update 2.0 kommt auch ein Haufen neuer und überarbeiteter Features - viele davon sogar kostenlos - in das Basisspiel. Auf einige davon freue ich mich fast noch etwas mehr als auf den eigentlichen DLC. Denn sie könnten meine Spielerfahrung grundlegend verändern.

Natalie Schermann
Natalie Schermann

Die Hoffnung, dass Natalie mal »etwas Vernünftiges« machen würde, musste ihre Familie schon 2012 aufgeben, als sie das Studium der Japanologie aufnahm. Nach ihrem Master fand Natalie im Mai 2019 als Trainee ihren Weg in das kleine Team von GameStar Plus. Nach Auflösung des Teams ist sie nun Teil der regulären GS-Redaktion, verantwortet die Guide-Planung und guckt sich täglich spannende SEO-Keywords und -Zahlen an. Wenn sie nicht gerade spielt, beschäftigt sie sich in ihrer Freizeit am liebsten mit Büchern, Musik, Irish Dance und ihren zwei Meerschweinchen Hamilton und Phoebe.

Was gab es in der gamescom-Demo zu sehen? 

Die Demo wirft uns mitten in das Addon, wo wir im neuen Stadtbezirk Dogtown auf unsere Auftraggeberin und Netrunnerin Songbird treffen. Gemeinsam ist es unser Ziel, die NUSA-Präsidentin Myers zu retten, deren Flugzeug gehackt wurde. 

Zunächst durchquere ich die belebten Straßen eines Schwarzmarktes, der sich in einem großen Stadion befindet. Schon hier fällt mir auf, wie viel lebendiger dieser Abschnitt im Vergleich zu vielen Teilen der restlichen Stadt wirkt. Ein echter Blickfang sind dabei die Patrouillen der neuen Gruppierung Barghest. Zu erkennen sind die Ex-Militär und Söldner an neongrüner Farbe, die ihre Körper und ihre gepanzerten Fahrzeuge schmückt. 

Cyberpunk 2077: Phantom Liberty stellt im Gameplay-Trailer zahllose, teils kostenlose Neuerungen vor Video starten 3:02 Cyberpunk 2077: Phantom Liberty stellt im Gameplay-Trailer zahllose, teils kostenlose Neuerungen vor

Dogtown ist abgeschottet vom restlichen Night City und wird von einem gewissen Kurt Hansen und seinen Barghest-Schergen in Schach gehalten. Als dann das Flugzeug der Präsidentin tatsächlich abstürzt, muss ich sie deshalb so schnell wie möglich aus der gesetzlosen Zone befreien. 

Beim Spielen der Demo und im anschließenden Gespräch mit den Entwicklern stechen für mich besonders drei Dinge heraus, auf die ich mich mindestens genauso freue wie auf die Erweiterung der Story, neue Missionen und das neue Gebiet. 

1. Der Nahkampf

Auf der gamescom-Demo spiele ich mit einem vordefinierten Build, der es sofort schafft, mir den Nahkampf wieder schmackhaft zu machen. Schon in meinen früheren Durchläufen hatte ich Gefallen an Katanas und der Cut-O-Matic Kettensäge gefunden. Lange durchgezogen habe ich meine Melee-Builds aber nie. 

Dafür fielen viele Kämpfe zu frustrierend aus. Wenn ich mich nicht gerade mucksmäuschenstill an meine Gegner herangeschlichen habe, kam ich oft nicht nah genug heran, um tödliche Schnitte mit meinem Katana zu verteilen. Denn schon vorher steckte meine V sehr viel ein und so musste ich den Kugelregen mit Skippy und Co. erwidern. 

Ihr könnt in Cyberpunk jetzt auch aus dem Fahrzeug schießen. Ihr könnt in Cyberpunk jetzt auch aus dem Fahrzeug schießen.

Die überarbeiteten Skills erlauben es mir jetzt aber beispielsweise, feindliche Kugeln einfach mit meiner Klinge abzublocken und an die umstehenden Feinde zu verteilen. Das schützt V nicht nur, sondern erlaubt es ihr auch, auf dem Weg zu einem Gegner Schaden zuzufügen, bevor sie dann den letzten Hieb - oder auch neu: Finisher - mit ihrem Katana versetzt. Vorausgesetzt, es steht noch jemand …

Der Air Dash, ein weiterer neuer Skill, erlaubt es V außerdem, eine kurze Distanz in sehr schneller Zeit zurückzulegen. Eine schöne Ergänzung für den Sandevistan: Der neue Skill verbraucht nur etwas Ausdauer und hat im Gegensatz zu der Cyberware keine Cooldown-Zeit. Dadurch wirken Nahkämpfe schon in der kurzen Anspielzeit sehr viel dynamischer, als ich es aus bisherigen Durchläufen kenne. 

2. Das neue Cyberware-System

Warum mich das überarbeitete Cyberware-System so begeistert, erkläre ich etwas ausführlicher in meiner Kolumne. Hier aber nochmal als Kurzfassung: 

Die Cyberware wird mit dem neuen Update 2.0 mehr in den Fokus des Gameplay gerückt. Lieferte mir zuvor das Spiel nicht genug Motivation, mich durch unterschiedliche Chrom-Erweiterungen durchzuprobieren, ist das jetzt für das Überleben meiner V essenziell. 

Denn Cyberware hat zusätzlich zu ihrer Funktion nun auch einen Rüstungswert, dieser ist nämlich nicht mehr an die Kleidung gekoppelt. Heißt im Klartext: Wer mehr Wumms und Pew Pew einstecken möchte, braucht schlicht mehr Chrom im Körper. 

Aber ich kann nicht einfach all meine Eddies auf den Tisch klatschen und mir die besten Module, Arme, Beine und Augen einpflanzen lassen. Denn jede Cyberware hat noch einen zusätzlichen Wert, der bestimmt, wie viel Platz jedes Modul belegt.

In den überarbeiteten Skilltrees verstecken sich übrigens Anspielungen auf die Serie Edgerunners. In den überarbeiteten Skilltrees verstecken sich übrigens Anspielungen auf die Serie Edgerunners.

V hat jetzt nämlich eine Grenze, wie viele Modifikationen sie am Körper tragen kann. Das Level-Maximum  steigt mit der Zeit, sorgt aber durchgehend dafür, dass ich abwägen muss, für welche Cyberware ich jetzt den verfügbaren Platz nutzen möchte. Setze ich eher auf Rüstung oder lieber doch auf Schaden? 

Habe ich vorher nie wirklich mit den unterschiedlichen Möglichkeiten herumgespielt, ist nun ein regelmäßiger Gang zum Ripperdoc vorprogrammiert.

Mehr Spaß in Kämpfen verspricht zudem auch der neue Relic-Skillbaum. Dieser ist exklusiv für den DLC, ist also nur in Phantom Liberty verfügbar, und benötigt spezielle Punkte zum Upgraden. 

Der Skill Jailbreak schaltet beispielsweise eine stärkere Attacke für meine Mantis-Klingen frei, mit Limiter Removal wirft die Schockwelle meiner Gorilla-Arme all meine Gegner um. 

In Kombination mit dem überarbeiteten Nahkampf, freue ich mich sehr darauf, meinen Gegnern direkt in die Optiksysteme zu schauen, wenn ich ihnen die Fratze poliere.

3. Das Hacken

Hacken stand in der gamescom-Demo leider noch nicht zur Verfügung, da der Build nicht darauf ausgelegt war. Die Entwickler konnten mir aber bereits einen kleinen Ausblick geben, was sich ändern wird - und darauf habe ich wirklich Bock!

Neu ist beispielsweise, dass sich Hacks jetzt stapeln lassen. Das bedeutet, dass V sich in eine sichere Ecke kauern und mehrere Quick Hacks am Stück ausspielen kann. Das erhöht zwar das Risiko, aufzufliegen, spielt sich aber laut Heiko einen ganzen Ticken taktischer, als es bisher der Fall war. 

Spannend ist auch, dass V jetzt noch mehr Objekte manipulieren kann. Ich freue mich besonders darauf, ahnungslose Gegner in ihr Verderben zu stürzen, wenn ihr Auto nach einem Quick Hack plötzlich von der Straße abkommt, weil die Bremse nicht funktioniert.

Ihr merkt vielleicht schon: Phantom Liberty und Update 2.0 machen mir gerade sehr viel Lust darauf, die Dinge stärker auszuprobieren, die ich in Cyberpunk 2077 bisher vernachlässigt habe: Endlich mehr Nahkampf, mehr unterschiedliche Cyberware-Builds und mehr Stealth dank überarbeitetem Hacking-System. 

Wie sich das letztlich spielt und ob es mir auch auf lange Sicht Spaß macht, wird sich schon bald zeigen, wenn Phantom Liberty am 26. September 2023 erscheint. 

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