Darum wurde investiert
Das verlangt eigentlich nach einem rigiden Sparkurs - nur kann sich den ein börsennotiertes Unternehmen wie 10tacle ironischerweise gar nicht leisten. Denn die Aktienanleger verlangen nach steigenden Umsätzen. Und wenn das nicht über Gewinne funktioniert, dann muss eben mehr investiert werden.
Also sammelte 10tacle weiter fleißig Anlegerkapital, mit dem sich die Firma im aberwitzigen Tempo zusätzliche Entwicklerstudios hinzukaufte oder neu gründete: die Neocron-Entwickler Reakktor, das belgische Team Elsewhere Entertainment, das mittlerweile wieder geschlossene 10tacle Slovakia, die Rennspielexperten von Blimey (GTR), Teile der englischen Auftragsentwickler von Climax (MotoGP-Reihe), zuletzt die Panzers-Macher Stormregion.
Das ist schiefgelaufen
Fehlen eigentlich nur noch die Spiele, und genau hier liegt das Hauptproblem von 10tacle: Keines der oben erwähnten Studios hat bislang ein Projekt fertig gestellt. Elveon wird von Climax gerade komplett umgebaut und kommt frühestens 2009. Blimey arbeitet seit Jahren an einer Ferrari-Simulation, von der man bislang noch nicht mal Bilder gesehen hat. Selbst das eigentlich vollendete Codename Panzers: Cold War rotiert seit Monaten in der Warteschleife. Schuld daran sind laut Firmeninsidern angeblich Performance-Probleme. Anderen Gerüchten zufolge soll es Differenzen zwischen 10tacle und dem Panzers- Vertriebspartner Electronic Arts geben.
So oder so: Die Ausgaben von 10tacle wurden im Lauf der Jahre immer größer, ohne dass die Erträge durch fertig gestellte Spieleprojekte auch nur annähernd mithalten konnten. Auch auf ihre Fonds-Finanzierung kann sich die Firma nicht mehr verlassen. Denn durch eine Gesetzesänderung fiel 2006 der Steuerspar-Aspekt der Fonds weg, sodass sie für die Anleger an Attraktivität verloren haben. Vielleicht einer der Gründe dafür, dass die Fondsgesellschaften angeblich noch über 13 Millionen Schulden bei 10tacle haben. Das behauptet zumindest die Geschäftsführung des Unternehmens.
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