Survival-Spiele haben oft das Problem, das sie - abgesehen vom Überleben - keine richtigen Ziele für uns definieren. Wir müssen das dann selbst erledigen. Und tun wird es nicht, verlieren wir schnell die Motivation. Dead in Vinland geht völlig anders an Survival heran. Wie der geistige Vorgänger Dead in Bermuda kombiniert der Strategietitel clever Genres, um uns Überlebenskämpfern die nötige Motivation zu liefern.
Dead in Vinland holt uns mit einer Story samt Entscheidungen, mit Rollenspiel-Fähigkeiten, rundenbasierten Kämpfen und Roguelike-Elementen im Stil von Darkest Dungeon ab. Eine spannende, aber wahnsinnig komplexe Mischung. Lohnt sich die Einarbeitung?
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Kein The Banner Saga
Das Setting macht schon einmal neugierig: Eine nordische Fantasy-Welt lockt mit schön gestalteten Landschaften und Figuren, passenden Soundtrack-Klängen sowie einer gezeichneten Grafik.
Story und Atmosphäre stecken bei Dead in Vinland aber zugunsten der Spielerfahrung zurück. Wir steuern eine Wikinger-Familie bestehend aus Vater Eirik, Mutter Blodeuwedd, der gemeinsamen Tochter Kari und Blodeuwedds Schwester Moira. Nachdem ihr Dorf überfallen wurde, strandet die Familie auf einer Insel, wo sie mit dem Banditenführer Björn Headcleaver konfrontiert wird.
Björn verlangt von den Neuankömmlingen fortan Tribute in Form von Vorräten, die sie ihm wöchentlich übergeben müssen. Die Familie will sich das nicht gefallen lassen und entwickelt einen Plan, den Tyrannen zu stürzen. So viel zur vergleichsweise lahmen Hauptgeschichte. Doch wo uns die Story im Stich lässt, springen die Charaktere ein: Ihre Hintergrundgeschichten beschäftigen sich mit teilweise ernsten Themen wie Verschleppung und Misshandlung.
Es gibt auch heitere Gespräche, gerade hier fällt aber immer wieder auf, dass das Niveau der Dialoge schwankt. Besonders Moiras Berichte über ihre früheren Beziehungen sind eher zum Fremdschämen. Wir raten zum Wegklicken.
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Rundenweise überleben
Aufmerksamer sollte man bei den Spielmechaniken sein: Wasser und Holz sind unsere wichtigsten Ressourcen, da wir nur mit Feuer Regenwasser zu überlebenswichtigem Trinkwasser abkochen können. Danach kommt Nahrung, die wir entweder beim Erkunden, Jagen und Fischen erhalten oder selbst anbauen können, wenn wir unser Lager erweitern.
Das funktioniert über eine Crafting-Station, über die wir Erweiterungen wie einen Jagdplatz oder ein Lazarett hinzufügen können. Allerdings laufen nicht nur die Kämpfe rundenbasiert ab, sondern auch der Alltag. Er besteht mit Morgen, Nachmittag und Abend aus drei Abschnitten. In den ersten beiden teilen wir jeder Figur eine Aufgabe wie Wasser abschöpfen oder Erkunden zu, die sie dann bis zur nächsten Phase ausführt. Abends sammeln sich die Charaktere in der Hütte, wo wir Gesprächen lauschen und Essen und Trinken verteilen.
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