Diablo 4: Über die wichtigste Neuerung von Season 2 wurde auf der gamescom nicht gesprochen

Meinung: Die größte Überraschung der ONL war die ziemlich frühe Ankündigung von Season 2 für Diablo 4. Doch eine noch größere Überraschung war gar nicht zu sehen.

Dieser gut gelaunte Vampir-König freut sich auf Season 2 - und ich jetzt auch. Dieser gut gelaunte Vampir-König freut sich auf Season 2 - und ich jetzt auch.

Wer sich mit den Seasons von Diablo 3 auf das Konzept eingegroovt hat, für den kam die Ankündigung von Season 2 für Diablo 4 während der Opening Night Live völlig aus dem Nichts. Season 1 hat gerade erst vor einem Monat seine Pforten geöffnet und soll noch zwei weitere lang stattfinden. 

Zur Zeit von Diablo 3 hätte das noch bedeutet, dass wochenlang gerätselt wird, wann eigentlich die nächste Season startet, alles hätte länger gedauert als gedacht und dann wäre sie plötzlich da gewesen. 

Aber bei Diablo 4 will Blizzard offenbar (zumindest anfänglich) der Spielerschaft mehr bieten als lediglich die Aussicht auf eine neue Season. Daher wissen wir schon jetzt, dass es am 17. Oktober weitergeht und Diablo 4 die Saison des Blutes startet. Eine Season voller Vampire, neuer Boss-Gegner und vor allem vielen Änderungen am eigentlichen Spiel. 

Diablo 4: Neuer Trailer verrät Erste Infos zu Season 2 - »Season of Blood« Video starten 2:02 Diablo 4: Neuer Trailer verrät Erste Infos zu Season 2 - »Season of Blood«

Über die spannendste Änderungen wurde auf der gamescom allerdings kein Wort verloren. Die findet sich nämlich im etwas ausführlicheren Blog-Beitrag, wo die Änderungen am Renown-System enthüllt wurden. 

Und was soll ich sagen - diese unscheinbare Anpassung ließ mich vor Freude kurz hin und her wackeln! 

Langfristig belohnt

Kurz zusammengefasst: Euer Ansehen und die dadurch verdienten Belohnung werden in Season 2 komplett übernommen. Im Detail bedeutet das, dass euer Season-Charakter direkt mit folgenden Vorteilen loslegt: 

  • 10 Talentpunkte
  • 5 Heiltränke
  • 20 Paragonpunkte
  • und ein höheres Limit für Raunende Obolusse 

Ich habe nie komplett verstanden, wieso Blizzard das Renown-System für die Seasons derart abschwächte, dass man es auch gleich hätte bleiben lassen können. Klar, glücklicherweise wurden die Altäre von Lilith noch übernommen und Skill-Punkte für das Aufdecken der Map gab es ebenfalls. 

Die Season of Blood bringt noch mehr Renown-Belohnungen mit sich als Season 1. Die Season of Blood bringt noch mehr Renown-Belohnungen mit sich als Season 1.

Aber für mich war trotzdem unerklärlich, wieso all die anderen Skillpunkte, Trankplätze und Paragonpunkte einfach vergessen wurden. Das gesamte System war doch darauf ausgelegt, dass Spielerinnen und Spieler sich eben nicht die Mühe machen müssen, die komplette Open World jedes Mal mehrmals abzugrasen. Trotzdem wurde ich zum Start der ersten Season meines Fortschrittes beraubt. 

In meinem Fall tat das gleich doppelt weh, da ich mich nur so halb damit anfreunden konnte, dass für die Season-Inhalte überhaupt ein neuer Charakter notwendig wird. Viel lieber hätte ich nach dem Abschluss der Hauptquest einfach weiter mit meiner Jägerin gespielt und die Geschichte rund um die boshafte Seuche abgeschlossen. Zumal in der Story auch davon ausgegangen wird, dass es sich bei der Spielfigur um die gleiche Person handelt, die gegen Lilith gekämpft hat. 

In Season 2 kommt durch die Überarbeitung der Ansehens-Belohnung zumindest ein Gefühl des Fortschritts und der langfristigen Belohnung wieder auf. Ich habe nicht länger den Eindruck, dass die Mühen und Reisen meiner Jägerin weitestgehend fruchtlos geblieben sind.

Stattdessen sorgen all die erfüllten Nebenquests, befreiten Festungen und abgeschlossenen Dungeons dafür, dass sich mein nächster Charakter vom Start weg eine gute Ecke mächtiger anfühlt. 

Ein bitterer Nachgeschmack

So sehr ich die Ankündigung dieser Änderung begrüße, hat das alles aber auch einen bitteren Beigeschmack. Irgendwie wirkt es ein wenig schal, dass von der Community geforderte Änderungen bei der Ankündigung einer neuen Season derart im Fokus stehen. Darunter eigentlich erwartbare Fixes wie eine Überarbeitung des seit Release kaum funktionalen Systems für elementare Widerstände. 

Vielleicht bin ich da auch zu altmodisch, aber eigentlich sollten bei einer neuen Season doch neue Mechaniken und Inhalte mehr Platz einnehmen, als umfangreiche Überarbeitungen grundlegender Spielmechaniken. Ich begrüße diese Überarbeitungen, aber es zeigt, wie schwer es Diablo 4 aktuell bei seiner Community hat, die zum Start von Season 1 beinahe an die Decke gegangen ist. 

Auch einer der Gründe, wieso die Ankündigung von Season 2 nun derart früh erfolgt ist. Blizzard muss momentan wieder ein wenig Goodwill einheimsen, oder die Stimmung in der Community säuert noch wochenlang vor sich hin. 

Für mich haben sie es zumindest mit der Änderung am Ansehen geschafft, dass ich deutlich vorfreudiger auf den Oktober blicke, als noch vor wenigen Wochen. 

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