Seite 2: Test der Free2Play-Version: Wie viel Spaß macht Destiny 2 komplett kostenlos?

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Welche Inhalte bietet das kostenlose Destiny 2?

Destiny 2: New Light hat inhaltlich ein großes Problem: Es bietet sehr viel kostenlos, wirkt dadurch aber auch sehr unzugänglich. Neue Spieler schalten zwar die Bereiche der Spielwelt erst nach und nach durch Erfahrungspunkte frei, bekommen dabei aber nicht erklärt, warum sie das alles tun, welche Aktivitäten sich lohnen und was sie tun sollten, um ihr Power-Level in die Höhe zu treiben und seltene Ausrüstung abzustauben.

Ein Beispiel: Die Kampagnen zum Hauptspiel und den ersten beiden DLCs Fluch des Osiris und Kriegsgeist sind kostenlos enthalten, starten allerdings nicht automatisch. Man muss mit dem NPC Amanda Holliday im Turm, dem Social Hub, reden, um die Hauptmissionen spielen zu können. Wer das nicht weiß, kann mal eben einen Großteil der Story-Inhalte verpassen.

Schaut im Turm regelmäßig bei wichtigen NPCs vorbei, um euch Beutezüge und mehr abzuholen. Schaut im Turm regelmäßig bei wichtigen NPCs vorbei, um euch Beutezüge und mehr abzuholen.

Der Social Hub wird ohnehin der Mittelpunkt eurer Reise in Destiny 2, weil hier alle wichtigen Fraktionsvertreter und Händler warten. Nehmt euch also Zeit, ihn ein bisschen zu erkunden und mit NPCs zu sprechen. Manche Nebenfiguren wie zum Beispiel die Vorhut-Vertreter Zavala oder Ikora haben gleich Einführungsmissionen für euch, die ihr entgegen nehmen könnt. Sie lassen sich dann über den Navigator unter dem Quest-Reiter öffnen und verfolgen.

Die Missionen sollen euch dabei helfen, die Welten und Möglichkeiten von Destiny 2 zu erkunden. Sie wollen zum Beispiel, dass ihr euren ersten Strike, einen Koop-Dungeon, angeht oder die Europäische Todeszone, eine Region auf der Erde, besucht. Zusätzlich könnt ihr im Turm Beutezüge einsammeln. Das sind Mini-Missionen wie »Töte X Feinde«, die ihr bei den großen Quests einfach nebenbei erledigen könnt.

Beutezüge lassen sich wunderbar für zusätzliche Belohnungen nebenbei erledigen. Beutezüge lassen sich wunderbar für zusätzliche Belohnungen nebenbei erledigen.

So verdient ihr euch bessere Ausrüstung

Am Anfang bekommt ihr für nahezu jede Tätigkeit in Destiny 2 bessere Ausrüstung. Ihr erhaltet sie unter anderem als Belohnung für abgeschlossene Aufträge, sowie die zufälligen Events oder Patrouillen, verlorene Sektoren und Abenteuer, alles Nebenmissionen, die ihr auf Planeten annehmen und verfolgen könnt.

Ihr müsst dann zum Beispiel eine Gruppe bestimmter Feinde töten oder einen kleinen Dungeon absolvieren. Am Ende gibt es eine neue Waffe oder ein Rüstungsteil wie einen Helm. Rüstet ihr das aus, steigert sich euer Power-Level. Das bestimmt, wie viel euer Hüter austeilen und aushalten kann. Es gibt bei der Ausrüstung zudem durch Farben angezeigte Seltenheitsstufen von gewöhnlich (weiß) bis hin zu exotisch (gelb).

Anfangs zählt aber nur die Zahl. Erst im Endgame lohnt es sich, auf violette (legendär) und gelbe Ausrüstung zu setzen, weil sich dahinter die Waffen und Rüstungsteile mit den besten Werten und Boni verbergen. Gerade exotische Gegenstände bringen später auch eigene Questreihen mit, die ihr gezielt für sie abschließt.

Ihr bekommt auch bei anderen Aktivitäten angezeigt, ob hier besonders mächtige Belohnungen auf euch warten. Je weiter ihr kommt, desto besser werden die Rewards. Zusätzlich zu Ausrüstung gibt es auch Glimmer (Geld), das ihr zum Beispiel für neue Beutezüge ausgeben könnt. Ungewollte Ausrüstung dürft ihr zerlegen. Dabei sammelt ihr Waffenteile und legendäre Scherben, die ihr später zum Beispiel wieder für bessere Ausrüstung ausgebt.

Ausrüstung bringt eigene Stats und Boni mit. Je seltener der Gegenstand, desto besser fallen die aus. Ausrüstung bringt eigene Stats und Boni mit. Je seltener der Gegenstand, desto besser fallen die aus.

Eine Vielfalt an Möglichkeiten

Zunächst ist aber nur die Europäische Todeszone zugänglich, weshalb ihr sie besuchen solltet. Zudem stehen euch Strikes, Gambit und Schmelztiegel offen. Strikes sind Koop-Dungeons mit anspruchsvolleren Kämpfen und Bossen, während Gambit unterschiedliche PvPvE-Modi bietet, bei denen ihr Gegnerhorden überstehen müsst und als Eindringling Chaos auf dem Spielfeld des gegnerischen Teams verbreiten. Der Schmelztiegel bringt wiederum klassischen PvP mit, bei dem ihr in typischen Modi wie Deathmatch gegen andere Hüter antretet.

Alle drei eignen sich, um anfangs zu leveln, an bessere Ausrüstung zu kommen und das Spielprinzip kennenzulernen. Für alle Aktivitäten sammelt ihr zudem Erfahrungspunkte, die weitere Planeten als Ziele freischalten. Gerade am Anfang stehen euch damit extrem viele Möglichkeiten offen, Destiny anzugehen, die sich alle mehr oder weniger gleichwertig anfühlen und Spaß machen.

Der Schmelztiegel bietet klassische PvP-Modi. Der Schmelztiegel bietet klassische PvP-Modi.

Wie funktioniert der Season Pass?

Für alle Premium-Inhalte müsst ihr den Season Pass kaufen. Er funktioniert wie ein Battle Pass bei Spielen wie Fortnite und bietet auch einen kostenlosen Teil an. Dazu gehört ein Artefakt, das ihr während der Saison levelt, indem ihr Aufgaben abschließt. Es erhöht dann euer Power-Level und vergibt bestimmte Perks.

Hinzu kommen kostenlose Belohnungen wie Rüstungsteile oder Glimmer. Die erhaltet ihr, wenn ihr euer Saison-Level steigert, das unabhängig vom Power-Level existiert. Saison-Level und Artefakt werden mit der nächsten Season zurückgesetzt, während das Power-Level bleibt. Der Pass für Season 8 ist aktuell nur zusammen mit dem Shadowkeep-DLC erhältlich, alle weiteren soll man separat für 10 Euro kaufen können.

Wie funktioniert das Endgame?

Habt ihr das Softcap für das aktuelle Power-Level (900 bei Shadowkeep) erreicht, beginnen das Endgame und der harte Teil. Jetzt bekommt ihr bessere Ausrüstung nur noch für bestimmte Aktivitäten wie zum Beispiel täglich und wöchentlich wechselnde Herausforderungen. Hier müsst ihr beispielsweise mehrere Schmelztiegel-Matches absolvieren und erhaltet dafür garantiert bessere Ausrüstung als Belohnung.

Wo Herausforderungen mit mächtiger Belohnung auf euch warten, seht ihr anhand kleiner goldener Icons bei den Zielorten. Die Aufgaben werden täglich oder wöchentlich (immer dienstags) zurückgesetzt. Bis zu diesem Zeitpunkt müsst ihr sie deshalb immer erledigt haben.

Goldene Icons zeigen euch, wo ihr später mächtige Ausrüstung erhaltet. Goldene Icons zeigen euch, wo ihr später mächtige Ausrüstung erhaltet.

Zudem kann man sich jetzt bei Waffen und Ausrüstung auf Mods und Perks konzentrieren, um das meiste aus seinem Build rauszuholen. Zusätzlich zu den Boni der einzelnen Rüstungsteile und Waffen darf man über Mods zum Beispiel die Reichweite von Granaten oder die Schusskraft einer Waffe erhöhen.

Zusätzlich ermöglicht das Infundieren das Power-Level einzelner Ausrüstungsgegenstände auf andere zu übertragen, sodass man auch einen schwächeres Teil wählen kann, wenn es gute Boni mitbringt. Destiny 2 bietet Tüftlern hier extrem viele Möglichkeiten die eigenen Ausrüstung im Detail zu optimieren und an jeder Herausforderung anzupassen.

Über Infundieren könnt ihr Ausrüstung stärken, indem ihr andere Teile mit höherem Power-Level zerlegt. Über Infundieren könnt ihr Ausrüstung stärken, indem ihr andere Teile mit höherem Power-Level zerlegt.

Reichen die kostenlosen Inhalte?

Destiny 2 fühlt sich in der kostenlosen Version rund und tatsächlich wie ein vollständiges Spielerlebnis an. Wer auf Forsaken und Shadowkeep verzichtet, erlebt trotzdem alle Aspekte von Destiny, seien es die Story, Strikes, Raids, exotische Ausrüstung, weitere Koop-Modi wie die Menagerie, Gambit, PvP oder die Aktivitäten auf den Planeten.

Wer einfach reinschnuppern und das Spiel kennenlernen möchte, ist mit der kostenlosen Version also auf jeden Fall bestens bedient. In Sachen Umfang und Spielspaß kann Destiny 2: New Light aber selbst mit vielen Vollpreis-Loot-Shootern mithalten – allein mit den Gratis-Inhalten könnt ihr euch problemlos wochenlang beschäftigen.

Die kostenpflichtigen Inhalte enthalten euch nichts Spielentscheidendes vor, sondern liefern letzten Endes nur mehr vom gleichen. Mehr Raids, mehr Story-Missionen oder mehr Belohnungen und zusätzliche Aktivitäten beim Season Pass – all dies vor allem mit Fokus auf Endgame-Inhalte, die sich entsprechend auch nur an diejenigen richten, die wirklich richtig viel Zeit in Destiny 2 stecken wollen. Ein wirklich vorbildlich faires Free2Play-System!

Der Knackpunkt ist eher, ob einem das generelle Spielprinzip von Destiny 2 Spaß macht. Wer mit Destiny 2 Freude haben will, muss sich damit abfinden, die gleichen Aktivitäten wie zum Beispiel Strikes auf unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen immer wieder abzuschließen, um an bessere Ausrüstung zu kommen. Man tötet immer die gleichen Gegner und erfüllt letztlich immer die gleichen Ziele, egal ob man einen Strike spielt oder ein Abenteuer auf einem Planeten. Es geht immer darum, etwas zu verteidigen, etwas einzusammeln oder Gegner zu erledigen.

Ist euch das auf Dauer zu monoton, dann dürfte euch Destiny 2 trotz der Inhaltsfülle enttäuschen. Seid ihr euch nicht sicher, lohnt es sich aber, dem Spielprinzip eine Chance zu geben, indem man zum Beispiel erstmal ein paar freie Missionen oder die kostenlosen Kampagnen abschließt. Mögt ihr das Spielprinzip, aber stören euch andere Aspekte wie die Story oder das Setting, könnten andere Loot-Shooter wie Warframe (ebenfalls kostenlos) oder Borderlands 3 eine Alternative für euch darstellen.

Destiny 2: Shadowkeep - Launch-Trailer zum Addon zeigt, was uns auf dem Mond erwartet Video starten 1:53 Destiny 2: Shadowkeep - Launch-Trailer zum Addon zeigt, was uns auf dem Mond erwartet

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