Multiplayer: Zombies jagen in der Koop-Kampagne
Dead Island spielt sich auch alleine hervorragend. Dass das Spiel aber stark auf den kooperativen Mehrspielermodus ausgelegt ist, merkt man deutlich. So ist es uns jederzeit möglich, mit unserem Charakter aus dem Einzelspieler in den Mehrspielermodus zu wechseln und gemeinsam mit anderen Spielern die komplette Kampagne zu bestreiten. Inklusive Fortschrittsspeicherung, denn an einem Stück lässt sich Dead Island auch mit Freunden nicht so schnell bewältigen.
Befindet sich ein anderer Spieler in seinem eigenen Spiel gerade in derselben Gegend mit etwa dem gleichen Fortschritt in der Handlung, blendet Dead Island eine kleine Textbox ein, die uns darauf hinweist. Auf Knopfdruck können wir uns nun dem anderen Spieler respektive den Spielern anschließen und gemeinsam auf Zombiejagd gehen – mit bis zu vier Leuten. Natürlich lässt sich in unseren Menüeinstellungen aber auch festlegen, dass sich uns niemand oder aber nur Freunde aus unserer Steamliste anschließen dürfen. Vorsicht ist jedoch geboten beim Zusammenspiel mit deutlich höherstufigen Spielern, denn die Zombies richtigen sich in ihrer eigenen Stufe nach dem »Host« des Spiels. Sollte dieser etwa Stufe 30 sein, wir selbst aber nur 15, nehmen uns die Zombies schneller auseinander als wir »Brain!« sagen können.
Zwar wenig realistisch aber komfortabel: Auch Spieler, die denselben Charakter spielen, können miteinander über die Insel streifen. So ist es durchaus möglich, dass plötzlich eineiige Vierlinge durch die Gegend stampfen. Wirklich schlimm ist das nicht, denn zwar verfügt jeder der vier wählbaren Charaktere über unterschiedliche Spezialisierungen, spürbar ergänzen können sie sich im Koop-Modus aber nicht. Zwar lassen sich mit mehreren Spieler rudimentäre Taktiken vollziehen, wie etwa die Umzingelung eines robusten, durchschlagskräftigen aber auch trägen »Schläger«-Zombies, in erster Linie bezieht der kooperative Spielmodus von Dead Island seinen Reiz aber aus dem gemeinsamen »Spaß haben auf dem Zombiespielplatz«.
Ein echter Vorteil bleibt jedoch: Werden wir von Zombies überrannt und liegen verletzt am Boden, können uns Mitspieler wieder auf die Beine helfen – Medikit vorausgesetzt. Zur besseren Koordination steht uns ein fest integrierter Sprachchat zur Verfügung. Der ist derzeit jedoch alternativlos (!), denn wir können zwar jederzeit im Soundmenü den »Sprache«-Regler runterschrauben, allerdings bleiben dann auch sämtliche NPCs stumm.
Die Verteilung von Aufgaben ist theoretisch ebenfalls möglich: Während Spieler A Gegenstände für Quest X sammelt, fahren Spieler B und C zur Tankstelle um Vorräte zu organisieren. Allerdings können sich Spieler nicht über Ladezonen hinweg trennen. Beim betreten eines Gebäudes oder wechseln in ein anderes Gebiet müssen alle Mitspieler vor Ort sein. Selbiges gilt für die Annahme wichtiger Storyquests. Bei der Abgabe von Aufgaben sollten aber sowieso alle beim Auftraggeber anwesend sein, denn dieser verteilt an jeden einzelnen dieselbe Belohnung.
Praktisch: Die Entlohnungen lassen sich wie alle anderen Gegenstände auch mit den Mitspielern handeln. So winken dem Macheten-Spezialisten schon mal vier gute, frische Schlitzwerkzeuge, wenn die Mitspieler ihre Belohnung nicht benötigen. So kann man auf Umwegen auch Gegenstände zwischen zwei eigenen Charakteren hin und her verschieben.
Leider haben sich in den Koop-Modus auch ein paar Fehler eingeschlichen. Am nervigsten: Es kann vorkommen, dass Mitspieler keine Erfahrungspunkte für erledigte Quests bekommen. So entsteht zwischen den Spielern schnell ein deutlicher Stufenunterschied, in unserer ersten Koop-Partie immerhin neun Level – wir begannen von vorne. Hoffentlich bessert Entwickler Techland hier noch nach.
Alles in allem ist Dead Island für Freunde von Koop-Spielen und Zombies aber wohl eines DER Spiele, auf die sie ihr Leben lang gewartet haben.
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