Seite 2: Dead in Vinland im Test - Darkest Dungeon als Survival-Spiel

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Willkommen im Werte-Chaos

Der Erfolg der einzelnen Aktionen hängt dabei von den Werten und Fähigkeiten der Figuren ab. Sie verfügen über fünf Hauptwerte: Erschöpfung, Hunger, Leiden, Verletzung und Depression. Steigt einer davon auf 100, stirbt der Charakter. Bei unwichtigeren Personen geht das Spiel dann einfach weiter, ist eine Schlüsselfigur wie Eirik betroffen, endet das Spiel aber.

Hinzu kommen unterschiedlich verteilte Talente, die sich mit der Zeit beim Ausführen der Tätigkeit noch weiter verbessern. Wer viel jagt, erhält zum Beispiel Boni auf Jagen und Tarnung. Je höher dieser Wert, desto besser gelingt die Tätigkeit. Man bekommt also zum Beispiel mehr Fleisch oder mehr Holz in einer Phase.

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Die Eigenschaften als dritte Wertekategorie werden vor allem beim Erkunden wichtig. Die Insel unterteilt sich in verschiedene Felder, die mit der Zeit aufgedeckt werden und jeweils eine Interaktionsmöglichkeit bieten. Darunter sind neben banalen Dingen wie ein Schiffswrack zum Plündern auch immer wieder mächtige nordische Artefakte oder gar Götter. Die können uns enorme Boni verleihen, wenn unsere ausgewählte Figur über genügend Mut oder Weisheit verfügt, sich ihnen zu nähern. Sind diese Werte zu niedrig, kann es aber zu gefährlich hohen Depressionen oder gar Flüchen kommen.

Statuseffekte wie Flüche nehmen über mehrere Runden einen unangenehmen Einfluss, bevor sie automatisch verschwinden. Ist jemand beispielsweise ein guter Jäger, leidet aber unter Angst, wird sein Jagdwert zeitweise gesenkt. Hat man nicht zufällig das richtige Heil-Item zur Hand, hilft oft nur Ausharren. Immerhin kann man auf Erkundungstour auch neue Figuren rekrutieren, die zusätzlich mit anpacken - aber natürlich auch versorgt werden müssen.

Glück gehabt: Karis Wert reicht aus, um die Aktion auszuführen. Scheitert man, gibt es ein Minus auf die Hauptwerte. Glück gehabt: Karis Wert reicht aus, um die Aktion auszuführen. Scheitert man, gibt es ein Minus auf die Hauptwerte.

Kämpfe für Taktiker

Stoßen wir beim Erkunden auf Björns Schergen, kommt es zum Kampf. Die Kämpfe laufen rundenbasiert in einem 2D-Bildschirm ab, ähnlich wie bei Darkest Dungeon. Wir wählen drei Charaktere zum Kämpfen aus, können also Verletzte auch mal schonen. Jeder unserer Kämpfer gehört einer Klasse an, die abseits der Gefechte keine Rolle spielt und bringt direkte Angriffe, Buffs und Debuffs mit. Pro Zug steht uns allerdings nur eine begrenzte Anzahl an Aktionspunkten zur Verfügung. Klassenspezifisch kommen noch Besonderheiten hinzu, wie höhere Reichweite bei Bogenschützen oder bei Schildträgern die Option, andere Spielfiguren zu schützen.

Die Kämpfe sind selbst auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad fordernd und werden schwerer, je näher man dem feindlichen Lager kommt. Verweigert man Björn die Tribute, muss man zudem mit noch härteren Gefechten oder Problemen wie vergifteten Vorräten rechnen und früher oder später gegen ihn oder seine Leutnants als Bosse antreten. Immerhin kann man die eigenen Fähigkeiten im Kampf und außerhalb durch das Rollenspiel-Levelsystem nach Wunsch ausbauen. Allerdings muss man für jeden Bonus meistens auch einen Malus in Kauf nehmen, wer mehr Verteidigung möchte, opfert beispielsweise Beweglichkeit.

Die Gefechte spielen sich sehr gemächlich und taktisch. Die Gefechte spielen sich sehr gemächlich und taktisch.

Dörrfisch-Frust

Damit ist Dead in Vinland in seinen Grundzügen einfach zu lernen, aber in der Tiefe schwer zu meistern. Dabei helfen drei anpassbare Schwierigkeitsgrade und Speicherstände, die man bei einem Fehler laden kann. Wer es hart mag, darf Checkpoints aber ganz deaktivieren.

Nur die etwas schiefe Balance macht das Spiel teilweise frustrierend. Beispielsweise beträgt beim Dörren von Lebensmitteln die Chance, dass etwas verdirbt oder ein Tier es stiehlt nur 20 Prozent, bei uns sind aber über mehrere Tage trotz gutem Wetter sämtliche Dörrspeisen den Tieren oder der Verwesung zum Opfer gefallen. Danach hatten wir keine Lust mehr, die Funktion überhaupt noch zu verwenden.

Im Kampf geht ebenfalls extrem oft ein Angriff daneben oder macht nur minimalen Schaden, während Feinde ordentlich reinhauen. Dead in Vinland ist damit insgesamt ein hartes und erbarmungsloses Survival-Spiel, das einem durch seine Gemächlichkeit aber genug Zeit gibt, zu planen und zu organisieren - wenn man sich auf das komplexe Spielprinzip einlässt.

Dead In Vinland - Gameplay-Trailer zum Wikinger-Survival-Adventure Video starten 3:23 Dead In Vinland - Gameplay-Trailer zum Wikinger-Survival-Adventure

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